Was ist bloß mit dem Ponyhotel passiert

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Oma Janzen
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Re: Was ist bloß mit dem Ponyhotel passiert

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Die Wohnungslosen

Auch wenn Margot es jetzt schwer hatte und die Gegenwart von Dick und Ralph ihr half, sich mit der neuen Situation zu Recht zu kommen; wollten sich die Beiden sich wieder ein neues Haus für ihre noch kleine Familie suchen, denn auf die Dauer wollten sie nicht mehr auf dem Immenhof leben. Auf Ralphs Frage nach dem Grund, antwortete Dick. „Wenn ich hier bleibe erinnert mich alles aneine relativ Glückliche Jungen, auch wenn wir uns Zeitweise auch im Forsthaus zusammenquetschen mussten. Aber dies Zeiten sind nun mal vorbei, erst recht wo Jochen jetzt nicht mehr da ist.“
„Das kann ich nur zu gut verstehen, ich habe hier zwar nicht so viel erlebt wie du, aber Jochen fehlt mir auch, obwohl er mich nach Lübeck, so angefahren hat. Willst du eigentlich wieder ein Haus in Hamburg haben?“
„Warum eigentlich nicht“
, sagte sie scheinbar sorglos. Sie waren ja auch noch glimpflich davongekommen. Nur in die Hafengegend würde sie nicht ziehen. „Ich glaube zweimal wird so ein Unwetter nicht an der gleichen Stelle zuschlagen.“
„Da magst du Recht haben! Ich frage nur, weil ich auch beruflich neu anfangen muss und da würde sich ein Umzug doch anbieten.“
„Aber wohin denn?“
„Weiß ich noch nicht“
, erwiderte Ralph ratlos. „Lass uns mal paar Tage abwarten, vielleicht ergibt sich was.“
„Das müssen wir ja sowieso tun, wenn wir nicht unter dem Sternenhimmel schauen wollen“
, warf sie ein. Ralph fing an zu lachen und sagte: „Ich stell mir gerade vor wir würden in einem Zelt leben.“
„Im Moment geht es ja noch, aber es wird ja auch irgendwann kälter und dann …“

In diesem Moment fing Franzi an zu schreien und Dick sagte: „Ich werde ihr noch den restlichen Brei geben, wenn nötig bekommt sie noch eine neue Windel und dann gehe ich ins Bett. Lass uns doch morgen darüber sprechen.“
„Na gut mein Schatz, dann bekommst du aber schon mal einen Gute-Nacht-Kuss vorweg.“

Dick freute sich natürlich darüber, obwohl sie etwas überrascht war. Ralph hingegen ging noch einmal ratlos zu den Ställen, was er da wollte wusste er eigentlich nicht; aber die Nähe von Pferden war immerhin tröstlich. Traurig dachte er, allmählich könnte Dick ja auch wieder bei mir Schlafen, da nützte durch die tröstliche Gegenwart der warmen weichen Pferdekörper nichts. Eine Stunde später ging er langsam ins Haus, allmählich wollte er sich doch ins Bett legen, auch wenn er diese Nacht wieder alleine verbringen musste.

Am nächsten Morgen war Ralph ziemlich Wortkarg beim Frühstück. Seine Frau versuchte ihn aus seinen Gedanken zu reißen, indem sie auf die Karikaturen an den Wänden zeigte; die er scheinbar vor einer Ewigkeit gezeichnet hatte und die allen so gut gefiel, sogar seinem Chef Dr. Westphal. Aber damit hatte sie keinen Erfolg. Für Dick, die ihn schließlich besser kannte; war dies nach ihrem Gespräch gestern Abend, ein Zeichen das er wirklich mit sich unzufrieden war oder ihm etwas Wichtiges fehlte.
Nachdem sie vom Frühstückstisch aufgestanden waren, half Dick Margot im Haushalt, die immer wieder tränenreiche Pausen machen musste. Schließlich war sie jetzt die Chefin und musste dafür Sorgen das die Ferienkinder gut versorgt werden. Ralph fühlte sich im Moment etwas wie das Sprichwörtlich fünfte Rad am Wagen und meinte deshalb: „Jetzt müssten in Hamburg ja die schlimmsten Folgen beseitigt sein und ich werde heute mal hinfahren um ihre Lage zu klären.“
Dick die wusste das sie für Ralph nichts weiter tun konnte, ermunterte in sogar zu der Fahrt.
Als er dann aus dem Haus war, sagte Dick betont lustig zu Margot: „Was schlägst du für heute vor, denn meinen Mann sehe ich sowieso erst heute Abend wieder.“
„Ich weiß nicht genau, ohne Jochen fühle ich mich so leer.“
„Klar, das verstehe ich und am schlimmsten ist ja die Zeit bis zur Beerdigung. Danach wird der Schmerz jeden Tag etwas geringer, aber ganz verschwinden wird er nie.“

„Wann findet die Beerdigung eigentlich statt?“
„der Bestatter meinte, wir sollten noch bis übermorgen warten. – Übrigens, wie geht es dir denn mit eurer Oma? Musst du auch noch so oft weinen?“
„Nein, das nicht, das vergeht auch mit der Zeit. Ich denke natürlich auch immer wieder an die schönen Zeiten mit ihr und werde sie wohl nie ganz vergessen; aber es ist nicht mehr so schlimm, das ich bei der Erinnerung gleich in Tränen ausbreche.“
„Du hast es ja auch gut du wohnst nicht mehr hier, wo du jeden Tag an sie erinnert wirst“
, sagte Margot betrübt.
„Stimmt, aber wer sagt denn dass du hier weiterhin Leben musst.“
„Aber wo soll ich denn sonst hin“,
fragte sie mit gequältem Gesicht.
„Ich weiß nicht, ob du das Hotel und die Pferdezucht hier behalten willst? Ansonsten wäre es doch eine Idee mit deinen Kindern, wieder zu deinem Vater zu ziehen. Der würde sich doch bestimmt freuen und Platz ist da ja auch genug.“
„Da hast du nicht einmal so unrecht“
, sagte Margot jetzt und ihr Gesicht hellte sich sogar etwas auf. „Aber was wollt ihr dann machen? Euer Haus ist doch weg.“
„Schon, aber wir wollen auch nicht hier bleiben. Ralph überlegt ob er nicht irgendwo anders noch einmal ganz von vorne Anfangen soll. Jetzt wo wir sowieso uns neu einrichten müssen, wäre ja ein guter Zeitpunkt. – Außerdem, selbst wenn du weg willst geht das ja nicht so schnell.“
„Du hast Recht, auf jeden Fall muss ich noch für den Rest des Jahres hier bleiben“,
bestätigte Margot, die jetzt schon wieder etwas Hoffnung hatte. „Wo sollen sonst Dalli und ihre drei Kollegen wohnen. Aber warum ist dein Mann dann heute Morgen nach Hamburg gefahren?“
„Immerhin haben wir dort einige Bekannte und die will er aufspüren, allerdings wohnten einige davon in Hafennähe. - Warum fährst du nach der Beerdigung, nicht schon mal für einige Wochen zu deinem Vater. Andrea, Ulrike; Hein und Dalli werden schon dafür sorgen das hier nicht das große Chaos ausbricht.“

Danach nahm sie die Freundin erst mal in die Arme und sagte ihr beruhigend: „Egal wo Ralph und ich hinziehen, wir werden immer für dich da sein.“
„Das ist aber lieb von dir Dick! Im Augenblick scheint hier Ruhe zu sein und die Zwillinge wollen sicher wieder auf`s Pferd. Willst du nicht Franzi auch das Vergnügen gönnen“
, fragte Margot zwar noch schniefend, aber es huschte auch ein kleines Lächeln über ihr Gesicht.
„Du meinst, damit sie vielleicht eines Tages eine bekannte Reiterin wird? Was machst du denn mit Wolfgang? So klein ist der doch auch nicht mehr“, fragte Dick und wunderte sich etwas das die Freundin so schnell weg rannte.
Als sie weinige Minuten später wiederkam, erklärte sie: „Mir ist in letzter Zeit immer wieder Kotzübel.“
Dick hatte gerade einen lustige Idee und musste Lächeln. „Margot was hast du denn?“
„Keine Ahnung, ich dachte schon es ist wegen der Trauer.“
„Ne, das glaube ich nicht! Aber kann es sein, das Jochen dir noch einen letzten Gruß hinterlassen hat?“
„Du meinst … ich bin wieder Schwanger“,
fragte sie ungläubig.
„Ja, wäre das denn so schlimm?“
„Ne, überhaupt nicht, irgendwie wäre das sogar ein Trost“,
antwortete Margot und sah dabei richtig erleichtert und verträumt aus.
Also gingen sie mit den vier Zwergen in den Stall und hofften dass Andrea Zeit hätte. Nur Andrea war mit den Ferienkindern gerade auf der Außenbahn, sie rief ihnen jedoch zu: „Geht doch zu Ulrike, vielleicht kann sie euch helfen.“
„Danke machen wir“
, antwortete Dick.
Ulrike hatte ja oft genug gesehen wie Andrea dieses Kinderreiten machte, so das sie sagte. „Wenn einer von euch die Longe übernimmt, müssten wir das hinbekommen.“
Dick nahm einen Shettihengst an die Longe, Margot ging an der Innenseite vom Pony und Ulrike ging an der Außenseite, zumindest solange Ramona ihre Übungen machte. Danach durfte Melanie auf`s Pony, die es schon gar nicht mehr abwarten konnte. Wolfgang lag eigentlich nur auf dem breiten Ponyrücken, aber er quietschte vor Freude. Für Franzi war es zwar der erste Kontakt mit einem Pony, aber auch sie war sehr beigeistert, von der beweglichen Unterlage.
„Ich glaube da haben wir etwas angerichtet“, sagte Margot. „Ich glaube jetzt müssen wird die Vier jeden Nachmittag hier her bringen.“
„Was ist denn daran schlecht? Wenn die Kinder Spaß haben bist du auch abgelenkt und das tut dir auch gut“,
sagte Dick, denn Margot sah richtig glücklich aus, so wie sie in früheren Zeiten.
Sie waren gerade mit Ramona und Melanie, Wolfgang und Franzi vom Reiten zurück. Für die Zwillinge war es eigentlich ehr ein voltigieren; das heißt sie sprangen und turnten auf einem im Kreis gehenden Pferd, wobei Ulrike natürlich immer neben dem Pferd her ging, damit den Kindern nicht auch noch etwas zustieß. Als sie aus dem Stall kamen stand Ralph gerade auf den Stufen vor dem Eingang. Dick ging mit Franzi auf dem Arm auf ihn zu, gab ihrem Mann einen Kuss und fragte: „Hallo Schatz, was gibt es neues bei den Fischköppen?“
Zuletzt geändert von Oma Janzen am Do 14.Aug.2014 14:38, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Was ist bloß mit dem Ponyhotel passiert

Beitrag von Oma Janzen »

Die ersten Tage in Aachen

Sie waren von dem Hamburger Springderby, auf das Gestüt zurück gekehrt, bis zu der Turnierwoche in Aachen war immerhin noch eine gute Woche und *Herr Gnadenlos* nahm sich vor Dalli noch mal beim Springen zu trainieren. Es war fast wie in den letzten zwei Wochen vormittags arbeiteten Dalli und Peter, arbeiteten Vormittags auf dem Gestüt. In den Reitstunden, die Vormittags stattfanden trainierten sie auch mit den Friesen. Aber Jeden Nachmittag, sprangen sie mit ihren Holsteinern auf dem Gestüt, allerdings unter der strengen Aufsicht ihres Reitlehrers, der zur Zeit auch ihr Trainer war.
Aber am nächsten Arbeitstag, kam der Chef auf Dalli zu und fragte: „Haben sie neben ihrer Arbeit hier auf dem Gestüt und dem Training für`s Turnier noch Zeit einen Friesenhengst zu reiten?“
„Reizen würde es mich ja. Hat er denn ein Problem?“
„So direkt kann ich das nicht sagen“
, sagte Herr Larsen verlegen zu ihr. „Der Hengst ist eines der wenigen Privatpferde hier und sein Besitzer hat mich gebeten, ihnen den Hengst in Beritt zu geben.“
„Danke für die Ehre, kenne ich den Herrn?“
Eigentlich wollte der Hufschmied nicht dass er seinen Namen weiter gibt, aber dann dachte er warum eigentlich nicht.
„Der Besitzer ist unser Hufschmied Mans. So wie ich ihn kenne, hätte er wohl auch nichts dagegen, wenn sie ihn auf dem Turnier vorstellen.“
„Ich dachte ich sollte Martje reiten, dabei bleibt es auch, ich meine als Zweitpferd.“

„Ich habe doch auch noch meine Stute.“
„Ja natürlich Fräulein Janzen, aber die reiten sie doch sicher nicht in einer Dressurprüfung.“
„Stimmt, in welcher Box steht er denn, ehe ich zu sage möchte ich mir ihn erst anschauen.“
„Selbstverständlich, es ist die dritte Box in der letzten Reihe, der Hengst heißt *Brötje*.“


Zur gleichen Zeit trainierte Karl Haase auch mit Helge, denn er sollte in Aachen einige Fahrprüfungen mitfahren. Für Helge war dies auch nicht das erste Prüfung die er mitfuhr, aber immerhin die erste Prüfung mit den eleganten Friesen. Bis jetzt hatten Karl und Helge immer auf dem Hindernisparcours des Gestüts geübt. Heut hatte Karl aber bestimmt, eine Geländefahrt zu machen. Heute war die Fahrt erst mal sehr gemächlich, Morgen sollte er aber im Renntempo da lang fahren.

