Alltag auf Immenhof

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Tebo
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Alltag auf Immenhof

Beitrag von Tebo »

Hallo zusammen. Ich habe jetzt schon einige Geschichten vom Immenhof gelesen und es macht mir richtig Spass hier durchzustöbern. Die Geschichten haben mich inspiriert eine eigene FF über den Immenhof zu verfassen.

Die Geschichte ist nicht in normaler Buchform verfasst, sondern wie eine Art Hörspiel geschrieben. So konnte ich mir die Personen am besten vorstellen.

Vorabwort
Die Geschichte beginnt zum Ende der ersten Sommerferien nach Eröffnung des Ponyhotels.

Allen viel Spass beim lesen. Ich hoffe es gefällt euch. :)




Alltag auf Immenhof


Kapitel 1 – Die Reise nach Hamburg

Die Sommerferien gingen dem Ende zu. Das Geschäft mit dem Ponyhotel lief bis dahin sehr gut. Die Prophezeiung von Dr. Westkamp, dass die Gäste den Hof überfluten würden, ging auf. Jochen war sichtlich zufrieden mit seiner Arbeit. Die letzten Gäste hatten den Immenhof verlassen und Jochen ging zurück ins Haus. Er ging an der Theke vorbei und fand unter einem Stapel Papieren Dallis eigene Prospektkreation. Er nahm es an sich und öffnete die Tür zum Wohnzimmer, wo Oma Jantzen auf einem Stuhl am Fenster saß und Wolle aufwickelte. Jochen ließ sich in den Sessel neben dem Kamin sinken, steckte seine Pfeife an und schaute sich das Prospekt an. Nach zwei kräftigen Zügen drehte er sich zu Oma Janzen und fragte:

Jochen:: Du Oma. Was hältst Du von ein paar neuen Attraktionen im neuen Jahr, die wir den Feriengästen bieten könnten?
Oma Jantzen: An was hast Du denn da gedacht?
Jochen: Ich hab mir Dallis Prospekt mal etwas genauer angeschaut und einige Sachen find ich gar nicht so schlecht. Der Pool zum Beispiel. Nicht alle wollen im See baden. Auch ein richtiger Strand direkt am Ponyhotel wäre eine gute Sache.
Oma Jantzen: Meinst Du wirklich?
Jochen: Man müsste die ganze Sache mal genau durchrechnen. Wenn wir in den Herbstferien noch mal so viele Feriengäste bekommen könnten, dann wäre einiges an Geld übrig um die Sache in Angriff zu nehmen.
Oma Jantzen: Du wirst schon wissen was Du tust. Schließlich bist Du ja der Hotelbesitzer und ich nur die Oma.
Jochen: Aber wo denkst Du hin? Ich würde nichts entscheiden ohne Deinen Rat einzuholen. Ich muss Margot mal darauf ansprechen was Sie von der ganzen Sache hält.

Die Sonne ging langsam unter und tauchte den See in ein wunderschönes Rot. Dick, Dalli und Ethelbert ritten vom See Richtung Immenhof. Sie hatten die letzten Ponys zur Koppel gebracht und freuten sich auf den lang ersehnten Feierabend.

Ethelbert: Mensch bin ich froh, dass der Trubel vorbei ist. Ich glaub ich hätte keine Woche mehr ausgehalten.
Dick: Ich bin auch froh. Vor allem weil die Ponys endlich wieder auf der Weide bleiben können und wir sie nicht für die Feriengäste fertigmachen müssen.
Ethelbert: Wann fängt Ralf eigentlich seine neue Stelle beim Inter-Reisebüro an?
Dick: Weiß ich gar nicht. Er muss ja noch einige Sachen klären wegen der neuen Stelle. Er wird wohl bald kündigen und ein Büro einrichten. Schließlich will er ja in meiner Nähe bleiben und nicht nach Hamburg ziehen.
Ethelbert: Ich wäre glaub ich auch nicht weggezogen. Nur leider muss ich in zwei Tagen wieder nach München. Ich bin am überlegen mein Studium abzubrechen, um ganz im Ponyhotel zu arbeiten.
Dalli: Das würde Dir so passen. Wir sind in der Schule und Du sitzt gemütlich auf Immenhof und vertreibst Dir die Zeit. Und wenn das mit dem Ponyhotel irgendwann nicht mehr ist? Was machste dann, hä? Dann haste gar nichts.
Ethelbert: Pff. Du wieder mit Deinen Vorahnungen. Was soll denn mit dem Ponyhotel passieren? Die ersten Ferien waren doch richtig erfolgreich und wie ich Jochen kenne, plant er bestimmt schon was Neues.

Während die Drei Richtung Immenhof ritten, kam Ralf mit dem Roller die Strasse lang gefahren. Dick bemerkte Ihn als erstes und winkte Ralf zu. Er hupte und hielt direkt vor Dick.

Ralf: Na Ihr Drei? Feierabend?
Dick: Ja ein Glück. Wo kommst Du jetzt noch so spät her?
Ralf: Ich hatte die letzten beiden Tage noch einiges in Lübeck zu erledigen und ich hatte Sehnsucht nach Dir. Das ganze Wochenende ohne Dich war für mich eine richtige Qual.
Ethelbert: Komm Dalli. Lass uns schon mal vorreiten.
Dalli: Genau. Wir wollen die beiden mal alleine lassen.

