Der allererste Film von Angelika Voelkner, mit dem sie zum Kinderstar avancierte
Nachtwache
Ein Film der NDF/Filmaufbau GmbH Göttingen, 1949
Genre: Drama
Regie: Dr. Harald Braun
Buch: Dr. Harald Braun
Kamera: Franz Koch
Musik: Mark Lothar
Bauten Walter Haag
Darsteller:
Cornelie: Luise Ullrich
Pfarrer Johannes Heger: Hans Nielsen
Stefan Gorgas: Rene Deltgen
Kaplan von Imhoff: Dieter Borsche
Lotte: Angelika Voelkner
uva.
Zum Inhalt:
In Begleitung seines zehnjährigen Töchterchens Lotte, reist der evangelische Pfarrer Heger nach Burgdorf, wo ihn neben seinem Wirkungskreis als Gemeindepfarrer auch die Seelsorge im Hospital "Zum heiligen Geist" erwartet.
Hier macht er die Bekanntschaft einer jungen, sympathischen Ärztin, Cornelie, welche dem christlichen Glauben mit großer Skepsis gegenübersteht. Ihr einziges Töchterchen war während des Krieges gestorben und darüber hatte sie den Glauben an Gott verloren. Sie weiß nicht, daß der Vater des Kindes, Stefan Gorgas, der früher Kampfflieger war, noch lebt und Schauspieler geworden ist.
Stefan Gorgas, der versucht hat, Cornelie für sich zurückzugewinnen, war von ihr zurückgewiesen worden. Sie läßt ihn wissen, daß die Vergangeneheit für sie tot sei, worauf er es zu einem Skandal kommen läßt, so daß die Oberin der Diakonissen gezwungen ist, Cornelie zu bitten, ihre Stelle aufzugeben.
Vergebens versucht Heger sie zu halten, sie für sich zu halten, aber in einer entscheidenden Aussprache wird es beiden klar, daß Cornelie an dem unerschütterlichen Glauben Hegers nicht teilhaben kann.
Als sie später über den Markt zum Bahnhof fährt, um Burgdorf zu verlassen, sieht sie Gorgas mit der kleinen Lotte in einer Schaukel schwingen. Das Kind winkt ihr zu, verliert dabei das Gleichgewicht und fällt auf das Pflaster.
Alle Bemühungen der Ärzte, das Kind zu retten, bleiben erfolglos.
Während Pfarrer Heger mit Kaplan von Imhoff Nachtwache halten, um das
Ergebnis der Operation abzuwarten, packt die Verwzeiflung den unglücklichen Vater: Hört ihn Gott, oder hat Gott ihn verlassen?
Dann erscheint Gorgas, den ebenfalls tiefste Verzweiflung erfüllt, weil er
sich an dem Tod Lottes schuldig fühlt.
Angesichts dieses unglücklichen, zerrissenen Menschens findet Heger zu seiner Aufgabe und seinem Amt zurück.
Als die in bösen Ahnungen Heger suchende Cornelie sich dem Pfarrhaus nähert, hört sie ihn das Abendlied spielen, das er stets mit Lotte vor dem Schlafengehen gesungen hat.
Zum ersten mal wird im klar, daß der Glaube an Christus mehr ist als eine leere Formel, sondern eine Kraft bedeutet, die tröstet und die Verzweiflung überwinden läßt.
Am nächsten Tag beim Kindergottesdienst bekommt auch Gorgas Antwort
auf seine Zweifel. Cornelie reicht dem Stummgewordenen zum Abschied die
Hand, und kehrt in die Kirche zurück, wo die Kinder eben zu singen beginnen...
"Erhebet eure Herzen - wir erheben sie zum Herrn"