Die Zeit der Vorbereitung verging wie auch beim letzten Mal wie im Fluge, erst recht für Dalli, die jetzt auch noch den Hengst zur Turnier Reife bringen musste. Mit Martsje hatte sie ja kein Problem, sie war im Grunde fit für`s Turnier. Kornelius stellte in der Außenbahn mehrere Pylonen auf, damit Brötje Anhaltspunkte hatte, wo er langgehen sollte. Allerdings nahm *Herr Gnadenlos* jeden Tag wieder ein paar Pylonen weg, bis Brötje kurz vor der Abfahrt die Hufschlagfiguren, ohne Hilfsmittel gehen konnte.
Dann kam aber noch ihr gemeinsames Privatleben dazu, das heißt sie mussten auch noch Vorbereitungen für ihre Hochzeit treffen. Zum Beispiel mussten sie entscheiden, an welchen Tag und wo sie heiraten wollten und wie groß die Hochzeitsfeier werden sollte. Die aber fiel nur klein aus, weil dann Jochens Beerdigung erst eine gute Woche her war. Da passte eine große lustige Feier nicht. Dalli fand es auch bedauerlich, dass sie wegen dem Turnier nicht an der Beerdigung teilnehmen konnte.
Viel zu schnell für Dalli der Tag da, an den die sechs Reitpferde und dazu vier Kutschpferde nach Hamburg zum Bahnhof gefahren wurden. Natürlich fuhren die drei Turnierteilnehmer mit ihnen im Transport-LKW mit nach Hamburg und nicht nur die Pferdepfleger. In einem zweiten LKW wurden die Kutschen und das andere Pferdezubehör transportiert und später auch auf die Bahn verladen. Im Hauptbahnhof wurden die Pferde auf die Bahn verladen. Auch wenn die Zugfahrt nur wenige Stunden dauerte, aber die Pferde wollten doch versorgt und beruhigt werden. Zweiteres konnten die Reiter und Helge als Fahrer natürlich am besten. Zumindest für die fünf Reitpferde war es die erste weite Reise. Ein Gespann vom *Friesenhof* fuhr schon seit Jahren auf dem Aachener Turnier mit.
Albert Kornelius und Karl Haase waren in einem PKW schon vorgefahren. Auf dem Turnierplatz sorgten sie dafür dass sie zehn Boxen neben einander bekamen. Obwohl nicht alle Pferde am ersten Tag gebraucht wurden, war es billiger sie zusammen zu transportieren. Schließlich wartete in Aachen am Bahnhof schon ein großer Pferdetransporter von dem ausrichtenden Reitverein, um die Pferde in ihre Behelfsboxen zu bringen. Die relativ kurze Strecke durch Aachen, reisten sie mit allem Komfort. Jedes Pferd hatte seinen eigenen gepolsterten Stand der Wagen war geschlossen und hatte eine separate Belüftung; außerdem konnte man aus der großzügigen Fahrerkabine die Pferde überwachen. Aber auch die Behelfsboxen für die Gastpferde, waren großzügig bemessen, in die sie für eine gute Woche einziehen würden.
Nachdem sie sich überzeugt hatten, dass die Pferde schöne Boxen hatten, überließen sie ihre vierbeinigen Lieblinge den Pferdepflegern, dann fuhren die Teilnehmer erst einmal ins Hotel. Dort machten sie sich nach der aufregenden Fahrt frisch und zogen ihre Reitkleider an, denn noch heute am späten Nachmittag fand der Einmarsch der Teilnehmer statt.
Da es sich um ein internationales Turnier handelte fand der Einmarsch der Nationen im Rahmen einer bunten Show statt. Nachdem der Vereinspräsident und der deutsch als auch internationale Präsident des Reitsports, zur Begrüßung einige Worte gesprochen hatten.
Natürlich wurde in der farbenfrohen Kleidung der Indios, wurden die Südamerikanischen Pferderassen gezeigt. Für die mittelamerikanischen und nordamerikanischen Rassen, kamen Mexikaner mit ihren großen Hüten, Cowboys und Trapper eingeritten. Die afrikanischen Rassen wurden von schlanken schwarzen Reitern präsentiert. Auch in Australien gab es einige Pferderassen, die von Reitern vorgeführt wurden, die in Kostümen früher Siedler steckten. Die europäischen Pferderassen wurden von Reitern in der jeweiligen Landestracht vorgeführt. Dazu kamen immer auch einige Folkloretänzer der verschiedenen Länder. Eine ausführliche Show hätte den Zeitplan gesprengt, denn es waren ungefähr zwanzig Nationen gemeldet. Anschließend traten tobten für kurze Zeit, Akrobaten mit einer Zirkusreifen Jongleursnummer auf und danach marschierten jeweils die Teilnehmer eines Landes ein, natürlich begleitet von ihrer Nationalhymne. Die Reihenfolge war durch das Alphabet vorgegeben; nur die deutsche Mannschaft, die natürlich die meisten Teilnehmer stellte musste bis zum Schluss warten.
Abends wurde noch im Hotel ein großes Essen für alle Teilnehmer gegeben. Bei der großen Anzahl der anwesenden Reiter und Funktionäre, hatte das Restaurantpersonal viel zu tun. Der erste Gang wurde gerade serviert, als jetzt auch noch Heidi und Jens Petersen an den Tisch des Friesenhofes kamen. Sie wohnten für die tage des Turniers, in diesem Hotel und wollten jetzt noch etwas Essen. Weil sich ja auch alle kannten, war ihr Tisch auch bald der mit der muntersten Unterhaltung. Aber die beiden Reiter zogen sich recht bald zurück, weil sie Morgen früh, ihren ersten Auftritt hatten.

Helge konnte am nächsten Morgen noch ausschlafen, aber für Dalli und Peter hieß es fast genauso früh aufstehen wie zu Hause, denn die Dressurprüfung fing bereits um acht Uhr, in einem eigens dafür errichteten Stadion an. Vorher mussten sie sich aber noch anziehen und frühstücken. Gleichzeitig bekamen in den Stallzelten die Pferde ihre Morgenration Hafer von ihren Pflegern. Hier gab es keinen Futtermeister, weil jeder Reiter für sein Pferd eine eigene Futtermischung hatte. Weil die Zusammensetzung von Kraft- und Raufutter die Leistungsfähigkeit des Pferdes bestimmte und jedes Pferd hatte einen anderen Anspruch. So fütterten die Pferdepfleger ihre Schützlinge selber.
Als Dalli und Peter dann in den Stall kamen hatten ihre Pferde schon lange aufgefressen und die Pfleger hatten die Pferde bereits geputzt, bis sie glänzten wie zwei schwarze Lackschuhe. Jetzt beeilten sie sich die Pferde zu satteln, damit Dalli zuerst mit ihrer Friesenstute und Peter mit Aize, ihnen auf dem Abreitplatz, die Morgensteifigkeit austreiben konnten.
Punkt acht Uhr ritt der erste Teilnehmer dann ins Dressurstadion. Weil die Reihenfolge diesmal davon bestimmt wurde, wie sich die Reiter in der Meldestelle einfanden, hatte Peter noch reichlich Zeit aber Dalli musste gleich als übernächste reiten. Weil sie in dieser Prüfung ja noch den Hengst Brötje reiten wollte, mit ihm war sie allerdings erst als letzter Reiter dran.
Die heutige Kür, sagte für das Gesamtergebnis wenig aus. in der die Aufgaben zwar Vorgeben waren; aber in welcher Reihenfolge und wie oft sie wiederholt wurden, blieb jedem selbst überlassen, auch die passenden Musik durfte sich jeder selbst aussuchen. Viele Zuschauer waren besonders auf diese erste Prüfung des Turniers gespannt, erst recht weil diese Dressur mit Musik geritten wurde. So war die Tribüne fast bis auf den letzten Platz gefüllt, nur ein kleiner Teil war abgetrennt worden, dort fanden sich die Pferdebesitzer und später auch die Reiter ein, die ihre Aufgabe mehr oder weniger gut erledigt hatten.
Als Dalli mit *Martsje* einritt war der Morgen noch angenehm Kühl. So bereitete es ihr großen Spaß mit dieser schwarzen Schönheit, Kraftvoll aber gleichzeitig auch Leichfüßig die Aufgabe zu bewältigen. Obwohl Herr Larsens Gegenwart es ihr auch nicht leichter machte, allerdings saßen Korni und Heidi daneben und gaben ihr wiederum die nötige Sicherheit.
Als sie die Eingangsrunde geritten war und zum Grüßen vor den Richtern hielt, war ihre Aufregung der Konzentration für ihre bevorstehende Aufgabe gewichen. Nach dem respektvollen Gruß ritt sie die erste Runde im versammelten Schritt. Danach trabte sie an und zeigte die verschiedenen Tempis dieser Gangart. Danach folgten noch einige Hufschlagfiguren, bis sie in den Galopp überging und auf der Diagonale einer und zweier Handwechsel zeigte.
Bevor sie das Ergebnis der fünf kritischen Richter hörte, ritte Peter mit *Aize de Jong* ein und gab sein bestes.
Dalli konnte mit dieser Note zwar nicht unter die besten drei Reiter kommen, für den Anfang war das Ergebnis aber ganz gut. Jedoch bei ihrem zweiten Ritt mit dem Hengst machte sie noch weniger Punkte, aber Peters Note war noch etwas schlechter. Nur bei der ersten Prüfung sagte niemand etwas, selbst Olaf Larsen als Pferdebesitzer hielt sich vorerst mit seinem Urteil zurück, obwohl er von Peters Ergebnis wenig begeistert war.

Nachmittags musste Dalli dann mit Diana dem Dressurteil der Vielseitigkeitsprüfung absolvieren. Eigentlich hätte Jochen als Pferdebesitzer ihr ja auf der Tribüne die Daumen drücken müssen, aber das ging ja jetzt nicht mehr, dachte sie traurig. Als sie aber ihren zukünftigen Ehemann, am Rand stehen sah, riss sie sich gleich wieder zusammen und zeigte diesmal den zweitbesten Ritt dieser Prüfung. Diesmal gelang es ihr allerdings die Hufschlagfiguren sauberer zu reiten, schließlich gingen diese errittenen Punkte auch zu einem Drittel in das Gesamtergebnis der Vielseitigkeitsprüfung.
Zuletzt geändert von Oma Janzen am Do 14.Aug.2014 14:36, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von Oma Janzen »

Der schreckliche Bericht

„Einiges, aber es ist keine schöne Geschichte. Aber lass uns doch erst mal reingehen und dann reden wir heute Abend in aller Ruhe darüber. Außerdem würde ich mich jetzt gerne erst mal frisch machen, nach allem, was ich in den letzten Stunden erlebt habe.“
„Du hast Recht, ich sollte dich nicht so überfallen“,
sagte Dick und hakte sich bei ihm ein. Danach wollten sie ins Haus gehen, aber die Zwillinge hatten sich schon wieder selbstständig gemacht und Margot drücke Ralph Wolfgang in den Arm und hetzte schon hinter ihnen her. Als sie die beiden endlich eingesammelt hatte, fragte sie ganz außer Atem: „Was wird das nur, wenn Wolfgang anfängt zu laufen?“
„Dann werden die beiden hoffentlich schon vernünftiger sein“
, versuchte Dick sie zu beruhigen. „Erst recht dann“ und zeigte auf ihren Bauch.
„Erst mal abwarten! Morgen habe ich einen Termin beim Arzt.“
Inzwischen waren Ralph und Dick in ihrem Zimmer und Ralph fragte ganz naiv: „Was hat Margot denn, hoffentlich doch nichts Schlimmes?“
„Ralph du kapierst wohl gar nichts. Margot ist wahrscheinlich Schwanger.“
Das Abendessen nahmen die drei heute alleine ein. Weil die Lehrlinge so lange auf dem Gestüt bleiben mussten, hatten sie ausnahmsweise dort schon etwas gegessen. Deswegen begann Ralph gleich mit seinem Bericht.
„Als ich heute Morgen über Bergedorf nach Hamburg rein gekommen bin und auch noch in Rahlstedt, waren so gut wie unbeschädigt. Aber umso mehr ich Richtung Hafen kam, umso schlimmer wurde es. Schon als ich nach St. Georg kam, habe ich viele Ruinen gesehen, wo an den Wänden noch zu sehen war, bis wohin das Wasser gestiegen war.“
Hier machte Ralph erst mal Pause mit seinem Bericht, denn er wusste nicht, wie er das nächste sagen sollte. Als er aber weiterhin zögerte, fragte seine Frau: „Wie sieht es eigentlich in St. Georg aus? Hast du Rieke gesehen“, fragte Dick erschüttert.
„Auch nicht besser wie am Hafen. Die Flut war zwar nicht lange, dafür aber umso heftiger und mit zerstörerischer Gewalt.“
„Das heißt Rieke ist auch Tod“,
fragte Dick mit zitternder Stimme.
„Das weiß ich nicht, ihr Haus ist zwar zerstört. Aber im Augenblick haben die Behörden wohl selbst keinen Überblick, wer alles noch Lebt und wie viel Tote es wirklich gibt. – Ich war aber noch bei unserem Postamt und habe unsre neue Postadresse bekannt gegeben.“
„Wie ist da denn nichts passiert?“
„Nö, da standen ja keine Bäume, die hatte nur einige kaputte Fensterscheiben und paar fehlende Dachpfannen; aber der Betrieb geht weiter.“
„Aber ich habe noch mehr erfahren“
, sagte Ralph und verzog das Gesicht, denn ab jetzt wurde es wirklich schlimm.
„Als ich zum Hafen runtergekommen, sahen die Häuser bald noch Schlimmer aus. Eigentlich sah es dort nicht viel besser aus, wie im Krieg nach einem Bombenangriff. Es dauerte eine ganze Weile bis ich überhaupt jemand fand mit dem ich sprechen konnte, er erzählte mir dann was die Stadt in den Stunden des Unwetters erlebt hatte.“
Dick und Margot hörten nur noch gebannt und mit großen schreckgeweiteten Augen zu, was Ralph zu berichten hatte.
„Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie schrecklich sein Bericht war.“