Dalli und Ethelbert ritten weiter und waren bald schon hinter der Wegbiegung verschwunden. Dick stieg von Blessi ab und die beiden gingen den kleinen Seitenweg hinein, der direkt zum See führte.

Dick: Was hattest Du denn die ganze Zeit in Lübeck zu tun? Ich hatte schon Angst Du hättest mich vergessen.
Ralf: Deswegen bin ich ja gekommen. Ich hatte Sehnsucht nach Dir. Außerdem wollte ich noch was wichtiges mit Dir besprechen. Du weißt ja, dass ich bald die Stelle in Hamburg bei Inter-Reisebüro annehmen werde. Ich habe mit meinem Chef gesprochen und Ihm meine Kündigung zukommen lassen. Begeistert war er nicht von der Geschichte. Ich habe die ganze Zeit damit verbracht meine Sachen zusammen zu suchen und in meine Wohnung zu bringen. Jetzt rief heute Morgen Fräulein Gisela an und bat mich im Auftrag von Dr. Westkamp am kommenden Mittwoch nach Hamburg in die Reiseagentur zu kommen.
Dick: Aha und was heißt das?
Ralf: Dass ich am Dienstag für 2 Tage nach Hamburg fahren werde. Ich werde da in einem Hotel unterkommen und mir die Firma anschauen.
Dick: Ich dachte Du könntest von Lübeck aus für sie arbeiten?
Ralf: Aber Dickie. Es ist doch nur für 2 Tage. Danach komme ich doch wieder. Ich verspreche Dir, dass ich Dich jeden Tag anrufen werde. Mir macht es auch keinen Spaß von Dir getrennt zu sein, aber es ist wichtig für meine Zukunft. So und nun lass uns zum Immenhof.

Er nahm Dick in den Arm und die beiden gingen wieder Richtung Straße.
Inzwischen waren Dalli und Ethelbert auf dem Hof angekommen. Es herrschte eine angenehme Ruhe. Die Stühle standen zusammengestellt an die Tische gelehnt und die Tischdecken wehten leicht im Wind. Die beiden brachten ihre Ponys in die Boxen und setzen sich vor dem Eingang auf die Wiese. Ethelbert ließ sich zurückfallen, legte die Hände hinter seinen Kopf und schaute in die Wolken.


Ethelbert: Irgendwie fehlt mir der Trubel schon ein wenig. Das liegt vielleicht daran, dass ich am Freitag wieder nach München muss. Da hab ich gar keine Lust drauf.
Dalli: Untersteh Dich Ethelbert und schmeiß die Schule.
Ethelbert: Keine Angst. Werd ich schon nicht machen. Oder willst Du mich loswerden?
Dalli: (lacht) Natürlich will ich Dich loswerden. Du gehst mir auf die Nerven.
Ethelbert: Na dann ist ja gut.
Dalli: Guck mal wer da kommt? Sieh Dir mal Dick an. Glücklich sieht sie nicht gerade aus.
Ethelbert: Vielleicht haben die beiden Krach?
Dalli: Quatsch. Glaub ich nicht. Komm wir fragen was los ist?

Ethelbert zog Dalli zurück und sie landete etwas unsanft wieder auf der Wiese.

Ethelbert: Sei nicht so neugierig. Sie werden es uns schon sagen, wenns wichtig ist.

Die beiden standen auf und gingen Dick und Ralf entgegen.

Ethelbert: Na Ihr beiden? Auch wieder da?
Dick: Siehste doch.

Ethelbert war sprachlos und schaute Dick mit großen Augen nach, wie sie Ihr Pony in den Stall führte. Ralf schüttelte den Kopf und seufzte leise. Nach einiger Zeit fing Ralf an zu erzählen.

Ralf: Ein Frage Ethelbert. Was ist schlimm daran, wenn ich für 2 Tage nach Hamburg fahre, um mir meine neue Arbeit anzuschauen?
Ethelbert: Wieso? Willst Du nach Hamburg fahren?
Ralf: Gestern rief mich Fräulein Gisela an und meinte, dass ich nach Hamburg kommen soll, damit ich mit Dr. Westkamp über die Anstellung sprechen kann. Damit ich darauf vorbereiten kann habe ich beschlossen schon einen Tag vorher nach Hamburg zu fahren. Anscheinend passt das Dick überhaupt nicht.
Ethelbert: Ach die beruhigt sich schon wieder. Du wirst sehen. Wenn Du wieder da bist ist alles vergessen.
Ralf: Das glaub ich nicht. Ich vermute, dass Sie immer noch eifersüchtig auf Fräulein Gisela ist. Ich versteh das nicht. Warum kapiert sie nicht, dass ich nur sie liebe? Mir käme es gar nicht in den Sinn was mit einer Anderen anzufangen.
Dalli: Warum nimmst Du Sie nicht einfach mit nach Hamburg?
Ralf: Meinst Du wirklich? Sie hat doch hier auf dem Hof auch einiges zu tun. Und wenn sie fehlt wer macht dann ihre Arbeit?
Dalli: Lass das mal unsere Sorge sein.
Ethelbert: Wieso unsere?

Dalli stupste Ethelbert mit dem Ellbogen in die Seite.

