Hans Nielsen "Onkel Pankraz"
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Hans Nielsen "Onkel Pankraz"
Hans (Albert) Nielsen wurde am 30. November 1911 als Sohn eines Kaufmanns in Hamburg geboren. Nach dem Besuch Realschule und einer anschließenden Kaufmannslehre, die er nur seinen Eltern zuliebe absolvierte, nahm er Schauspielunterricht bei Albrecht Schoenhals und ließ sich auch in Gesang ausbilden. 1932 gab Nielsen sein Theaterdebüt an den Hamburger Kammerspielen, weitere Engagements führten ihn in den nächsten Monaten nach Augsburg, Kiel und Leipzig; 1938 kam er nach Berlin und spielte an verschiedenen Häusern. Nach Ende des 2. Weltkrieges stand er am Düsseldorfer Schauspielhaus Düsseldorf, in Berlin am Renaissance-Theater und an der Komödie auf der Bühne. Seine wichtigste Theaterrolle war 1963 die des Kardinals in Rolf Hochhuths "Der Stellvertreter.
Mitte der 1930er Jahre war auch der Film auf den begabten Schauspieler aufmerksam geworden und so gab Nielsen 1937 sein Leinwanddebüt als Pilot Billy Sefton in "Tango Notturno", im gleichen Jahr sah man ihn als Achim Hell in Robert A. Stemmles "Daphne und der Diplomat". Ein Jahr später übernahm er die Rolle des Max von Wendlowsky in "Heimat" und hatte Zarah Leander zur Partnerin, Filme wie "Preußische Liebesgeschichte" (1938), "Kautschuk" (1938), "Fracht von Baltimore" (1938), "Aufruhr in Damaskus" (1939), "Fasching" (1939), "Dein Leben gehört mir" (1939) und "Alarm auf Station III" (1939) folgten bis Ende der 30er Jahre. In den 40er Jahren wirkte er beispielweise 1941 in in Wolfgang Liebeneiners Euthanasie-Drama "Ich klage an" als Dr. Höfer mit, in "Ich werde dich auf Händen tragen" verkörperte er 1943 den Dr. Hartung; Herbert Selpins Film "Titanic", in dem Nielsen 1943 den deutschen 1. Offizier Petersen spielte, wurde später verboten. Bis Kriegsende wurde Nielsen unter anderem noch in den Filmen "Leichtes Blut" (1943), "Der Engel mit dem Saitenspiel (1944) und "Dr. phil. Doederlein" (1945) besetzt.
Nach Ende des 2. Weltkrieges konnte der Schauspieler auch an seine früheren Erfolge auf der Leinwand anknüpfen, wenn auch meist nur mit profilierte Nebenrollen. Er war 1947 der König Peter Petroni in "Herzkönig" sowie der Wolfgang Grunelius in Käutners Drama "In jenen Tagen"; 1949 brillierte er neben Luise Ullrich und Dieter Borsche in Harald Brauns "Nachtwache" und spielte beeindruckend den Pfarrer Johannes Heger, der sich im Gewissenskonflikt befindet. 1950 sah man ihn mit der Titelrolle des Kriminaloberinspektor Thomsen in Kurt Hoffmanns "Fünf unter Verdacht", weniger bemerkenswert war 1957 sein Part in dem Veit-Harlan-Streifen "Anders als du und ich", wo er den Max Mertens spielte.
Ein eigentlicher Filmstar wurde Nielsen im deutschen Nachkriegsfilm nicht, dies lag wohl daran, dass er auf den Typ des würdigen Grandseigneurs festgelegt war, auf den "Darsteller nüchterner Geschäftsleute und brummiger, doch beherzter Geistlicher", wie es einmal ein Kritiker beschrieb. Meist wirkte er in seinen Rollen älter, als er tatsächlich war und er gab oftmals das gütige Familienoberhaupt. Viele Filme, in denen Nielsen mitwirkte wurden nicht zuletzt auch durch ihn erfolgreich, so übernahm er beispielsweise 1953 die Rolle des Gerichtspräsidenten in "Hokuspokus", in "Teufel in Seide" war er der engagierte Strafverteidiger, ebenso wie 1958 in " Gestehen Sie, Dr. Corda" und 1959 in "Kriegsgericht". In " Hochzeit auf Immenhof" spielte er 1956 den widerborstigen Onkel Pankraz, der am Ende doch sein gutes Herz zeigt und in "Königin Luise" sah man ihn 1957 als Hardenberg. In Wolfgang Staudtes "Herrenpartie" verkörperte er 1964 den Major a. D. Friedrich Hackländer, einen arrivierten Spießer, der mit seinem Kriegsverbrechen konfrontiert wird. Anfang der 60er Jahren trat Nielsen auch in einigen beliebten Wallace-Streifen auf, wie beispielsweise 1963 als Travish in "Der Würger von Schloss Blackmoor" oder als Mr. Tilling in "Das Indische Tuch".