Für ihn war es beinahe als ob er die Ereignisse von heute noch einmal erlebte und griff deshalb erst einmal zum Weinglas.
„Mittlerweile hatte sich das Wasser wieder aus den Häusern zurück gezogen und jetzt waren die meisten Leute dabei ihre Häuser und Wohnungen zu entrümpeln. Hauptsächlich war es nur zerschlagenes Inventar, was die Flut außer glitschigen und stinkenden Schlamm zurückgelassen hatte. Das eine oder andere Erinnerungsstück und in wenigen Fällen, sogar ein Möbelstück, fanden sie doch noch. Aber das schlimmste war das es fast keine Familie gegeben hat, die nicht irgendeinen Angehörigen in den Fluten verloren hatten.“
Immer wieder machte er zwischendurch eine Pause um *den Kloß im Hals* zu beseitigen.
„Auf der anderen Elbseite standen sogar einige Schiffswracks auf dem Land. Im Hafen war erst mal Aufräumen angesagt, an den normalen Betrieb war gar nicht zu denken.
Das Reisebüro von Dr. Westphal existiert nicht mehr oder doch, aber es ist auch nur noch eine leere Ruine, mit schlammigem Sperrmüll. Ich habe versucht oder einen der Angestellten zu finden, aber meine Rufe blieben ohne Antwort.“

Jetzt sagte Margot auch mal etwas, die bisher nur aufmerksam zugehört hatte. „Wer weiß, vielleicht finden euch eure Freunde über das Postamt, wenn Ralph ihnen nicht begegnet ist.“

An diesem Abend überlegte Dick, ob sie heute nicht mal wieder bei ihrem Mann schlafen soll; zumal Margot recht stabil wirkte und sie wieder einmal erlebt hatte, wie schnell das Leben zu Ende sein kann. Vielleicht blieb ihre Liebe ja in dieser Nacht auch nicht ohne Folgen. Heut wussten sie zwar noch nicht, wo sie und Ralph in Zukunft leben würden, aber in neun Monaten hatten sie bestimmt wieder ein Nest.
Darum sagte sie zu ihrem Mann, als sie noch in der Bibliothek waren: „Was meinst du; ob du es ertragen kannst, wenn ich ab heute wieder bei dir Schlafe?“
Bei ihm setzte sich natürlich sofort das Kopfkino in Bewegung und er meinte mit einem Lächeln: „Das sollten wir doch mal auf einen Versuch ankommen lassen“ und entführte seine Frau in das gemeinsame Schlafzimmer. Als sie in ihrem vorüber gehenden Schlafzimmer alleine waren, begriff Ralph auch sofort was Dick wollte, indem sie sich langsam und umständlich vor seiner Nase auszog. In diesem Augenblick waren auch die furchtbaren Bilder aus Hamburg verblasst und seine Traurigkeit von gestern erst recht.
Bald war er heiß geworden und seine Frau hatte, seiner Meinung nach, immer noch zuviel an. Jetzt riss er ihr gierig die letzten Stofffetzen vom Leib, ob sie dabei zerrissen kümmerte in nicht.
Dann fing er an seine wunderschöne nackte Frau behutsam zu streicheln und an ihren Brustwarzen zu saugen und zu beknabbern. Dabei schob er sie langsam zu dem geräumigen Doppelbett. Jetzt wanderte er langsam mit seiner Zunge zur Körpermitte, wobei seine Zunge eine feuchte Spur hinterließ. Seine Zunge betastete ausführlich den Bauchnabel und verweilte dort erst einmal. Dabei stieß seine Frau schon mal kleine genussvolle Schreie aus und rekelte sich genussvoll in dem großen Bett. Jetzt bewegte er sich weiter nach unten, wobei er wieder eine feuchte Spur hinterließ. Mit jedem Zentimeter den er weiter nach unten kam, wurden ihre Bewegungen immer einladender. Als seine Zunge in die weiche Wärme zwischen ihren Beinen eindrang, entwichen ihren Lippen schon lautre wohlige Laute des Entzückens, die aber recht schnell immer verlangender wurden.
Als er dann richtig in sie Eindrang, fühlte ihr Körper nur noch das prickelnde Verlangen, seine Männlichkeit in sich aufzusaugen und dann begannen sich ihre Körper rhythmisch im gemeinsamen Rhythmus genussvoll zu bewegen. Als sie dann ihrem gemeinsamen Höhepunkt immer näher kamen, wurden ihre Schreie immer lauter und schneller; bis sie dann erschöpft aber glücklich, ineinander verschlungen, liegen blieben und sich zärtliche Worte zu flüsterten.
Ob die Familie sich damit vergrößerte würden sie in einigen Wochen wissen.
Zuletzt geändert von Oma Janzen am Do 14.Aug.2014 14:35, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Was ist bloß mit dem Ponyhotel passiert

Beitrag von Oma Janzen »

Alles ist noch offen

An nächsten Vormittag musste Helge dann auch das erste Mal zeigen, was er mit seinem Viergespann zuwege bringen konnte. Karl hatte ihm in letzter Minute noch die letzen Tipps gegeben. Dabei hatten die Pferdepfleger allerdings mehr zu tun, denn die vier Pferde waren wegen der ungewohnten Umgebung nervös, so verfilzten sich die einzelnen Leinen immer wieder. Mit ziemlicher Verspätung konnte er mit der den auf Hochglanz polierten Tradionskutsche losfahren und die Pferde lösen. Er durfte sogar die größte Kutsche des Tages fahren, wie sie noch vor gut einhundert Jahren noch zum Reisen über weitere Strecken benutzt wurde. Zwischen den großen Holzrädern mit den Stahlreifen und dem Wagenkörper, waren starke Federn. Dadurch wurde die Reise für die Passagiere sehr viel angenehmer. Der Wagen war natürlich auch aus Holz, die untere Hälfte war gelb Angestrichen und dass Dach und dir Türen waren schwarz. Eigentlich war es heute nur eine Vorführung der verschiedenen Kutschen und Anspannungen, was allerdings nicht nur Fachleute ins Fahrstadion lockte, denn viele Zuschauer wollten sich nur an den farbenfrohen Bildern erfreuen.
Nachmittags ritt Peter dann mit Baldur die erste Springprüfung, die ihm wesentlich besser gelang. Die zehn Hindernisse waren heute zwischen 1,50 bis 1,70 Meter. Allerdings stimmte die Zahl zehn nicht ganz, es war eine zweifache und eine dreifache Kombination dabei; der Wassergraben war zwar ziemlich breit und einige Pferde schafften es nicht ihn zu überspringen obwohl sie sich streckten; aber Baldur mit seiner Größe und den langen Beinen, hatte damit überhaupt keine Probleme. So schloss das Paar diesen Tag immerhin mit einer Platzierung unter den ersten zehn ab. Wobei er stolz darauf sein konnte, weil das Teilnehmerfeld vierzig Reiter betrug.

Helge hatte heute wieder Pause aber Dalli und Peter ritten am Vormittag die erste Ausscheidung für die *Große Dressurprüfung*. Aber an dem Ergebnis konnte man sehen, das Peter zwar ein Super Dressurpferd hatte, aber die Dressurprüfung nur gezwungenermaßen ritt. Dalli sagte zu ihm: „Reiß dich doch etwas zusammen, sonst wird dir unser Chef das wohl kaum so durchgehen lassen.“
„Dalli hab dich doch nicht so, du weist doch am besten, das ich kein Dressurreiter bin.“
„Ja das weiß ich, aber noch bist du nicht dein eigener Herr und musst dich anpassen.“

Am Nachmittag hatte Dalli dann mit Diana den Geländeritt auf dem Programm stehen.
Das heißt sie musste nicht nur eine Strecke von drei Kilometern durchs Gelände reiten. Sondern dabei auch verschiedene Hindernisse überwinden, die zwar nur bis zu einem Meter hoch waren, durch ihre Anordnung aber schwierig zu reiten waren. Außerdem war die Strecke mit verschieden hohen Steigungen und Gefällen, versehen. Zum Abschluss durfte sie noch durch den Teich im großen Springstadion galoppieren und nach einem einfachen Koppelrick, konnte sie endlich jubeln. Sie hatten auch hier ziemlich gut abgeschnitten, aber nach diesem Ritt war selbst Diana die Anstrengung anzusehen. Als sie dann endlich abgesattelt war, lies sie sich auch gleich müde ins frische locker aufgeschüttete Strohbett fallen.
Inzwischen näherte sich das Turnier der Halbzeit und man konnte auch den Teilnehmern anmerken das sie nicht mehr so frisch waren, wie am ersten Tag; obwohl ihnen das Hotel ihnen alle Annehmlichkeiten wie Sauna, Schwimmbad und Massagen bot.
Wie gesagt es war erst die halbe Zeit der Turnierwoche vorüber. Für Dalli folgte direkt am nächsten Morgen der zweite Umlauf für die große Dressurprüfung mit Martsje lag sie diesmal sogar auf dem dritten Platz. Nur Brötje machte ihr Kummer, obwohl er als Hengst naturgemäß dafür sogar die besseren Voraussetzungen hatte, belegte sie mit ihm nur Platz zehn. Jetzt machte sie sich doch Hoffnungen für die große Ausscheidung am Sonntagvormittag. Aber Peter schaffte noch nicht einmal Platz zehn, obwohl Aize in Topform war, aber er hatte einfach keine Lust.
Nachmittags hatte Peter keine Springprüfung und *Herr Gnadenlos* wusch Peter mal den Kopf und lies ihn auch noch mal sämtliche Aufgaben vom Vormittag reiten. Allerdings gab er seine Kommentare dazu und so waren sie erst nach einer Trainingsstunde fertig. In Folge war der Reitlehrer erst einmal heiser und Peter durchgeschwitzt.
Währenddessen hatte Dalli am Nachmittag, erst noch das Jagdspringen mit Diana zu bestreiten. Danach stand dann auch fest, wer die Vielseitigkeitsprüfung gewonnen hatte. Vor dem Jagdspringen hatte sie keine Angst, die Hindernisse waren nicht höher wie im Gelände und sogar einfacher gebaut, obwohl es auch dabei eine zweifache und eine dreifache Kombination gab. In der dreifachen Kombination war gemeinerweise, das mittlere Hindernis ein überbauter Wassergraben. In Verbindung mit einem hohen Tempo, schieden viele Reiter an dieser Kombination aus. Bis jetzt hatte sie keine Fehlerpunkte und meinte auch gut in der Zeit zu liegen, aber dann oh Schreck … verweigerte Diana plötzlich den Wassergraben.
Heute kostete das wenigstens nur vier Fehlerpunkte, aber im Gelände hätte ein Verweigern das aus bedeutet und sie wäre somit aus der Wertung geflogen. Sie ritt die Kombination neu an und da sie Diana jetzt vermehrt durchtrieb nahm sie auch den Wassergraben Fehlerfrei.
Als sie nach dem Abläuten, aus dem großen Springstadion, ausritt; standen plötzlich Heide und Jens Petersen vor ihr und beglückwünschten sie.
„Wie sieht denn eure Meinung von meinem Ritt aus?“, fragte Dalli gespannt. „Ich weiß ich hätte einiges besser machen können.“
„Ach die vier Punkte machen doch nicht so viel aus, deine anderen Ergebnisse gleichen das doch wieder aus“,
erwiderte Jens.
„Woher wollt ihr das denn wissen?“
„Auch wenn wir an die beiden anderen Ritte der Vielseitigkeitsprüfung nicht gesehen haben, kennen wir doch deine Ergebnisse. Hast du schon mal was von einer Fernsehübertragung gehört?“