Dalli: Wir machen das schon. Am besten wir besprechen das gleich mit Oma und Jochen, vorausgesetzt Dick möchte mit Dir nach Hamburg.
Ralf: Ich frag Sie einfach.

Ralf ging zu Dick in den Stall wo Sie gerade Heu in die Box von Blessi legte. An Ihrem Gesichtsausdruck konnte Ralf erkennen, dass sie nicht gerade bester Laune war.

Ralf: Dick. Schau mich mal an. Bist Du sauer auf mich?
Dick: Ach Ralf. Hamburg ist so weit weg und ich weiß nicht was Du die ganze Zeit in der Stadt machst.
Ralf: Mich auf das Gespräch mit Dr. Westkamp vorbereiten. Du brauchst nicht eifersüchtig zu sein.
Dick: Naja. Du erzählst mir, dass Dich Frl. Giesela angerufen hat und Du nach Hamburg kommen sollst und schon willst Du direkt länger fahren, als Du überhaupt musst.
Ralf: Ich wollte mich doch auf mein Gespräch mit Dr. Westkamp vorbereiten. Die Sache ist für mich sehr wichtig. Ich will auch ein bisschen Geld verdienen, um auch Dir einiges zu bieten. Ich habe eine Idee. Was hältst Du davon mich nach Hamburg zu begleiten?
Dick: Ich soll Dich begleiten?
Ralf: Natürlich. Dann wirst Du sehen, dass ich nichts anderes mache als mich auf das Inter-Reisbüro vorzubereiten. Und Du brauchst keine Angst zu haben, dass ich mich mit Frl. Gisela treffe.
Dick: Und wie soll ich das machen? Ich werde hier auf dem Hof gebraucht.
Ralf: Dalli und Ethelbert haben angeboten Deine Arbeit mit zu übernehmen. Wir bräuchten nur noch das Einverständnis von Oma Jantzen und Jochen.

Gemeinsam mit Dalli und Ethelbert betraten die Vier das Herrenhaus. Ralf klopfte an die Tür zum Wohnzimmer und sie gingen hinein.

Jochen: Na Ihr. Ponys versorgt?
Dalli: Klar. Alles erledigt.
Jochen: Hallo Ralf. So spät hab ich Dich gar nicht erwartet.
Ralf: Nabend Jochen. Hallo Oma Jantzen. Ich hab eine kleine Bitte an euch.
Jochen: Schieß los.
Ralf: Ich habe heute einen Anruf vom Inter-Reisbüro bekommen. Ich soll am Mittwoch zu einem Gespräch in Hamburg sein.
Jochen: Ja und?
Ralf: Da ich schon am Dienstag fahren wollte und ich Dick solange nicht alleine lassen möchte dachte ich mir, dass sie vielleicht mit nach Hamburg fahren könnte.
Oma Jantzen: Und wie stellt Ihr euch das vor? Dick hat hier ihre Aufgaben bis die Schule anfängt.
Ralf: Das ist alles schon geklärt. Dalli und Ethelbert sind bereit Ihre Aufgaben mit zu erledigen. Bitte Oma Jantzen.
Oma Jantzen: Was sagst Du dazu Jochen?
Jochen: Ich sag nur: „Gute Reise“. Aber macht bloß keinen Unsinn in Hamburg.

Freudestrahlend umarmten sich die beiden.

Dick: Danke Jochen. Danke Oma.
Oma Jantzen: Was soll man machen? Wenn Ihr so verliebt in einander seid, kann man euch ja schwerlich für so lange Zeit trennen. Aber pass blos gut auf mein Mädel auf.
Ralf: Versprochen Oma. Hoch und heilig.
Oma Jantzen: Na dann fang schon mal an zu packen, Dick. Eine Reisetasche kann Dir Ralf vom Dachboden holen. Da müssten noch 3 oder 4 Stück stehen. Leicht verstaubt sind sie bestimmt aber nicht kaputt.

Überglücklich verließen die Vier das Wohnzimmer. Ralf suchte mit Ethelbert zusammen auf dem Dachboden die Reisetasche während die beiden Mädels die Sachen für Dicks Reise nach Hamburg zusammenlegten.
...Giftige, kleine Kröte! Du bleibst wo Du bist! Im Bett!
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Kapitel 2

Beitrag von Tebo »

Alltag auf Immenhof


Kapitel 2 – Neue Pläne

Der Tag der Abreise rückte immer näher. Dick lag im Bett und schaute auf das Bild vom Immenhof an der Wand. Sie war unheimlich aufgeregt. Außer Lübeck hatte Sie eigentlich noch keine große Stadt besucht. Was wird in Hamburg auf sie zukommen? Dalli, die schon am schlafen war wurde wach und drehte sich zu Dick.

Dalli: Kannst Du nicht schlafen?
Dick: Nö, noch nicht. Ich bin aufgeregt auf Morgen.

Dalli setzte sich aufrecht ins Bett und schaute auf den Wecker.

Dalli: Uff. In 6 Stunden müssen wir aufstehen. Versuch wenigstens ein bisschen zu schlafen.
Dick: Ach Dalli. Ist es wirklich das richtige was tu? Ich mein mit nach Hamburg fahren. Ralf denkt doch bestimmt, dass ich nur mitfahre, damit er nichts mit Frl. Gisela anstellt.
Dalli: So ein quatsch. Er hat es Dir doch selbst angeboten.
Dick: Das ist es ja. Er denkt bestimmt, dass ich nur zugesagt habe, damit ich nicht eifersüchtig bin.