Neben seiner umfangreichen schauspielerischen Arbeit für Theater und Film war Nielsen auch ein gefragter Synchronsprecher: Mittels seiner vollen und modulationsfreudigen Stimme konnten sich beispielsweise Errol Flynn, Tyrone Power, Trevor Howard, James Stewart, Fred Astaire oder Spencer Tracy dem deutschen Publikum verständlich machen.
Hans Nielsen verstarb am 11. Oktober 1965 mit nur 53 Jahren in West-Berlin und wurde auf dem Waldfriedhof an der Heerstraße beigesetzt; er war zuvor wegen Rückenbeschwerden ins Krankenhaus eingeliefert worden, bei der Untersuchung wurde Leukämie diagnostiziert. Der Schauspieler war seit 1937 in erster Ehe mit Anna Katharina Elisabeth Novian verheiratet, aus der geschiedenen Ehe stammt eine Tochter; mit seiner zweiten Ehefrau Annemarie Giersch, die er noch kurz vor seinem Tod im Krankenhaus heiratete, hat er einen Sohn.
Grabstätte>>
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- Andrea1984
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Gestern war der Todestag von Hans Nielsen. Ich habe erst heute die Infos über ihn entdeckt und gelesen. Er ist viel zu früh gestorben. Ich wusste gar nichts, dass es einen Film über die Königin Luise - auch viel zu früh verstorben - gab, in dem er mitspielte. Die Figur des Hardenberg (Vorname?) würde gut zu ihm gepasst haben.
"Walzer .... Walzer hätt' ich auch gekonnt."
- Onkel Pankraz
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Du hast ja gelesen in den meisten Nachkriegsfilmen wurde er älter gemacht.Mirabell hat geschrieben:Ich bin gerade ganz erstaunt dass er in Hochzeit auf Immenhof ja erst Mitte 40 war....hätte ihn viel älter geschätzt....
Ach eigentlich war Onkel Pankraz doch nie so richtig wiederborstig. Wer richtig hinschaute konnte unter der harten Schale, den weichen Kern sehen.
Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.
- Jochen Roth
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"Das Mädchen vom Moorhof" (1958)
mit u.a. Hans Nielsen
13:35 - 15:00
Bayrisches Fernsehen
mit u.a. Hans Nielsen
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Bayrisches Fernsehen
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Ich hätte ihn auch viel älter geschätzt. Noch erstaunlicher in diesem Zusammenhang finde ich, dass er sogar 4 Jahre jünger als Paul Klinger (geb. 1907) ist, und dennoch völlig glaubhaft dessen Schwiegervater spielt.Mirabell hat geschrieben:Ich bin gerade ganz erstaunt dass er in Hochzeit auf Immenhof ja erst Mitte 40 war....hätte ihn viel älter geschätzt....
LG
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- Tebo
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Ein Schwiegervater kann durchaus im selben Alter sein wie der Schwiegersohn, wenn die Tochter 18 Jahre jünger ist als der Geliebte. Guck Dir mal Johannes Heesters an. Der Vater seiner letzten Frau war bestimmt auch jünger als Heesters selbst.Pony-Fan hat geschrieben:Ich hätte ihn auch viel älter geschätzt. Noch erstaunlicher in diesem Zusammenhang finde ich, dass er sogar 4 Jahre jünger als Paul Klinger (geb. 1907) ist, und dennoch völlig glaubhaft dessen Schwiegervater spielt.Mirabell hat geschrieben:Ich bin gerade ganz erstaunt dass er in Hochzeit auf Immenhof ja erst Mitte 40 war....hätte ihn viel älter geschätzt....