Dalli freute sich, dass ihre ehemaligen Chefs so für ihr tun, interessierten.
„Auch wenn Diana uns nicht mehr gehört, sind wir doch noch sehr an deinen Ritten interessiert, aber das wirst du wahrscheinlich erst richtig verstehen, wenn du dein ein Pferd mal verkaufen musst“, fügte Heidi jetzt hinzu.
„Ich werde nie ein Pferd verkaufen und erst recht nicht Diana, auch nicht wenn es in den Ruhestand geht“, antwortete Dalli mit großer Überzeugung.
„Aber jetzt krümmer dich doch erst mal um dein Pferd. Wir wollten sowieso noch zu Peter, er hat ja heute das erste wichtige Springen.“
„Da muss ich euch widersprechen, Peter reitet erst Morgen. Soviel ich weiß ist er mit Korni aus dem Trainingsplatz.“

Während Petersens zu Peter gingen, stellte sie Diana in die Box und stieg auf Mara, die ihr Pferdepfleger schon gesattelt hatte. Auch wenn sie nur als Begleitpferd mitgefahren war, musste Dalli sie trotzdem mal bewegen. Wer weiß was aus diesem Pferd noch wird, schließlich ist die Stute noch jung und Formbar. Am liebsten würde sie Mara auch als Vielseitigkeitspferd ausbilden und in dieser Richtung ritt die Mara auch schon.
Peter freute sich zwar über den Besuch von Baldurs Besitzern, aber er war doch viel zu aufgeregt, für ein vernünftiges Gespräch. Der Reitlehrer, nahm ihn ganz schön ran und hatte auch ein etwas schlechtes Gewissen.
Während Peter Aize absattelte und ihn trocken rieb, sagte Jens zu ihm: „Dein Ritt heute Morgen war ja wirklich nichts, bei diesem super Pferd. Ich hoffe nur das du morgen mit Baldur besser reitest.“
„Jetzt fang du auch noch an“
, sagte Peter übellaunig.
„Wieso auch noch … hat denn Olaf schon etwas gesagt?“
„Nein der nicht, aber erst Dalli und dann auch noch Herr Gnadenlos.“
„Eigentlich könnte es mir ja egal sein, weil mir dieser Superhengst nicht gehört, aber ich muss sagen Albert hat mit seiner Kritik Recht. Ob´s was gebracht hat werden wir ja Sonntag sehen.“

Anschließend ging er noch zu Dalli, die ja bereits auf Mara saß. Heidi unterstützte Dallis Plan total und gab den beiden auch die ersten Trainingsanweisungen.
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Re: Was ist bloß mit dem Ponyhotel passiert

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Die Lösung

„Guten Morgen, mein Liebling! Wie war die Nacht?“
„auch wenn wir nicht viel geschlafen haben, fand ich sie doch ganz schön“,
erwiderte Dick und gähnte dabei herzhaft.
„Meinst du heute Nacht hat sich unsere Familienplanung geändert“, fragte Ralph neugierig und saß dabei auf der Bettkante.
„Das wirst du hoffentlich in neun Monaten wissen“, sagte seine Frau geheimnisvoll. „Weist du eigentlich wo wir dann sein werden?“
„Nö noch nicht, aber bis dahin haben wir ja noch viel Zeit. Was meinst du, soll ich uns das Frühstück ans Bett holen“,
schlug Ralph vor.
„Warum eigentlich nicht“, antwortete Dick, die immer noch in romantischer Stimmung war.
„Gut dann warte mal, ich wird sehen was ich uns zurecht zaubern kann“, sagte Ralph und schlich sich aus dem Zimmer. Daraufhin räkelte sie Dick und rollte sich dann auf der linken Seite zusammen, um noch eine Runde zu Schlafen.
Aber damit war dann doch nichts. Denn Franzi meldete sich nebenan im gemeinsamen Kinderzimmer. Ziemlich unlustig rollte sie sich aus dem Bett und ging zu ihrer Tochter. Auf dem Flur traf sie dann ihren Mann, der erstaunt sagte: „Du wolltest doch noch im Bett bleiben, ich beeil mich ja, aber es dauert eine Weile.“
„Ralph lass dir Zeit und deck den Tisch lieber auf der Terrasse, unsere Tochter hat mich gerade aus dem Bett geholt.“

Also schlich Ralph noch einmal in ihr gemeinsames Zimmer und machte sich fein, dann deckte er draußen liebevoll den Tisch. Als seine Frau nicht kam, ging er rein um zusehen wieweit seine kleine Familie sei.
„Ralph was hast du denn jetzt vor“, fragte Dick ihn zwischen Kaffee und Brötchen.
„So richtig weiß ich das noch nicht. Aber solange wir noch hier wohnen und ich keine andere Arbeit habe, werde ich versuchen hier so gut wie es mir möglich ist zu helfen. Ich weiß Jochen kann ich nicht ersetzen, aber erstmal muss es ja hier weitergehen.“
„Ja da hast du recht und ich werde Margot hier im Haus helfen; denn ich glaube Ulrike und Hein haben den Ponystall ganz gut im Griff und Andrea scheint eine sehr gute Reitlehrerin zu sein.“
„Ich glaube Hein ist das erste Mal nach seinem Unfall, wieder glücklich. Ich habe ihn gestern erst wieder im Stall gesehen und wenn ich nicht wüsste das er krank ist, hätte ich ihn für einen Stallknecht gehalten.“
„Das ist ja Super“
, sagte Dick erfreut. „Dann fehlten ihm also nur die Pferde und er ist Margot jetzt eine große Hilfe. Ralph meinst du nicht, du solltest dich lieber um die menschlichen Gäste hier mit kümmern, das sie nicht allzu frech werden?“
„Da hast du recht, das sollten wir tun.“

Während sie sich so angeregt unterhalten hatten, war eine ganze Stunde vergangen und alles was an Essbarem auf dem Tisch stand war verputzt. Gleich darauf klingelte in der Halle jedoch das Telefon und weil keiner zu sehen war, nahm sie zögernd den Hörer ab.
Als sie hörte wer am anderen Ende der Leitung war jubelte sie, denn am anderen Ende war ihre tot geglaubte Freundin Rieke.
„Wie schön das du noch Lebst! Nachdem was Ralph in Hamburg erlebt und gesehen hat; hatte ich nur noch wenig Hoffnung gehabt, dich wieder zu sehen.“
„Es hätte auch nicht mehr viel gefehlt. Ich musste schon in diesen dreckigen und stinkenden Fluten schwimmen und wollte schon aufgeben. Als mich ein kräftiger Arm zu der Feuerwehrleiter eines Hauses schob, ich weiß nicht einmal wo das war. Mit letzter Kraft hielt ich mich fest und dann verschwand alles im Nebel, aber ich weiß noch wie ich nach oben gezogen wurde. Auf dem Dach kauernd wurde ich von der Kälte, die an meinen Nassen und zerrissenen Kleidern rauf kroch, wieder wach. Ich weiß nicht wie viel Stunden wir, mit drei Erwachsenen und zwei Kindern, dort aneinandergeschmiegt gehockt hatten, bis uns endlich ein Hubschrauber vom Dach pflückte und wir dann in eine Turnhalle gebracht wurden.
Dort begannen meine Sinne wieder zu schwinden, nur undeutlich spürte ich auf einmal die Wärme einer Decke merkte und mir jemand eine heiße Tasse Kaffee mit einem Schuss an die Lippen hielt. Vorübergehend nahm ich doch meine Umgebung wahr, um danach in tiefen Schlaf zu versinken.“

Dick liefen heiße und kalte Schauer über den Rücken, als sie die Schilderung ihrer Freundin hörte.
„Rieke, weißt du denn wer dich zur Feuerleiter geschoben hat“, fragte sie hilflos, nur um irgendetwas zu sagen.
„Tut mir Leid ich weiß auch nicht wirklich wer mich dann auf`s Dach gezogen hat, es waren ja fremde Leute auf dem Dach und mein Retter ist jedenfalls nicht mit gekommen. Außerdem wusste ich ja nicht wie weit ich geschwommen bin, die Gegend kannte ich auch nicht.
Als ich dann, in der Turnhalle, wieder zu mir kam, habe ich nach euch gesucht, aber das Haus stand ja nicht mehr und dann bin ich in das Postamt gegangen. Viel Hoffnung hatte ich nicht, aber der Freundliche Postbeamte gab mir diese Telefonnummer und ließ mich auch gleich telefonieren, obwohl ich kein Geld mehr hatte.“

Dick überlegte einen Augenblick, aber dann dachte sie daran; das sie hier inzwischen ein bunter zusammen gewürfelter Haufen waren, da kam es auf eine Person auch nicht mehr an.
„Rieke, warte einfach dort“, rief Dick spontan in den Hörer „Ich sage Ralph bescheid, damit er dich abholt.“
„Danke das ist aber lieb, aber macht euch das denn nicht zu viel Umstände?“
„Quatsch, das ist doch selbstverständlich, das wir zusammen halten.“
„Das hast du aber lieb gesagt“
und nach einem kurzen zögern fragte sie: „Was meinst du, wann Ralph denn hier sein kann?“
„Genau kann ich dir dass auch nicht sagen, aber es wird wohl länger dauern.“
„Ok, ich warte hier im Postamt auf Ralph“,
sagte Rieke noch und dann hatte sie auch schon aufgelegt. Sie lief auf die Terrasse und fragte ihren Mann. „Was meinst du, wer da gerade angerufen hat?“
„Na ein Geist wird es wohl kaum gewesen sein, nach deinem Jubelruf.“
„Du hast Recht! Es war Rieke und ich habe gesagt, du holst sie ab.“


Eine Stunde später fand Ralph, Rieke tatsächlich im Postamt, sie war nur in eine Decke gehüllt; aber ein netter Kunde konnte eine Frau nicht frieren sehn und überlies ihr sein Jaket. Doch hoffte sie, bald bei Ralph im geheizten Wagen sitzen und er würde sie ja wohl mit zum Immenhof nehmen. In diesem Augenblick, sagte ein freundlicher Postbeamte: „Herr Schüller hier ist ein Luftpostbrief für sie, wollen sie den gleich mitnehmen?“
„Aber natürlich gerne, geben sie her“, antwortete Ralph fröhlich und eilte dann zu Rieke, die sich schon in den Wagen gesetzt hatte. Es fiel ihm schwer seine Neugier zu bezähmen, denn er vermutete ja woher der Brief kam. Doch war es jetzt erst mal wichtiger die frierende Rieke auf den Immenhof zu bringen.
Zu Hause angekommen konnte er es kaum abwarten, bis sich die Haustür hinter ihm geschlossen hatte. Dann riss er hastig den Brief auf und überflog ihn erst einmal, bis er sah, dass er tatsächlich von Ethelbert aus dem sonnigen Australien kam. Er schrieb, das es ihm sehr gut gefalle und das er auf dem Flug von Perth nach Adelaide kennengelernt hatte. Seine ausführliche Beschreibung wie er sie kennen gelernt hatte überflog er wieder und las dann die letzten Zeilen weiter.
Da sie im gleichen Ort eine Arbeitsstelle hat, wie ich; sind wir natürlich zusammen im Bus gefahren. Dabei haben wir noch so manche Gemeinsamkeiten gefunden und werden uns in Zukunft wohl öfter treffen. Ich weiß was du jetzt denkst, aber du tust ihr unrecht. Wenn du sie sehen könntest, würdest du mir zu stimmen. Nur so viel, sie ist groß, schlank und blond.
So ein Windhund, dachte Ralph, ob sein Freund sich bei solcher Ablenkung auf seine Arbeit konzentrieren könnte. Die Frau passt ja genau in sein Beuteschema. Als nächstes beschrieb er noch die Landschaft wo er jetzt gelandet war und … Was Ralph wieder brennend interessierte waren die Worte: Seppeltsfield ist ein aufstrebender Ort, hier werden noch alle möglichen Berufe benötigt …. Und ob er nicht auch hinkommen möchte?
Als er ihn dann aber noch mal in Ruhe lass, wusste er wo er einen Neuanfang machen wollte. Dann lief er zu seiner Frau um ihr etwas Wichtiges mitzuteilen. Diese war jedoch so sehr ins Gespräch mit ihrer Freundin vertieft. Außerdem versuchte Franzi die Aufmerksamkeit ihrer Mutter zu bekommen, denn sie wollte schon wieder zu den Ponys.
Er konnte kaum erwarten seiner Frau zu sagen, was er sich gerade überlegt hatte. Ob Dick allerdings von diesem Plan auch so begeistert war, wusste er allerdings nicht.
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Re: Was ist bloß mit dem Ponyhotel passiert

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Das Ende der Turnierwoche

Er war zwar schon mehrere Turniere mit geritten, aber dies Endergebnis am Sonntag war auch ausschlaggebend, ob er sich in der Weltmeisterschaft mit anderen Springreitern messen durfte. Vorhehr musste er aber am heutigen Tag, den ersten Umlauf bestehen und das mit möglichst Null Fehlern. Er war aber zuversichtlich dieses Ziel zu erreichen. Seine Gedanken machten sich schon wieder selbstständig. Wenn er Sonntag unter die ersten drei Platzierten kam, hoffte er sogar zu den wenigen Auserwählten zu gehören, die zur Sommerolympiade fahren durften. Bis dahin hatte Peter allerdings noch einen weiten Weg vor sich.
Heute waren erstmal achtzig Reiter aus sämtlichen europäischen Nationen, und einigen Südamerikanern, Nordamerikanern und Australiern am Start. Davon würden vierzig Reiter ausscheiden, Erfahrungsgemäß hatten sie zuviel Abwürfe und einige auch eine Zeitüberschreitung.