Dalli legte sich wieder hin und drehte sich auf Seite.

Dalli: Wenn Du das meinst, dann kann ich Dir auch nicht helfen. Ich kann Dir nur sagen, dass Du Dir das alles nur einbildest. Vielleicht macht er es das ja nur, weil er Dich dabeihaben will.
Dick: Vielleicht hast Du ja Recht.
Dalli: Bestimmt.

Ein paar Stunden später klingelte der Wecker. Dalli suchte mit Ihrer Hand den Wecker und stellte ihn ab. Halb verschlafen rief sie zu Dick.

Dalli: Dicki. Wir müssen aufstehen. Dicki? Dick?

Sie drehte sich zu Dick, aber ihr Bett war leer. Wo mochte Sie bloß sein? Dalli stand auf und öffnete die Zimmertür. Niemand war zu sehen. Nur von unten hörte sie Stimmen. Jochen, Margot und Oma Jantzen schienen schon beim Frühstück zu sitzen. Dalli zog sich ihren Morgenmantel an und ging die Treppe hinunter.

Oma Jantzen: Morgen Dalli. Gut geschlafen?
Dalli: Es geht. Sagt mal. Wisst Ihr wo Dick ist?
Oma Jantzen: Ist sie nicht oben?
Dalli: Ich komm grad von oben, aber Sie war nicht da.
Margot: Vielleicht ist sie ja draußen.

Plötzlich ging die Tür auf und Dick kam ins Zimmer. Freudestrahlend setzte sie sich an den Frühstückstisch.

Dick: Morgen zusammen.
Oma Jantzen: Morgen Dick. Sag mal wo warst Du?
Dick: Ich war am See.
Oma Jantzen: Um die Uhrzeit?
Dick: Ich konnte nicht schlafen. Da bin ich einfach mal zum See runter.
Jochen: Wann wollte Ralf denn heute losfahren?
Dick: So gegen 11 Uhr kommt er vorbei und dann fahren wir zum Bahnhof. Meinst Du Hein kann uns zum Bahnhof bringen?
Jochen: Das macht er bestimmt. Er ist nur gerade im Stall die Sättel am putzen. Frag Ihn doch einfach nach dem Frühstück.

Nach dem Frühstück ging Dick zu Hein in den Stall. Er räumte gerade einen Sattel in den Schrank.

Dick: Moin Hein.
Hein: Moin. Na was treibt Dich denn in meine Kajüte?
Dick: Och nichts besonderes. Ich wollte Dich eigentlich nur fragen, ob Du uns nachher zum Bahnhof bringen könntest. Ich fahre ja heute mit Ralf für 2 Tage nach Hamburg.
Hein: Mach ich gerne. Aber nicht, dass Du mir aufm Kahn anheuerst und in See stichst.
Dick: Keine Sorge. Ich bleib euch erhalten.
Hein: Wann geht’s denn los?
Dick: So gegen halb 12 denke ich mal. Ralf wollte um 11 Uhr hier sein und dann wollten wir direkt los.

Die Stunden bis zur Abreise vergingen wie im Fluge. Schließlich war es soweit. Hein Daddl fuhr mit der Kutsche vor und alle standen am Eingang um Dick und Ralf zu verabschieden.

Oma Jantzen: Dann wünsch euch viel Spaß in Hamburg. Seid artig und kommt gesund wieder. Vergesst nicht anzurufen, wenn Ihr angekommen seid. Und Dir viel Glück beim Inter-Reisebüro.
Ralf: Danke. Wir versprechen euch sofort anzurufen.
Dick: Also bis in 2 Tagen. Auf wieder sehen.

Hein trieb die Ponys an und die Kutsche setzte sich langsam in Bewegung. Es begann das große Winken, bis sie schließlich durch das Tor fuhren und verschwunden waren.

Ethelbert: Die beiden fehlen mir jetzt schon. Es wird tierisch langweilig.
Oma Jantzen: Langweilig wird es bestimmt nicht werden. Ihr beiden habt noch einiges zu tun. Denkt dran, dass Ihr auch Dicks Arbeit übernehmen müsst.
Dalli: Komm Ethelbert. Lass uns anfangen. Es sind ja nur 2 Tage bis sie wieder hier sind.

Ethelbert und Dalli gingen zu den Ställen, um Ihre tägliche Arbeit zu verrichten. Oma Jantzen, Margot und Jochen gingen derweil ins Wohnzimmer. Jochen kramte noch einmal Dallis Prospekt aus einer Schublade hervor und setzte sich an den Tisch neben Margot. Er steckte sich seine Pfeife an, weil er so besser seine Ideen Margot unterbreiten konnte.