...Giftige, kleine Kröte! Du bleibst wo Du bist! Im Bett!
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Dieser Schwiegervater sah aber bestimmt nicht älter aus als Heesters... so wie bei Hans Nielsen und Paul Klinger.Tebo hat geschrieben:Ein Schwiegervater kann durchaus im selben Alter sein wie der Schwiegersohn, wenn die Tochter 18 Jahre jünger ist als der Geliebte. Guck Dir mal Johannes Heesters an. Der Vater seiner letzten Frau war bestimmt auch jünger als Heesters selbst.
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- Andrea1984
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Oder hier - ein Beispiel aus dem 18./19. Jahrhundert.
Napoleon Bonaparte (1768-1821), verheiratet seit 1811 in 2. Ehe mit Marie Louise, Erzherzogin von Österreich (1791-1847). Gemeinsamer Sohn: Franz, Herzog von Reichstadt (1812-1832)
Marie Louises Vater - Kaiser Franz II./I. (1769-1835). (Marie Louises Mutter Maria Theresia (1772-1807) ist in jungen Jahren gestorben.)
Der Großvater des Herzogs von Reichstadt ist also nur wenige Monate jünger als der Kindsvater - beide Herren sind 1811 erst Mitte 40.
Quellen u.a. Richard Reifenscheid, Die Habsburger in Lebensbildern, 2. Auflage, Wien, 2007.
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Nachtrag - zurück zum Thema Immenhof: Interessant, dass "Onkel Pankranz" (* 1911) bereits mit 17 Jahren eine Tochter "Margot" (* 1928) in die Welt gesetzt hat.
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Auch im realen Leben fallen mir hierzu einige durchaus plausible Beispiele ein, doch das würde zu weit vom Immenhof Thema weg führen, diese hier aufzuzählen.
Napoleon Bonaparte (1768-1821), verheiratet seit 1811 in 2. Ehe mit Marie Louise, Erzherzogin von Österreich (1791-1847). Gemeinsamer Sohn: Franz, Herzog von Reichstadt (1812-1832)
Marie Louises Vater - Kaiser Franz II./I. (1769-1835). (Marie Louises Mutter Maria Theresia (1772-1807) ist in jungen Jahren gestorben.)
Der Großvater des Herzogs von Reichstadt ist also nur wenige Monate jünger als der Kindsvater - beide Herren sind 1811 erst Mitte 40.
Quellen u.a. Richard Reifenscheid, Die Habsburger in Lebensbildern, 2. Auflage, Wien, 2007.
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Nachtrag - zurück zum Thema Immenhof: Interessant, dass "Onkel Pankranz" (* 1911) bereits mit 17 Jahren eine Tochter "Margot" (* 1928) in die Welt gesetzt hat.
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Auch im realen Leben fallen mir hierzu einige durchaus plausible Beispiele ein, doch das würde zu weit vom Immenhof Thema weg führen, diese hier aufzuzählen.
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Re: Hans Nielsen "Onkel Pankraz"
Hans Nielsen hat u.a. hier mitgespielt: "Und ewig singen die Wälder" (1959)/"Das Erbe von Björndal" (1960) . Eigentlich eine Trilogie, doch Band 2 und Band 3 sind als ein Film zusammengefasst worden.
Die Filme werden im Dezember oft genug wiederholt z.B. im RBB oder im Bayrischen Fernsehen.
(Quelle: http://www.prisma.de" onclick="window.open(this.href);return false; - bezüglich der genauen Ausstrahlungsdaten, wann und wo).
Vorsicht, die Filme drücken - bei mir - auf die Tränendrüse u.a. deshalb, weil viele Figuren auch der "Major a. D. Barre" (Hans Nielsen) sterben. :cry:
Die Filme sind 1:1 nach den Buchvorlagen verfilmt worden.
Die Filme werden im Dezember oft genug wiederholt z.B. im RBB oder im Bayrischen Fernsehen.
(Quelle: http://www.prisma.de" onclick="window.open(this.href);return false; - bezüglich der genauen Ausstrahlungsdaten, wann und wo).
Vorsicht, die Filme drücken - bei mir - auf die Tränendrüse u.a. deshalb, weil viele Figuren auch der "Major a. D. Barre" (Hans Nielsen) sterben. :cry:
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