Am nächsten Tag, durfte er dann im zweiten Umlauf mitreiten. Gestern hatte er sich durch eine dumme Unachtsamkeit, einen Springfehler gemacht und vier Fehlerpunkte kassiert. Damit wurden sein Chancen, auf einen der vorderen Plätze am Sonntag geringer, aber mit etwas Glück konnte er es trotzdem noch schaffen.
Außerdem waren die Gespannfahrer den ganzen Tag im Aachener Wald beschäftigt. Diesmal musste Helge die schwere und stabile Marathonkutsche anspannen, denn es ging mit Tempo durchs Gelände; wobei er auch schon mal die eine oder andere Matschpfütze durchfahren musste. Auf den Bock saßen Helge und ein Beifahrer, der im Notfall die Leinen übernehmen konnte und hinten standen zwei Mann, die durch Gewichtsverlagerungen verhindern mussten, das die Kutsche auch den Waldwegen während der Kurven, nicht ins Schleudern kam. Auch hier sagte das Ergebnis von diesem Tag alleine nicht viel aus, denn sie hatten noch zwei Prüfungen vor sich.

Am Samstag hatte Peter Nachmittags eine Springprüfung, die allerdings nicht mit den Nationenpreis zu tun hatte. Weil relativ viele Reiter ohne Fehler blieben, musste Peter der auch zu den besseren Reitern gehörte, Baldur ein zweites Mal satteln. Dieses Stechen ging über weniger Hindernisse, deren Schwierigkeitsgrad aber durch umbauten größer wurde. Sie waren nicht nur höher, sondern die Abstände zwischen den einzelnen Hindernissen erforderte ein exakteres reiten. Nachdem immer noch drei Null-Fehler Ritte übrig blieben, wurde der erste bis dritte Platz durch die minimal unterschiedliche Zeit entschieden wurde, welche die einzelnen Paare benötigten um den Parcours zu überwinden. Bei diesem springen wurde Peter sogar Sieger.
Nachmittags musste Helge mit einer anderen Kutsche, aber mit allen vier Pferden davor, beweisen wie exakt er sein Gespann lenken konnte. Die Abstände zwischen den Hindernissen waren gerade so bemessen, das die Kutsche mit den vier Pferden hindurchpasste. Außerdem war die benötigte Zeit natürlich wichtig für die heutige Platzierung. Wieder einmal zeigte sich wie gut das Training von seinem Fahrlehrer gewesen war. Immerhin belegte er den dritten Platz.
Weil Dalli ausnahmsweise frei hatte machte mit Jens und Heidi einen ausführlichen Bummel über das riesige Turniergelände, wo es neben jedem erdenklichen Zubehör für den Reit und Fahrsport auch verschiedene exotische Speisen angeboten wurden, die sie auch gerne probierten.

Sonntag war dann für alle drei der wichtigste Tag der letzten Woche. Als erstes mussten Dalli und Peter die große Dressur reiten. Wobei Dalli nach den drei Prüfungen tatsächlich sich den zweiten Platz mit Martsje erarbeitet hatte und mit Brötje nahm sie immer noch den achtzehnten Rang ein. Aber Peter kam gerade Mal mit seinem klasse Hengst auf Platz zehn, was nicht nur den Reitlehrer und die Petersens wunderte. Dalli verwunderte dieses Ergebnis eigentlich nicht, aber ob ihr Chef, das genauso locker sehen würde …
Kurz nach Mittag fing dann der *große Nationenpreis* an, bei den es fünf Nullfehler Ritte gab und somit wieder ein Stechen nötig wurde. Natürlich war Peter unter diesen fünf Reitern.
Aber vorher waren die Wagenlenker mit einer schwungvollen Abschlussprüfung dran, wobei das Wasser im See des großen Spring- und Fahrstadions, bei den rasanten Fahrten der Vierergespanne, hoch auf spritzte.
Das Ergebnis war bis zum letzten Fahrer noch offen, aber Helge war sich sicher, dass er nach vorne käme. Nach langen zittern verkündete der Stadionsprecher das der *Friesenhof* immerhin den dritten Platz belegte. Bei der Ausfahrt meinte Haase: „Lass den Kopf nicht hängen, egal was der Chef sagt; für das erste mal mit diesen Pferden, ist das Ergebnis sehr gut. Immerhin hast du einen großen Fahrer der seit Jahren schon in der Spitze fährt, auch die hinteren Plätze verwiesen.“
Am späten Nachmittag folgte dann noch das Stechen, wobei Peter tatsächlich den ersten Preis gewann; was eine ziemliche Geldsumme war. Dalli befürchtete schon das Peter jetzt einen Höhenflug bekam, aber er musste ja das Geld mit den Petersens teilen.
Da die Siegerehrung im Rahmen der Abschlussfeier stattfand, musste Peter noch mal Baldur satteln. Aber Dalli entschied sich für die junge Mara, sie sollte auch schon mal etwas Turnierluft schnuppern. Alle Sieger des Turniers galoppierten jetzt noch eine Ehrenrunde über den Platz. Dabei spielte eine Kapelle *Muss ich denn zum Städtele hinaus* und von allen drei Tribünen winkten die Zuschauer mit weisen Taschentüchern.
Diesmal konnten sie die Pferde in Ruhe absatteln und das war auch gut so, denn Dalli war nach dem überwältigenden traditionellen Abschied der Nationen sentimentale Gefühle gekommen. Zum Schluss kamen jetzt auch Jens und Heidi in den Behelfsstall und gratulierten Peter zum ersten Preis. Herr Larsen war nur an dem ersten Tag da gewesen, als sie die Kür geritten hatten. Als Peter allerdings jetzt seine beiden Pferdebesitzer sah, freute er sich doch und wurde auch Gesprächig; nur das Jens wieder seinen bescheidenen Dressurbeitrag ansprach, war ihm gar nicht recht.
„Jens du weißt doch das ich lieber die großen Springen reite.“
„Das verstehe ich ja auch aber, du durftest innerhalb deiner Arbeitszeit trainieren, ist es dann zuviel verlangt, wenn du deinem Arbeitgeber nicht nur einen gefallen tust, ein Pferd von ihm zu reiten, sondern dich auch etwas anstrengst.“

Peter wollte sich gerade wehren, da fuhr Jens fort: „Ich glaube, wenn du nicht so ein aufgezeichnetes Pferd gehabt hättest, was vieles von sich aus Angeboten hat, wäre dein Versagen noch augenfälliger geworden.“
Das Jens so mit ihm redete, war er gar nicht gewohnt und er fragte mit gesengtem Kopf. „Glaubst du wirklich, das Olaf Larsen, das so sieht?“
„Ja natürlich Peter, er wird es dir nur nicht so sagen, weil er unsere Freundschaft nicht belasten will; darum muss ich dir das sagen. Also wunder dich nicht, wenn du morgen auf`s Gestüt kommst und Olaf dir erstmal nur die einfachen Aufgaben gibt.“

Peter war schon fast die Freude über den Sieg im Springen vergangen. Dalli hatte zwar eine solche Rede erwartet, dass sie aber von Jens kam und zu diesem Zeitpunkt, wunderte sie doch.
Aber für den weiteren Abend erwähnte Jens darüber kein Wort mehr und sie feierten im Hotel noch den doch recht erfolgreichen Abschluss des Turniers. Der Abend wurde allerdings nicht so lang, da sie morgen recht früh erst mit dem Transporter zur Bahn fuhren, danach folgte wieder eine mehrstündige Bahnfahrt und später fuhren sie mit dem Gestütseigenen Transporter, zurück zum Friesenhof.
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Re: Was ist bloß mit dem Ponyhotel passiert

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Wieder eine Hochzeit

Am frühen Nachmittag trafen Reiter, Fahrer und Pferde auf dem Gestüt ein; der Transport mit den Kutschen, Sätteln und anderem Pferdezubehör kam frühestens gegen Abend; aber auf die Sachen konnten sie erstmal verzichten.
Herr Larsen war nicht da, aber der Stallmeister brachte erstmal die Reitpferde in ihre Boxen; während Peter und Dalli ihnen eine größere Haferportion in die Krippe schütteten, wie normal. Um die vier Kutschpferde kümmerte sich Karl Haase und Helge lieber selber. Karl stöhnte auf und meinte: „Bei so einer Großveranstaltung merke ich das ich auch nicht jünger werde.“
„Ach Karl du gehörst doch noch lange nicht zum *alten Eisen*.“
„Das mag sein, trotzdem gehört die Zukunft solchen jungen Hüpfern wie dir. Keine Angst so schnell wirst du mich nicht los!“
„Das hoffe ich doch, ich will ja noch so viel von dir lernen.“

Danach gingen Dalli und Peter erst mal mit ihrem Handgepäck zum Immenhof, später würde Dalli dann noch mal nach Diana schauen und sie mit Möhren, Äpfeln zu verwöhnen, so sehr freute sie sich über die Leistung der Stute.
Als sie frisch Duftend in den Stall kam, schlich sie sich mit einer Handvoll Möhren in die Box. Plötzlich stand Korni vor der Box und sagte: „Habe ich es mir doch gedacht, das du hier bist. Freust du dich schon auf übermorgen?“
Dalli schaute zu ihm auf und fragte: „Meinst du nicht wir hätten mit der Hochzeit noch warten sollen nach all den schrecklichen Dinge, die in letzter Zeit passiert sind?“
„Nein, eis bleibt bei dem Termin! Ich verstehe ja dass du nervös bist, aber sogar Margot hält es für eine gute Idee. Außerdem, was sollen den unsere Hochzeitsgäste denken?“

Inzwischen war sie aufgestanden und trat gerade aus der Box. „Ja stimmt du hast recht, übermorgen ist ja genauso gut wie jeder andere Tag, oder liebst du mich nicht mehr?“
„Doch mein Schatz und ich kann es kaum erwarten dich an meiner Seite zu spüren.“

Als Vorgeschmack nahm er sie fest in seine starken Arme und küsste sie ab.
„Na gut mein Schatz dann schlaf noch zweimal gut in deinem Bettchen“ und gab ihr noch einen Gute-Nachtkuss.
Heute Nacht durfte Diana noch in der fast doppelt so großen vornehmen hölzernen Box mit schmiedeeisernen Verzierungen, im Gestütsstall schlafen. Morgen zogen Diana und Baldur wieder auf den Immenhof, wo die Boxen zwar nicht ganz so groß, aber sauber und mit viel Stroh eingestreut, waren.

Heute war also Dallis großer Tag! Passend zu diesem Tag strahlte die Sonne vom blank geputzten Sommerhimmel. Die Köchin und Stine bauten auf der Ponyweide hinter dem Haus ein reichliches Buffet auf. Vorher hatten Marion und Fritz mit Peters Unterstützung, natürlich von den Hinterlassenschaften der Ponys befreit.
Zwei große Tische wurden in einer Ecke der Weide aufgebaut und mit weißen Bettlacken bedeckt, darauf würden sie später das Buffet aufbauen. Gut die Hälfte der Weide, wurde von Biertischen und Bänken eingenommen, damit die Hochzeitsgäste nicht im stehen Essen mussten.
Auch wenn ihre Schwester ziemlich viel zu tun hatte, half sie doch ihrer jüngeren Schwester, das Brautkleid anzuziehen. Nur gut, das der zukünftige Ehemann eine Gestütseigene Dienstwohnung hatte, so konnte es nicht passieren das er des Brautkleid vorher sah. Dick konnte sich an Dallis Brautkleid nicht sattsehen. „So etwas schönes, hatte ich damals ja nicht mal.“
Das Kleid war natürlich schneeweiß und hatte ein weit ausgeschnittenes Oberteil aus Satin und Spitze, der weite Satinrock war innen mit mehreren Lagen Tüll gefüttert, so dass er auch Volumen hatte. Der Saum endete kurz über dem Boden und über den Kopf wurde von einem kurzer Schleier verhüllt. Weil er auch das Gesicht der Braut bedeckte, musste Dalli noch mal so reizvoll für den Bräutigam aussehen.
„Dein Kleid sieht aber auch gut aus“, erwiderte sie um von sich abzulenken.
„Natürlich!“ Margot hatte ja zum Glück die gleiche Größe wie sie, denn Dicks gesamte Garderobe war ja alle von dem eingestürzten Haus begraben worden. Sie hatte ein mittel langes Tüllkleid an, mit einem rotem samtigen Oberteil mit einem nicht zu großen halbrundem Ausschnitt, was aber zierlich gearbeitet war und eng lag. Der schöne weite und federleichte Rock war schwarz, so dass sie mit ihren schwarzen Haaren fast wie eine Balletttänzerin aussah.