Jochen: Du Margot. Ich habe mir Gedanken gemacht wie wir den Immenhof im Bezug auf unsere Gäste noch ein bisschen attraktiver machen könnten. Ich bin durch Dallis Prospekt auf diese Idee gekommen.
Margot: Und an was hast Du da genau gedacht?
Jochen: Also nicht Dr. Pudlich zum Medizinalrat zu machen.
Margot: (lacht) Das glaub ich auch nicht.
Jochen: Ich finde die Idee mit dem Swimmingpool gar nicht so schlecht. Das hab ich Oma schon gesagt. Es gibt auch Feriengäste, die nicht gerne im See schwimmen möchten. Mit einem Swimmingpool könnten wir auch diese Gäste zufrieden stellen.
Margot: Und was kostet das?
Jochen: Das weiß ich noch nicht. Es war ja erstmal nur eine Idee. Auch ein Sandstrand direkt am Hof wäre eine tolle Sache.
Margot: Brauchen wir das alles überhaupt? Ich dachte wir sind ein Ponyhotel?
Jochen: Natürlich sind wir ein Ponyhotel. Aber was passiert wenn andere Höfe auch auf die Idee kommen ein Ponyhotel zu eröffnen? Es gibt bestimmt Hofbesitzer, die mehr Geld haben als wir und ihr Hotel in noch größerem Stil aufbauen. Wir müssen konkurrenzfähig bleiben.
Margot: Ich glaube nicht, dass es sobald Konkurrenz gibt. Jedenfalls nicht in unserer Gegend.
Jochen: Erinnere Dich wie lange es gedauert hat, bis wir unsere ersten richtigen Feriengäste begrüßen durften. Abgesehen von der Aktion in Lübeck kamen doch erst nachdem Dr. Westkamp hier war die Gäste. Und glaube mir. Mundpropaganda wird auch von anderen Höfen aufgenommen. Es wird bestimmt nicht mehr lange dauern, bis um Feriengäste kämpfen müssen. Deswegen müssen wir jetzt handeln, bevor es zu spät ist und das Geld nicht mehr reicht.
Oma Jantzen: Ich finde Jochen hat Recht. Lasst uns jetzt was verändern bevor es nicht mehr geht.
Margot: Ich finde es etwas zu übereilt.Am besten ist es wir warten erstmal die nächsten 3 oder 4 Monate ab und schauen was sich ergibt.
Jochen: Auf was sollen wir denn warten? Die Hauptzeit ist vorbei. Es werden jetzt bestimmt nur noch vereinzelt Gäste kommen.
Oma Jantzen: Lasst uns später weiterreden. Die Kinder kommen.
Dalli: Oma? Können Ethelbert und ich nachher zum See ausreiten? Uns ist warm und wir wollten schwimmen gehen. Manns wird auch da sein.
Oma Jantzen: Habt Ihr denn alles erledigt?
Ethelbert: Noch nicht. Wir meinten doch nachher.
Oma Jantzen: Wenn Ihr fertig seid ist es mir egal.

Inzwischen saßen Dick und Ralf im Zug nach Lübeck und winkten Hein zu, der auf dem Bahnsteig stand. Der Bahnhof von Malente wurde immer kleiner und kleiner und war schließlich ganz verschwunden. Dick setzte sich hin, während Ralf die Fahrkarten aus der Reisetasche kramte.

Ralf: Wir müssen in Lübeck einmal umsteigen.
Dick: Endlich sind wir mal für 2 Tage alleine und trotzdem hab ich jetzt schon Heimweh.
Ralf: (lacht) Jetzt schon? Wir sind doch erst ein paar Minuten von zu Hause weg. Außerdem bin ich ja auch noch da. Tröstet Dich das?
Dick: Blöde Frage. Natürlich.

Ralf nahm Dick in den Arm und küsste ihre Stirn.
Dalli und Ethelbert waren derweil fertig mit Ihrer Arbeit und sattelten Ihre Ponys. Sie waren richtig durchgeschwitzt, denn die Sonne war noch immer recht stark. Die beiden wollten so schnell wie möglich zum See, um sich abzukühlen. Ein paar Minuten später ritten Sie im Galopp den Weg entlang, der sie bis zur alten Buche führte. Dort saß Manns schon und wartete.


Manns: Ach Ihr seid auch schon da? Ich warte hier schon seit einer halben Stunde auf euch.
Dalli: Tach Manns. Alles in Ordnung?
Manns: Außer das mir warm ist, ist alles ok. Kommt lasst uns ins Wasser gehen.

Dalli und Ethelbert sprangen von ihren Ponys und die Drei rannten ins Wasser. Es war ein lautes schreien und kreischen zu hören. Sie hatten sichtlich Spaß im kühlen Nass. Einige Zeit später saßen die Drei unter der Buche um sich zu trocknen.

Manns: Wann sind die beiden denn heute nach Hamburg losgefahren?
Ethelbert: Hein hat sie so gegen halb 12 zum Bahnhof gebracht. Die müssten eigentlich schon fast da sein, wenn der Zug keine Verspätung hatte.
Manns: Hoffentlich haben sie Spaß in Hamburg.
Ethelbert: Bestimmt. Obwohl man da eigentlich nicht von Spaß reden kann. Ralf hat ja morgen den Vorstellungstermin im Inter-Reisebüro.
Manns: Stimmt. Das hattest Du vorhin am Telefon erzählt. Trotzdem haben Dick und Ralf endlich mal ein bisschen Zeit füreinander.
Dalli: Und hoffentlich klappt alles bei Ralf, dass er die neue Stelle wirklich bekommt.
Ethelbert: So wie Ralf reden kann, hab ich da keine Bedenken.