Die Kirche in der Margot und Jochen getraut worden waren stand nicht mehr und Dick dachte: Wahrscheinlich ist es besser so, sonst wäre Margot wahrscheinlich bei Dallis Hochzeit in Tränen ausgebrochen.
Also jetzt fuhr die ehemals freche Göre Dalli zur Kirche, in der Großgemeinde *Bad Malente*. Hein hatte es sich nicht nehmen lassen, die sechs Shettis für diese Fahrt eigenhändig auszusuchen und auch anzuspannen. Auf der Fahrt zur Kirche, saßen wie früher auch nur Dick und Dalli auf dem einfachen Holzgefährt. Kurz nachdem sie den Immenhof verlassen hatte fragte Dalli dann:
„Dick weiß du noch wie Oma uns Morgens immer mit Turnübungen traktierte.“
„Natürlich, das vergesse ich wohl nie. Wie ging eigentlich noch das Lied, was wir auf dem Weg zum Bahnhof gesungen haben.“
„Meinst du als wir Eckelbert abgeholt haben?“

„Ja natürlich, aber warum verhunkst du seinen Namen so“, fragte Dick erstaunt, immerhin waren die beiden Mal ein Paar und es hatte auch so ausgesehen als ob sie heiraten würden. Aber, überlegte sie, da sieht man mal wieder wie man sich täuschen kann.
„Warum nicht? Schließlich hat er mich ihm Stich gelassen.“
„Soviel ich weiß, bist du doch zuerst weggegangen und du hast dich doch ganz gut getröstet.“
„Stimmt! Aber du hattest mich ja noch was anders gefragt.“

Dick zog die Stirn fragend in Dackelfalten und zuckte mit dem Schultern.
„Sag bloß, das weißt du nicht mehr? Stichwort Ethelbert!“ und als Dick mit fröhlichen Augen nickte redete Dalli weiter. „Das weiß ich noch wie heute, obwohl seit dem so viel passiert ist und wir auch älter geworden sind.“ Daraufhin fing Dalli an die Melodie zu summen und dann fielen Dich auch noch die passenden Worte ein.

Dideldum didelda auf der Mundharmonika
dideldum dideldi so geht die Melodie.
Dideldum didelda auf der Mundharmonika
Dideldum dideldu im Trab dazu.

Rechtes Bein und linkes Bein über Stock und über Stein
zuckel zuckel zuckel Trab bergauf bergab.

Dideldum didelda auf der Mundharmonika
Dideldum dideldi So geht die Melodie.

Pferdchen hopp hopp schneller schneller!
Schneller, schneller! Hoppla hopp doch bitte kein Galopp

Trippel trappel Klippel klappel Trippeltrab und Klippelklap
So geht der Ponytrab!

Zieh mich eins, zwei drei, vier didelitt
Laufen eins, zwei, drei , vier Ponybeinchen mit

Dideldie, So geht meine kleine Ponymelodie!


Als sie das Lied zum zweiten Mal gesungen hatten, hielten sie vor der Kirche. Aber was für ein Schreck, außer ihnen war scheinbar noch niemand da. Doch dann tauchte Jens mit der zweiten Kutsche auf, in der Margot, Dick und Ralph saßen. Margot flüsterte Dick zu: „Ich glaube da vorne bahnt sich die nächste Hochzeit an“ und deutete auf den Wagen vor ihnen. Nach seinem Krankenhausaufenthalt hatte Hein ja er Ulrike nachgeschaut, aber er wußte auch das dies nichts würde, weil Ulrike einiges jünger war wie er. Aber jetzt hatte er in Rieke entlich eine Frau nach seinen Wünschen gefunden. Peter, Olga und Helge saßen hinten, auf dem Bock saß Hein Daddel und daneben Dicks Freundin Rieke.
Peter übernahm die Kusche der beiden Schwestern und Ralph übernahm für Dalli die Rolle des Brautvaters und schritt mit ihr durch die schwere Eingangstür der Kirche.
Genau in diesem Augenblick intonierte die Orgel den Hochzeitsmarsch und er führte die wunderschöne verschleierte Braut zum Altar. Zur gleichen Zeit kam eine ihnen unbekannte Frau mit dem Bräutigam aus der Sakristei. Dahinter kam gemessenen Schrittes der Pfarrer und die versammelten Freunde des Brautpaares stimmten auf ein Zeichen der Orgel ein Lied an.
Als die Stimmen verstummten, begann der Pfarrer mit der Trauzeremonie. Erst fragte er Albert Kornelius: „Willst du deine Frau, lieben und ehren, wie in guten und in schlechten Zeiten, für ein ganzes Leben?“
Nachdem Albert Kornelius Sofort, laut und deutlich: „Ja, ich will!“ geantwortet hatte fragte er Dalli Janzen. „Willst du deine Frau, lieben und ehren, wie in guten und in schlechten Zeiten, für ein ganzes Leben?“
Auch sie antwortete laut: „Ja, ich will.“
Die Trauzeugen Dick und Jens Petersen kamen im letzten Augenblick dazu, wobei Jens dem Bräutigam unauffällig die Ringe in die Hand steckt.
Dann sagte der Pfarrer auch schon: „Jetzt tauscht zum Zeichen für eure Verbundenheit, die Ringe aus.“
Nach dem ersten offiziellen Kuss bat der Pfarrer dann das jungvermählte Ehepaar und die Trauzeugen in die Sakristei um die nötigen Papiere zu unterzeichnen.
Unterdessen war vor der Kirche eine hektische Tätigkeit ausgebrochen, die einfache Kutsche, mit der Dick und Dali so lustig vorgefahren waren, musste jetzt für das junge Brautpaar, geschmückt werden. Dazu wurde auf der Ponykutsche ein Gestell befestigt, woran die Blumen die es zu dieser Jahreszeit gab, befestigt wurden.
Die Mitglieder des Reitvereins vom Friesenhof, hatten alle ihre Reituniform an. Sie bestand aus einer weisen Bluse mit einem schwarzen Jackett, unten trugen sie eine weiße Reithose mit schwarzen kniehohen Lederstiefeln. Als die Glocken läuteten und das Brautpaar ankündigten, bildeten sie mit erhobenen Gerten ein Spalier, wodurch der Reitlehrer und seine blonde Frau, zur Hochzeitskutsche schritten.
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Re: Was ist bloß mit dem Ponyhotel passiert

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Die Feier und keine Hochzeitsreise

Nach seinem Unfall und Jochens Tod saß Hein Dattel jetzt vorne in der Ponykutsche die das frisch verheiratete Ehepaar zum Immenhof fahren sollte und hielt die sechs braunweißen Ponys an den Leinen. Dalli wusste zwar, das Hein in letzter Zeit sich wieder besser erholt hatte, aber trotzdem wunderte sie sich, dass Hein jetzt als ihr Fahrer auf der Kutsche saß.
Nachdem sie eingestiegen waren fuhr Hein auf großzügigen Umwegen zum Immenhof zurück, weil das Brautpaar ja keine Hochzeitsreise machen konnte. Die ganze Fahrt dauerte fast zwei Stunden und ihnen folgten die Kutschen der Hochzeitsgäste. Jetzt fühlte sich Dalli doch an Jochen und Margots Hochzeit erinnert, nur dass diesmal ihre Oma und Jochen fehlten.
Nachdem ihnen auf der Fahrt ihnen mehrere Leute die sie kannten gratuliert und zugejohlt hatten, kam die ganze Gesellschaft, in den lustigen Ponykutschen mit den dicken kleinen eifrig Vorwärtsstrebenden Pferdchen davor auf dem Immenhof an, wo sie jetzt auch noch von einigen anderen Gästen erwartet wurden. Trotzdem fiel die Hochzeitsfeier nicht so groß aus wie sie ursprünglich geplant hatten, eigentlich war keinem so rech nach feiern zumute; aber sie hatten nun mal das Aufgebot bestellt.

Auf dem Immenhof kletterten die älteren Gäste etwas ungelenkig aus den Kuschen reckten sich, danach Schritten sie alle zu dem reichlichen Buffet, was von einem bunten Blütenteppich umrahmt war. Dalli eilte auf Elinja zu und fragte sie begeistert: „Wie sind sie nur auf die wunderschöne Idee mit den Blüten zwischen den Schüsseln und Platten gekommen.“
„Ich weiß nicht, eigentlich wollte ich nur etwas Neues ausprobieren. Aber wenn es ihnen gefällt, freut es mich ja umso mehr.“

„Sie sind ja nicht nur eine super Köchin, sondern auch eine Künstlerin.“
„Margot, wusstest du eigentlich, was du für eine Perle in der Küche beschäftigst?“
„Na klar weiß sie das! Schließlich hat diese Frau Wolfgang auf die Welt geholfen“,
plapperte Marion dazwischen.
Inzwischen ließen sich die Gäste, erst den leckeren Braten mit den Salaten schmecken. Wer dann noch nicht satt war, konnte noch von einem der geräucherten Fische nehmen, zu dem in einer Schüssel Meerettichsahne gereicht wurde. Das ganze Buffet wurde von mehreren Flaschen *Hallgartens Tröpfchen* abgerundet.
Weil es die Sonne sogar etwas sehr gut meinte holten Stine, Peter, Olga und Helge die Sonnenschirme aus dem Haus und stellten sie auf. Es kamen von den Gästen einige *Ah`s* und *Oh`s*, das die Sonne nicht mehr so brannte, aber trotzdem plätscherte die Unterhaltung langsam und lustlos vor sich hin. Dies änderte sich erst als Ralph langsam aus dem Haus kam und auf die Festwiese zuging. Erst redeten die Leute weiter, aber nach und nach verstummten sie. Denn jetzt ertönten einzelne tiefe wohlklingende Töne, die immer lauter wurden und langsam wurde daraus eine Melodie; die nicht nur Dick und Dalli an frühere fröhliche Zeiten erinnerte.
„Ralph, wo hast du denn die Klarinette gefunden“, fragte Margot die jetzt auch aufhorchte.
„Die habe ich zufällig gefunden, als wir die Sonnenschirme aus dem Keller holten. Ich muss sie damals wohl hier gelassen haben, sonst wäre sie ja längst kaputt.“
„Ist ja schön, das du uns Musik mitgebracht hast“
, meinte seine Frau. „Aber meinst du nicht dieses Instrument ist für eine Hochzeitsfeier zu wenig?“
Wie auf`s Stichwort ertönten jetzt zarte helle Töne, einer Blockflöte, die langsam immer lauter wurden. Jetzt waren auch Marion und Fritz zur Festwiese gekommen. Sie ging mit ihrer Blockflöte vor, das man fast auf den Gedanken kam, sie wollte die *berühmten Ratten aus Hameln* führen. Fritz folgte ihr und schlug auf einer kleinen selbst gebauten Trommel den Takt.
Jetzt erklangen noch zartere verschieden hohe Töne einer Glasharfe, die Pankraz Hallgarten spielte. Er war immer noch für ein Überraschung gut und lies einen angefeuchteten Finger über verschieden hoch gefüllte Gläser gleiten.
„Wenn noch einige mitmachen, haben wir bald ein Orchester und können sogar Tanzen“, schlug Pankraz mit einem verschmitzten Lächeln vor. Plötzlich zog Jens Petersen eine Mundharmonika aus der Tasche und stimmte gekonnt in die Melodie ein.
Keiner hatte gemerkt, dass Mans sich heimlich davongeschlichen hatte. Erst als jetzt die munteren Schläge eines Hammers auf einen Amboss ertönten, wurde ihnen bewusst das er zwischen durch nicht da war. Die hellen Schläge passten gut zu den tiefen Schlägen von Fritz Trommel. Jetzt klang auch Ralphs Klarinette gar nicht mehr so traurig und das Hochzeitspaar begann mit dem ersten Tanz. Trotz der Hitze sprangen sie bald alle auf der Tanzfläche umher, doch wollte keine ausgelassene Stimmung aufkommen.
Jetzt zog Korni aber seine Frau zu Seite und sagte ihr: „Auch ich habe noch eine Überraschung für dich, wenn wir schon keine Hochzeitsreise machen können.“
„Was meinst du den“,
fragte Dalli zapplig mit leuchtenden Augen.
„Du hattest mir doch mal erzählt, dass du gerne nach Amerika möchtest.“
„Meinst du wir machen doch eine Hochzeitsreise dorthin?“
„Nein mein Schatz, das nicht! Aber ich habe ein Angebot aus den *vereinigten Staaten* bekommen, dort auf einer Ranch als Reitlehrer zu arbeiten.“
„Dann sehen wir uns ja gar nicht mehr“,
sagte Dalli jetzt ganz traurig, „und das nennst du eine Überraschung?“
Er nahm sie fest in die Arme und sagte: „Du hast ja noch gar nicht alles gehört. Natürlich fange ich dort erst an wenn du deine Ausbildung fertig hast und dann kommst du natürlich mit. Du kannst dort auch deinen Meister machen wenn du möchtest, na was hältst du davon“, fragte er Erwartungsvoll.
„Oh Korni, das wäre wirklich ein Traum“ und fiel ihrem Mann um den Hals.
„Wie lange bleiben wir da drüben?“
„Solange wir wollen. Ich dachte schon, dass es einige Jahre werden.“
„Aber was wird dann aus Diana und Martsje reite ich inzwischen auch ganz gern.“
„Diana und Mara nehmen wir natürlich mit und einige andere Pferde auch, vielleicht ist die Friesenstute auch darunter, aber das weiß ich noch nicht.“

„Ich könnte mir unter diesen Umständen auch vorstellen, das wir für immer drüben bleiben“, spann Dalli jetzt ihren Gedankenfaden weiter. „Was hältst du davon?“
„Möglich, aber lass uns doch erst mal in Amerika ankommen“
, dämpfte Kornelius ihren Höhenflug.
Danach stürzten sie sich wieder auch die Tanzfläche, wo einige Paare keineswegs nur brav zu zweit tanzten. Nicht alle fanden immer einen Tanzpartner, also drehten sich auch verschiedene Hochzeitsgäste alleine auf der Tanzfläche, weil sie sich nach dem reichlichen Hohzeitsbuffet bewegen wollten. Dabei machten sie alle möglichen und verrückten Bewegungen, die ihnen einfielen und von denen sie meinten dass sie zur Musik passten. Erst als die Abenddämmerung doch noch ziemlich spät einsetzte, verabschiedeten sich die ersten Hochzeitsgäste, weil sie ja Morgen wieder arbeiten mussten. Die Familie und die Gäste die noch über Nacht blieben, gingen jetzt ins Haus, denn mit einem Mal wurde es auch kühl.
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Re: Was ist bloß mit dem Ponyhotel passiert

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Was wird Dick sagen

Jetzt nachdem Jochens Beerdigung war vorüber und auch Dallis Hochzeit schien Margot etwas zu fangen, nachdem ihr Vater auch hier war. Weil seine Tochter im Augenblick selbst nicht wusste was sie jetzt am besten machen sollte, war er erst einmal nach der Hochzeit auf dem Immenhof geblieben.
Aber das war Ralph ja im Grunde egal, wichtig war für ihn erstmal nur dass seine Frau jetzt wieder regelmäßig bei ihm schlief. Nachdem sein männliches Ego wieder befriedigt war, half er natürlich im Hotel wo er konnte. Denn er hatte ja sonst nichts zu tun und war für jede Beschäftigung dankbar. Außerdem hatte er Hoffnung seinen Plan endlich mit ihr besprechen zu können, denn Dick war heute Abend noch ziemlich munter.
„Liebling, ich glaube ich weiß jetzt wo wir neu Anfangen könnten“, sagte Ralph, nachdem sie es sich beide gemütlich gemacht haben.
„Na, dann schieß mal los“, sagte Dick und legte ihr Buch zur Seite, was sie heute Morgen begonnen hatte und was sehr spannend war. „Ist es hier in der Nähe?“
„Nein gar nicht, sogar sehr weit weg.“

Sie zog fragend die Stirne kraus und setzte ein „Sooooo“ dazu.
„Du erinnerst dich doch wo Ethelbert hingegangen ist.“
„Aber nur dunkel! War das nicht irgendwo auf der anderen Seite der Erdkugel?“
„Richtig“
, sagte Ralph begeistert. „Er hat mir einen langen Brief geschrieben, worin er ganz begeistert die Landschaft schilderte. Außerdem schrieb er, das der Ort im wachsen ist und Graphiker wie ich dort gesucht werden. Was hältst du denn davon?“
„Klingt ja im Prinzip gut, nur …“
sagte sie wenig begeistert und dachte dabei an ihre kleine Tochter.
„Was meinst du Dick? Freust du dich gar nicht?“
„Doch natürlich freue ich mich für dich, nur muss es gleich Australien sein?“
„Wieso nicht? Was hast du denn?“
Jetzt begann er ihr von Australien vorzuschwärmen. „Dort gibt es rund um`s Jahr ein mediterranes Klima. Das heißt, es gibt dort keine eiskalten Winter und viel mehr Sonnentage wie hier. Auch die Tierwelt soll im Barossa Valley einzigartig auf der Welt sein.“
„Das mag ja alles sein, aber Franzi wird sehr enttäuscht sein, das sie nicht mehr reiten kann.“
„Ist das deine einzige Sorge Dick?“
Sie nickte heftig mit dem Kopf, bevor er weiter sprach. „Zumindestens was mir auf Anhieb einfällt.“
„Soviel ich weiß, gibt es in Australien auch Pferde. Aber denk mal dran, Franzi würde nicht in einer Großstadt aufwachsen und unsere anderen Kinder auch nicht.“
„Kann ich dort denn auch Segeln“,
fragte sie Hilflos, denn jetzt waren ihr tatsächlich die Argumente ausgegangen.
„Das weiß ich jetzt auch nicht so genau, aber dafür werden wir sicher auch eine Lösung finden. Oder willst du etwa nicht nach Australien?“
„So würde ich das nun nicht ausdrücken, aber ich habe bei dem Gedanken ein mulmiges Gefühl.“
Außer von Ethelberts begeisterten Erzählungen, kenne ich diesen Kontinent ja gar nicht. Geht es dir denn anders?“
„Nein“, musste ihr Mann jetzt zugeben. „Aber ich kann bestimmt etwas mehr rausbekommen“, ließ sich Ralph immer noch nicht bremsen. „In Malente gibt es bestimmt eine Bibliothek wo ich Bücher über Australien finden kann.“
„Damit wirst du wahrscheinlich Recht haben. Dann lass uns doch einfach weiter darüber reden, wenn du mehr Informationen hast“, sagte Dick, die immer noch ablehnend gegen den Vorschlag war, auszuwandern. Denn dies war eingroßer Schritt und der wollte gut überlegt sein. Okay sie hatten ja im Moment nichts und es war eigentlich egal wo sie sich nieder ließen, aber musste es deswegen gleich so weit sein.
„Dick, ich kann dich ja verstehen, das ist ja auch ein großer Schritt, aber wir sind doch nicht aus der Welt und können immer wieder zu Besuch herkommen. Meinst du nicht, du könntest dich mit dem Gedanken anfreunden?“
„Mal sehen, wir müssen das doch nicht jetzt Entscheiden. Ralph, meinst du nicht wir können mit dieser Nacht etwas besseres anfangen, wie nur reden“
, fragte sie ihren Mann geheimnisvoll.
„Ja du hast recht“, entgegnete Ralph lachend und griff unter der Bettdecke nach seiner Frau.
Aber er nahm sich fest vor gleich Morgen nach Malente rein zu fahren, um eine Bibliothek zu finden. Danach widmete er sich ganz den angenehmen Seiten des Ehelebens. Auch wenn er Dick nicht sofort in eine neue Schwangerschaft drängen wollte, trotzdem war die Beschäftigung sehr reizvoll und es musste ja nicht gleich etwas passieren.
Als er sich unter der Bettdecke langsam abwärts bewegte, wuchs nicht nur sein Verlangen, sondern Dick musste immer wieder kichern. Als er dann aber mit seiner Zunge in die feuchte Wärme seiner Frau eintauchte, war es auch um ihre Zurückhaltung vorbei. Sie bettelte ihren Mann an, doch weiterzumachen, aber er hielt sich lieber noch mit dem reizenden Vorspiel auf. Als er dann endlich richtig in sie Eindrang, wölbte sie sich ihm verlangend entgegen. Aber Ralph wollte dieses Spiel noch fortsetzen und zog sich immer wieder kurz zurück, um dann von neuem einzudringen. Er konnte nicht genug davon bekommen, dass seine Frau dabei wohlige Jauchzer ausstieß. Mittlerweile wurde auch bei ihm der Druck so groß, dass sie beide jetzt doch stöhnend zum Höhepunkt ihrer Vereinigung kamen.

Am nächsten Morgen wurden sie in den frühen Morgenstunden von den Sonnenstrahlen geweckt, die durch das Fenster herein schienen. Eigentlich hatten beide noch keine Lust aufzustehen, aber Franzi hatte die angelehnte Tür ihrer Eltern aufgedrückt, richtete sich jetzt an den Betten auf und krabbelte zu ihrer Mutter ins Bett.
Für einige Minuten stellte Dick sich noch schlafend, sie wollte noch nicht aus ihrer Traumwelt aufwachen. Nur gelang ihr das nich wirklich, bei Franzis bohrenden Fingerchen.
In ihrem Traum war sie wohl in Australien oder Afrika.
*Dabei hatte sie schwarze Menschen gesehen. Sie bewegten sich in dem warmen Wüstensand zum den dumpfen Tönen einer Trommel. Aber dann mischten sich noch merkwürdige Ton dazu, die beinahe wie Ralphs Klarinette klangen. Das war aber nicht alles, die Menschen waren mit merkwürdigen Mustern angemalt, die ihre Schönheit eigentlich noch unterstrich. Um den Tanzplatz Wand sich ein dicker Schlangenartiger Körper, der trotz des bewölkten Himmels in allen Regenbogenfarben schillerte. Die Schlange hatte funkelnde Augen und züngelte auch nervös, aber sie griff die Tänzer nicht an. Im Gegenteil, sie hatte sogar den Eindruck die Schlange wollte die Menschen beschützen.*
Eigentlich wollte sie diesem merkwürdigen Tanz noch weiter zusehen, aber dann hatte ihre Tochter sie mit ihren eifrigen Patschhändchen endgültig aus der Traumwelt geholt.
Weil Franzi merkte, das sie ihre Mutter endlich wach bekommen hatte, kroch sie jetzt zu ihrem Vater rüber und bearbeitete ihn.
Ralph hingegen schien jedoch immer noch zu schlafen, doch Franzi meinte auch er sollte aufstehen. Sie bohrte ihrem Vater erst zaghaft in einem Ohr, als das nichts half nahm sie sich die Nasenlöcher vor. Dabei hatte sie wenigstens einen Erfolg, wenn auch keinen angenehmen. Über das kleine Mädchen fiel ein feiner Sprühnebel, von einem kräftigen Nieser den ihr Vater machte. Danach schien er aber immer noch zu schlafen. Jetzt gab er sogar grunzende Töne von sich und der Mund ging sogar auf. Das war doch etwas Verlockendes für so ein munteres Mädchen. Sie steckte ihre zarten Fingerchen auch in diese Höhle, denn die weißen harten Dinger waren sehr interessant. Sie hatte gerade begonnen, diese Dinger zu betasten, als sich die Höhle auch schon wieder schloss. Nach einem besonders lauten Schnarcher waren ihre neugierigen Fingerchen, plötzlich zwischen den weißen Dingern gefangen. Erschrocken wollte sie die Händchen zurückziehen, nur waren sie festgeklemmt, aber es tat überhaupt nicht weh. Im Gegenteil, jetzt fühlte sie an ihren Fingerchen etwas weiches, Warmes und feuchtes und jetzt versuchte sie das Ding auch noch mit ihren Fingern zu fassen, aber das Ding war so glitschig und weich, dass sie es nicht festhalten konnte. Plötzlich gaben die Zähne sie wieder Frei und sie zog ihre Finger schnell zurück. Stattdessen hielt ihr Vater sie fest und hob sie hoch in die Luft.
Solange seine Frau im Bad war konnte er ja noch liegen bleiben und mit seiner Tochter spielen. Hauptsächlich ließ er sie in der Luft über sich kreisen, was das kleine Mädchen jauchzen lies. Nach wenigen Minuten war Ralph aber geschafft und ging ins Bad um sich zu erfrischen.
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Re: Was ist bloß mit dem Ponyhotel passiert