Die Drei saßen noch eine ganze Weile unter der alten Buche und unterhielten sich über die Erlebnisse der letzten Wochen. Langsam verschwand die Sonne hinter den Baumwipfeln und tauchte den See in rote Farbe. Ethelbert und Dalli machten sich wieder auf den Heimweg und verabschiedeten sich von Manns.
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Kapitel 3

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Alltag auf Immenhof


Kapitel 3 Eine schwere Entscheidung

Langsam fuhr der Zug aus Lübeck auf Bahngleis 5 ein. Es war mittlerweile später Nachmittag. Dick und Ralf stiegen mit Ihren Reisetaschen aus dem vorletzten Wagen und schauten sich um.

Ralf: Ah hier geht es lang.
Dick: Ziemlich großer Bahnhof. Hoffentlich verlaufen wir uns nicht.
Ralf: (lacht) Keine Sorge. Zur Not fragen wir einfach.

Die beiden gingen die Treppe runter und Richtung Ausgang und suchten sich ein Taxi. Der Fahrer packte die Taschen in den Kofferraum und sie stiegen ein.

Taxifahrer: Wo soll’s denn hingehen?
Ralf: Zum Hotel Hafen bitte.
Taxifahrer: Ok. Zum Hotel Hafen.

Das Taxi fuhr los. Es ging durch die halbe Stadt. Dick schaute mit großen Augen aus dem Fenster. Sie war sichtlich beeindruckt von der großen Stadt, die sie doch nur aus Zeitschriften kannte. Trotzdem vermisste sie den Immenhof und die schöne Landschaft der Holsteinischen Schweiz. Sie seufzte leise.

Ralf: Was hast Du?
Dick: Ich stell mir gerade vor, dass ich in einer Stadt wohnen müsste. Ich glaube ich würde mich hier niemals wohl fühlen.
Ralf: Kann ich verstehen. Du bist ja auf dem Land groß geworden. Mir wäre es egal. Ich kenne die Großstadt. Ich hab ja auch einige Zeit in München verbracht.

Endlich waren sie am Hotel. Ralf bezahlte und sie stiegen die Stufen zum Hotel hinauf. Als sie an der Rezeption standen drückte Ralf die Klingel. Aus dem Nebenraum kam eine junge Frau, um sie zu bedienen.

Frau: Guten Tag. Bitteschön. Womit kann ich dienen?
Ralf: Guten Tag. Mein Name ist Schüller. Ich hatte für eine Nacht ein Doppelzimmer reserviert.
Frau: Zimmer 212 in der 2ten Etage. Gehen Sie einfach durch diesen Korridor. Sie können die Treppe oder den Lift benutzen. Hier ist ihr Zimmerschlüssel. Ich wünsche ihnen einen schönen Aufenthalt.
Ralf: Vielen Dank. Komm Dick.

Kurze Zeit später standen Dick und Ralf vor ihrem Zimmer. Ralf schloss die Tür auf. Das Zimmer war schön eingerichtet. Ein großes Fenster erhellte den weiß gestrichenen Raum. An der Wand hing ein Bild mit grasenden Ponys.

Dick: Sie mal Ralf. Ein Bild von zu Hause.
Ralf: Stimmt. Aber lass uns erstmal auspacken, dann gehen wir nach unten rufen zu Hause an. Sie machen sich bestimmt schon Sorgen, dass wir uns noch nicht gemeldet haben.
Dick: Das machen wir.

Während die beiden Ihre Sachen auspackten war auf dem Immenhof alles ruhig. Margot deckte gerade den Tisch fürs Abendessen. Als Sie fertig war ging Sie ins Wohnzimmer.

Oma Jantzen: Ob die beiden schon angekommen sind?
Jochen: Bestimmt. Sie werden sicherlich gleich anrufen.
Oma Jantzen: Arme Dick. Hoffentlich fühlt Sie sich wohl. Sie hat bestimmt schon Heimweh.
Jochen: Glaub ich nicht. Ralf wird sie schon irgendwie ablenken.

Plötzlich klingelte das Telefon. Sie gingen alle zusammen zur Empfangshalle, wo das Telefon stand. Jochen hob den Hörer ab. Margot und Oma Jantzen hingen dicht an Jochens Ohr.

Jochen: Hier Ponyhotel Immenhof. (Erfreut) Hallo Ralf. Seid Ihr gut angekommen?
Ralf: Sind wir. Wir haben schon eingecheckt und gehen gleich mal in der Stadt spazieren.
Jochen: Wie geht es Dick?
Ralf: Ihr geht’s auch ganz gut. Sie hat nur Sehnsucht nach euch.
Jochen: Wie Oma schon gesagt hat. Gib mir sie mal. Dir viel Glück morgen.
Ralf: Danke. Moment. (zu Dick) Jochen will Dich sprechen. (Gibt Dick den Hörer)
Dick: Hallo Jochen.
Jochen: Hallo Dicki. Ich hab gehört Du hast Heimweh?
Dick: Ein bisschen schon. Aber in unserem Zimmer hängt ein Bild mit Ponys. Das hilft mir schon ein wenig darüber hinweg.
Jochen: (lacht) Es wird bestimmt nicht so schlimm. Habt schöne Tage in Hamburg.
Dick: Werden wir bestimmt haben. Schöne Grüße an alle.
Jochen: Werd ich ausrichten. (hält den Hörer weg) Schöne Grüße von Dick. (spricht wieder mit Dick) Auch an Ralf schöne Grüße. Und wir vermissen euch beide.
Dick: Wir euch auch. Bis Mittwoch Abend. Tschüss.
Jochen: Tschüss Dick. Und noch viel Spaß. (legt den Hörer auf) Also die beiden sind gut angekommen. Dick hat Heimweh und sie werden gleich spazieren gehen.
Oma Jantzen: Ich wusste es. Die Kleine ist kein Stadtkind. Sie gehört aufs Land.
Margot: Bald hast Du Dicki ja wieder.

Es wurde langsam Abend. Dick und Ralf schlenderten über die Einkaufsstrasse von Hamburg. An einem Juweliergeschäft blieb Dick stehen.

Dick: Sieh mal Ralf. Die schöne Kette da mit dem Pferdekopf.
Ralf: Würde Dir gut stehen. Ich würde sie Dir auch schenken, wenn sie nicht so teuer wär. Komm lass uns weitergehen. Sollen wir im Café ein Eis essen?
Dick: Gute Idee, Ralf. Ich mir ist nämlich ganz warm vom laufen.

Sie setzten sich an einen leeren Tisch im Café. Ralf bestellte 2 Erdbeer-Eisbecher.

Dick: Bist Du eigentlich nicht nervös wegen morgen?
Ralf: Natürlich bin ich nervös. Und wie. Das wird bestimmt eine unruhige Nacht für mich werden.
Dick: So wie ich letzte Nacht. Ich konnte vor Aufregung nicht einschlafen.
Ralf: Dick. Was ich Dich mal fragen wollte. Könntest Du Dir vorstellen von Immenhof wegzuziehen?
Dick: Was?
Ralf: Ich meinte mit mir zusammenziehen?

Dick schaute Ralf verwunderlich an. Plante er etwa doch nach Hamburg zu ziehen? Es traf sie wie ein Schlag. Sie wurde traurig. Immenhof verlassen? Nach einigem zögern antwortete sie:

Dick: Oma und die Anderen verlassen? Ein Leben ohne Ponys? Ich glaube nicht, dass ich das könnte. Ich liebe Dich, Ralf. Sehr sogar. Aber bitte stell mich nicht vor so eine schwere Entscheidung.
Ralf: Entschuldige bitte, Dick. Das war dumm von mir. Ich hätte Dir niemals so eine Frage stellen dürfen. Ich hätte wissen müssen, dass Du nie von Immenhof wegziehen würdest.
Dick: Wo wäre ich denn gelandet? In Hamburg? In Lübeck?
Ralf: Bitte Dick. Beruhige Dich. Es tut mir leid.
Dick: Es tut Dir leid. Aber weißt Du wie ich mich gerade fühle? Ich habe Angst Dich zu verlieren. Wenn Du in die Stadt ziehst und ich nicht mitkomme, dann verlässt Du mich nachher.
Ralf: Aber Dick. Jetzt bin ich aber enttäuscht von Dir. Wie kannst Du nur so von mir denken? Ich würde Dich niemals verlassen.
Dick: Niemals?
Ralf: Niemals. Ich liebe Dich.

Am nächsten Morgen wachten Dick und Ralf ziemlich früh auf. Ralf machte sich fertig für seinen vielleicht wichtigsten Auftritt. Dick merkte, dass Ralf sichtlich nervös war und scheinbar immer nervöser wurde.

Dick: Was mache ich eigentlich, solange Du im Inter-Reisebüro bist?
Ralf: Mach doch einen Stadtbummel. Es wird bestimmt nicht lange dauern, bis ich fertig bin. Du kannst aber auch schon mal unsere Sachen zusammenpacken, damit wir nachher direkt los können.
Dick: Ich glaub ich werde erstmal die Taschen packen. Wann und wo treffen wir uns denn?
Ralf: Ich würde sagen um 1 Uhr unten an der Rezeption. Das dürfte passen. So das wars dann. Ich muss dann mal langsam los, damit ich nicht zu spät komme.
Dick: Viel Glück. Ich liebe Dich.
Ralf: Ich liebe Dich auch.

Sie küssten sich zum Abschied und Ralf machte sich auf den Weg. Eine halbe Stunde später stand Ralf vor der Tür des Inter-Reisebüros. Zum Glück war es nicht so weit vom Hotel weg und er konnte das Stück zu Fuß gehen. Ralf atmete noch einmal tief durch und öffnete die Tür. Auf dem Hinweisschild stand, dass das Büro in der ersten Etage war. Oben angekommen konnte er durch die Glasscheibe Fräulein Gisela erkennen, die an der Schreibmaschine saß und tippte.

Ralf: Guten Morgen Fräulein Gisela.
Frl. Gisela: Ah guten Morgen Herr Schüller. Herzlich Willkommen. Herr Dr. Westkamp ist gleich für sie da. Er telefoniert gerade mit einem Kunden. Setzen sie sich doch solange.
Ralf: Danke.

Ralf setzte sich auf einen der vier Stühle, die für Kunden bestimmt waren. Er schaute sich um und begutachtete die vielen Bilder und Auszeichnungen, die an den Wänden hingen. Da öffnete sich plötzlich die Tür von Dr. Westkamps Büro.

Westkamp: Ah. Wunderbar. Guten Morgen Herr Schüller. Hatten Sie eine gute Reise?
Ralf: Selbstverständlich, Herr Dr. Westkamp.
Westkamp: Aber bitte kommen Sie doch herein. Äh. Fräulein Gisela. Machen Sie doch bitte zwei Tassen Kaffee. Sie trinken doch eine Tasse mit, Herr Schüller?
Ralf: Ja vielen Dank.
Westkamp: Setzen sie sich. So. Herr Schüller. Wie sie sicherlich noch wissen hat mir Fräulein Gisela von Ihrer hervorragenden Arbeit auf Immenhof berichtet und mir einige Ihrer Arbeiten gezeigt. Im Moment bin ich dabei meine Firma umzustrukturieren und die Werbung selbst zu erstellen. Und da sie Talent besitzen würden sie als Leiter der Kunstabteilung für mich arbeiten. Sie würden also grafischen Teil der Werbeprospekte übernehmen.

Das Gespräch zwischen Dr. Westkamp und Ralf lief bis dahin sehr positiv. Noch ein paar Formalitäten und er hätte die Arbeit, bis Dr. Westkamp eine Frage stellte, die Ralf sehr nachdenklich machte.

Westkamp: So, Herr Schüller. Nun sind wir so gut wie durch bis auf eine Sache. Ich hatte Ihnen ja damals angeboten, dass Sie von Lübeck aus für mich arbeiten könnten. Das Problem ist nur, dass die Abteilung noch in den Kinderschuhen steckt und ich sie hier in Hamburg bräuchte, bis alles richtig funktioniert. Es würde sich um einen Zeitraum von drei bis vier Monaten handeln.
Ralf: Nun ja. Herr Dr. Westkamp. Ihr Angebot ist sehr verlockend bei Ihnen als Abteilungsleiter arbeiten zu dürfen, aber, äh, wissen sie. Hamburg...
Westkamp: Sprechen Sie sich ruhig aus. Haben Sie bedenken in Hamburg wohnen? Es wäre ja nicht für immer, sondern nur für ein paar Monate. Wir würden Ihnen hier für die Zeit eine Wohnung zu Verfügung stellen.
Ralf: Das ist es nicht. Mir persönlich würde es nichts ausmachen nach Hamburg zu ziehen, aber meine Freundin wäre nicht sehr begeistert.
Westkamp: Und wenn Sie mal mit Fräulein Dick reden, dass es nicht für immer ist? Sie könnten ja am Wochenende zum Immenhof fahren.
Ralf: Wo ich in Lübeck gearbeitet habe, konnte ich jeden Tag zum Immenhof fahren. Von Hamburg ist das schon etwas weit.

Ralf dachte eine Zeit lang nach. Schließlich willigte er doch ein.

Ralf: In Ordnung. Ich bin einverstanden.
Westkamp: Wunderbar. Dann sind wir uns einig. Sie würden dann im September bei uns anfangen. Fräulein Gisela macht dann den Vertrag fertig und dann müssen Sie ihn nur noch unterschreiben.

Zwei Stunden nachdem Ralf das Interreise-Büro betreten hatte, verließ er es mit seinem neuen Arbeitsvertrag und machte sich auf den Weg zum Hotel. Ihn plagte das schlechte Gewissen. Wie würde Dick auf die Sache mit Hamburg reagieren? Gestern hatte er noch Dick die Frage gestellt ob sie es sich vorstellen könnte von Immenhof wegzuziehen. Aber die Arbeit war ihm sehr wichtig, denn er würde eine Menge Geld verdienen. Plötzlich kam Ihm eine Idee. Schnellen Schrittes ging er zum Juwelier. Dort kaufte er die Kette mit dem Pferdekopf. Das kostete Ihm den Rest vom Reisegeld, aber das war ihm egal. Wieder im Hotel angekommen, wartete Dick im Eingangsbereich. Sie hatte die Taschen schon dabei. Aufgeregt lief sie auf Ralf zu.

Dick: Und wie wars?
Ralf: Sieh selbst.
Dick: Du hast den Vertrag. Ich freu mich so für Dich.
Ralf: Ich bin auch froh. Und besonders froh und glücklich bin ich Dich zu haben. So aber nun müssen wir zum Bahnhof. Ich hab erstmal die Nase voll von der Großstadt.

Sie machten sich auf den Weg zum Bahnhof und saßen bald im Zug nach Lübeck und schließlich Richtung Malente. Ralf schaute Dick an.

Ralf: Ich wollte noch mal vielen Dank sagen, dass Du mit mir nach Hamburg gefahren bist. Ohne Dich hätte ich das nie so geschafft... Oh. Schau mal da draußen?
Dick: Wo?

Während sie aus dem Fenster schaute, holte Ralf die Kette aus der Tasche legte sie Dick von hinten um den Hals. Dick schaute erstaunt.

Ralf: Das ist ein kleines Dankeschön für Dich.
Dick: Oh Ralf. Das hättest Du nicht tun sollen. (schluchzt) Ich liebe Dich so.
Ralf: Ich Dich auch.

Am frühen Abend schließlich fuhren sie mit dem Taxi durch das Tor vom Immenhof und sie waren froh wieder zu Hause zu sein. Doch wann wird Ralf die Wahrheit erzählen? Wie wird Dick auf sein Geheimnis reagieren? Hoffen wir, dass alles ein gutes Ende nehmen wird.
...Giftige, kleine Kröte! Du bleibst wo Du bist! Im Bett!
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