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Der Entschluß

Dick stand zwar auf und ging wie selbstverständlich ins Badezimmer um sich für den neuen Tag fertig zu machen, trotzdem hatte sie ein eigenartiges Gefühl, als ob sie gar nicht wirklich hier wäre. Auch während sie den Babybrei für Franzi zubereitete, verschwand dieses Gefühl nicht.
Bevor sie weiter Nachdenken konnte, verlangte ihre Tochter das Frühstück. Also fütterte sie Franzi erst einmal, denn sie war noch nicht alleine in der Lage zu essen, ohne selbst wie eine Speisekarte auszusehen. Danach bereitete sie für Ralph, Margot, Rieke und sich den Frühstückstisch, weil sie heute Morgen alleine waren. Die Kinder hatten mit Franzi kurz etwas gegessen und waren dann in den Stall gelaufen.
Als sie alle vier auf der Terasse saßen und es sich schmecken ließen, erzählte Dick von ihrem Traum und das sie den ganzen Morgen so ein unwirkliches Gefühl hatte. Margot verstand natürlich gar nicht und fragte Dick: „Wieso kommst du eigentlich auf Australien?“
„Ach, dass kannst du ja nicht wissen. Ralph hat mir gestern Abend vorgeschlagen, nach Australien auszuwandern.“
Genau kann ich dir natürlich auch nicht sagen, wie du zu diesem Traum gekommen bist“, antwortete Ralph. „Aber Ethelbert hat auch etwas von einer Regenbogenschlange geschrieben und das sie in der Mythologie des Landes, eine große Rolle spielt.“
„Was hat er denn geschrieben, jetzt werde ich doch neugierig“
, sagte Dick und Margot fragte sie. „Hast du wohlmöglich australische Vorfahren?“
Aber dann musste Margot erstmal schnell ins Haus laufen weil ihr wiedermal schlecht wurde, aber das kannte sie kannte aus den letzten beiden Schwangerschaften. Rieke hatte inzwischen ihr Frühstück beendet und lauschte gespannte dem was Ralph über australien berichtete. Früher hatte sie davon geträumt selbst einmal dort zu leben, aber da war sie noch nicht einmal mit ihrem Kapitän verheiratet. Heute war es wohl auch dafür zu spät und mit wem sollte sie denn dorthin ziehen, denn alleine wollte sie sich in ein solches Abenteuer heute nicht mehr stürzen.
Sie hatte diesen Gedanken gerade zuende gebracht, als Margot wieder auf die Terrasse kam, aber etwas blass um die Nase war. Dick fragte ihre Freundin, ob sie ihr etwas helfen kann?
„Danke ist alles okay, ich weiß ja warum es so ist, also brauche ich mir keine Sorgen zu machen. Aber erzähl mal lieber wie das mit deinen Vorfahren war.“
„Na gut, aber das glaube ich nicht, das ich australische Wurzeln habe. Eigentlich kommt unsere Familie aus Ostpreußen, aber ich weiß ja nicht wirklich was in früheren Generationen war“,
antwortete sie der Freundin. Inzwischen war Ralph ins Haus gegangen und hatte den Brief geholt. Alles wollte er nicht vorlesen, drum suchte er die entsprechende Stelle.
„Wenn ihr die Geschichte hören wollt, ich habe hier gerade Ethelberts Brief“, sagte Ralph mit kräftiger Stimme.
„Ich will zwar nicht nach Australien, aber nachdem was deine Frau erzählt hat, interessiert es mich doch. Also lass mal hören.“
Ralph schaute seine Frau an, ob sie auch einverstanden war und begann dann zu lesen.

„Die Gesetze und der Glaube der Aborigines sind von der Traumzeit geprägt, die ihre Lebensbasis darstellt. Sie basiert auf der Mythologie der Schöpfungsgeschichte.
Die Traumzeit begann, als die Erde noch ein öder, leerer Klumpen war. Die Ahnen schliefen noch unter der Oberfläche und durchbrachen dann aus dem Schlaf erwachend die Erdkruste.
Eines Tages erwachte die Regenbogenschlange und wühlte sich durch das Land. Sie schob Steine beiseite, warf Hügel auf und hinterließ tiefe Gruben, in denen sich das Wasser sammeln sollte. So schlängelte sie sich um die ganze Erde und kehrte wieder an den Ursprungsort zurück. Dort rief sie die Frösche, die allerdings sehr lange brauchten um an die Oberfläche zu gelangen, denn ihre Bäuche waren voll mit Wasser.
Sie kitzelte die Frösche, die daraufhin lachten und das Wasser ausspieen. Das Wasser verteilte sich und füllte die von der Schlange erzeugten Gruben. Es entstanden die Seen und Flüsse.
Nun begann auch das Gras und die Bäume zu wachsen. Das Leben begann.
Die Regenbogenschlange erließ Gesetze, die alle befolgten.
Doch einige der Tiere waren streitsüchtig und so sprach die Schlange: „Diejenigen, die meine Gesetze befolgen, werden belohnt und erhalten einen menschlichen Körper.
Die anderen aber, verwandle ich in Stein, auf das sie nie mehr über die Erde wandern können“.
So entstanden die Berge und die Gebirge. Sie stehen seitdem für immer an ihrem Platz und dürfen die Anderen bei ihren Jagden, bei der Nahrungssuche nur beobachten. Sie gab den Gesetzestreuen menschliche Gestalt und schuf für jede Rasse, je nachdem aus welcher Gruppe sie beim Erwachen aus der Traumzeit stammten, unterschiedliche Merkmale. Für Menschen, Tiere, Vögel und für die Kriechtiere. Dieser Unterteilung messen die Aborigines im „Oodgeroo Noonnuccal“ (Beginn des Lebens) eine große Bedeutung bei. Jetzt konnten sich die verschiedenen Stämme, wie Känguru, Emu, Reptilien und die vielen, vielen Anderen an den unterschiedlichen Merkmalen gegenseitig erkennen. Es war Gesetz, dass niemand hungern sollte. Aber es durfte auch niemals ein Mitglied der gleichen Rasse gegessen werden. Denn es gab ja Nahrung für alle.
Die nun zu Menschen gewordenen Tiere erhielten ein Totem, nämlich jenes aus welchem sie waren. Und um immer reichlich Nahrung zu haben, durfte kein Stamm die Tiere seines eigenen
Totems essen, immer nur das der anderen Totems.
Nur so konnten die Stämme nebeneinander leben und Frieden halten.“


Gebannt hatten die beiden Frauen, Ralphs Bericht gelauscht und Dick sagte überlegend: „Vielleicht ist mein Traum doch ein Zeichen, nach Australien zu gehen. Erzähl uns doch noch etwas über dieses Land.“
Aber dann musste sie genauso wie Margot vorhin, zur Toilette rennen.
Als sie wieder raus kam, fragte Margot sie: „Im wievielten Monat bist du eigentlich?“
„Wenn überhaupt im ersten, aber ich werde Morgen gleich mal zum Arzt gehen. – Ralph, erzähl uns doch etwas vom Land.“
„Ich kann euch aber nur das sagen, was hier in dem Brief steht und das ist nur ein Teil von Süd-Australien. Soweit ich Ethelbert verstanden habe, ist dieses Tal aber noch nicht einmal ein viertel des riesigen Landes. Allgemein schreibt er nur, dass es Im Landesinneren Wüste mit teilweise unmenschlichen Temperaturen gibt. Aber je nachdem an welcher Küste man ist, kann man auch dort Sommer und Winter erleben oder ein gemäßigtes Mittelmeerklima, bei denen es keine großen Temperaturschwankungen gibt.“
„Eigentlich interessiert mich ja erst mal nur das Land, wo wir uns vielleicht ansiedeln werden.“
„Tja du hast Recht, dann muss ich nur mal etwas nachschauen, ihr wollt wohl kaum den ganzen Brief hören.“
„Ne bloß nicht dann sind wir ja noch bis heute Abend beschäftigt.“
„Was hier steht ist eigentlich nur trockene Theorie, ich glaube es ist wirklich besser das wir hinfliegen und uns das Land ansehen.“
„Wie stellst du dir das denn vor?“
„Ich wollte heute noch nach Hamburg zum australischen Konsulat fahren. Ich hoffe danach bin ich schlauer.“
Zuletzt geändert von Oma Janzen am Do 14.Aug.2014 14:27, insgesamt 2-mal geändert.
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Dalli und die Ostseequadrille

Breukelen :arrow: Friesenstute die Olga Müller reiten darf

Gleich am nächsten Tag, stellte sich erst Mal die die Frage, wer sollte bei der großen Schau der Friesen mit reiten. Für die große Ostseequadrille fehlten zwei Leute, die an dem Tag leider beruflich verhindert waren. Bis dahin waren zum Glück noch einige Wochen und die Ersatzreiter mussten sich ja in die Gruppe möglichste gut einfügen.
Eigentlich hatte Herr Larsen mit den Reitern nichts zu tun, außer das sie ihre kostbaren *schwarzen Perlen* in seinen Ställen stehen hatten. Da er aber auch an dem gelingen der Schau interessiert war, suchte er auch unter den Lehrlingen nach Ersatz. Das Dalli dazu gehörte, war ihm ja schon mal klar. Nur ob er Peter nach seinem Desaster in Aachen dort mitreiten lassen könnte … wohl eher nicht.
Mit dem Gestütseigenen Reitlehrer überlegte er, wen sie am besten einsetzen könnten. Er holte ihn in sein Büro, wo sie keiner belauschen konnte, denn sie wollten in Ruhe überlegen und keine Gerüchte produzieren.
„Herr Kornelius, welchen Reiter schlagen sie denn für die Ostseequadrille vor, außer ihrer Frau?“
„Tja Chef“,
sprach der Reitlehrer seinen Chef Olaf Larsen an, den auch er immer noch siezte. „Peter würde ich nicht aufstellen, denn er bringt in der Dressur keine konstante Leistung. Wie sieht es denn mit Fräulein Müller aus? Sie hat zwar noch keine große Erfahrung, aber mit einem guten Pferd und etwas Unterstützung von meiner Frau müsste sie es schaffen.“
„Hmmm, da haben sie recht das sollten wir mal versuchen. Mit welchem Pferd ihre Frau reiten möchte, soll sie am besten selbst entscheiden. Aber welches Pferd sollte Fräulein Müller reiten?“
„Ich habe im Vorfeld auch schon mal überlegt, Was halten sie denn von Breukelen?“
„Versuchen sie es, aber denken sie dran, wir haben nicht so viel Zeit.“
„Das weiß ich, aber die Beiden werden das schon machen.“

Befriedigt drehte er sich um, weil er noch viel zu tun hatte.
Herr Larsen stand im Moment etwas erstaunt da, wendete sie wieder seinen Papieren auf dem Schreibtisch zu, um noch einige Zuchtpapiere zu vervollständigen.
Heute wollte der Reitlehrer Olga mit *Breukelen*, ein letztes Mal testen. Denn ohne wissen seines Chefs hatte er Olga schon seit einiger Zeit auf Breukelen unterrichtet und bis jetzt sah alles nach einem Erfolg aus. Jetzt hatte er sogar die Genehmigung des Chefs wenn sie morgen die erste offizielle Trainingsstunde ritt. Seine Frau arbeitete weiter mit Brötje, der bei Mans in letzter Zeit weinig zu tun hatte. Seit dem Turnier waren schon wieder zwei Wochen vergangen und der Hufschmied hatte den Hengst seit dem nur zweimal seit dem geritten.
Der Hengst hatte nach dieser langen eher faulen Zeit, sehr viel Spaß an der Arbeit. Dalli hatte den Eindruck, sie bräuchte nur an die Aufgaben zu denken, so sehr bot sich der Hengst an. Sie überlegte schon ob sie nicht bei der nächsten Dressurprüfung, Brötje als erstes Pferd meldete und Martsje nur als Reserve. Aber das musste sie noch mit Mans besprechen, auch wollte sie ihm einen Vorschlag machen, nur wie er darauf reagieren würde …
Peter ritt zwangsläufig während seiner Arbeitszeit *Aize de Jong*. Er ritt die Übungen zwar technisch exakt und was anderes war bei diesem erstklassigen Hengst auch nicht möglich. Aber es war Peter anzusehen, dass er es nur gezwungenerweise und ohne Spaß an der Sache machte.
Noch in dieser Stunde konnten sich Dalli und Albert Kornelius davon überzeugen, das Olga die richtige Reiterin für die Ostseequadrille war. Sowohl Dalli, als auch Olga saßen noch auf ihren Pferden, als ise zu ihrem Mann sagte: „Ich glaube bei Olga können wir mit Training gar nichts mehr verbessern. Ich bin nur gespannt, was die Reiterinnen der Ostseequadrille dazu sagen.“
„Dalli, du brauchst mich nicht so hoch zu loben, ich weiß daß ich nicht Perfekt bin“, antwortete Olga und wurde dabei tatsächlich rot.
„Olga, daß ist ja gerade dein Problem, das du nie mit deiner eigenen Leistung zufrieden bist, erst recht nicht beim Reiten“, erwiderte Dalli ganz ernst. „Versuch doch ,dir öfter zu sagen: Ich kann auch etwas und bin gut darin. Ich wette auf einem Dressurturnier würdest du gleich beim ersten Mal einen besseren Ritt abliefen, wie ich damals.“
„Dalli red doch nicht so einen Quatsch, ich habe einfach nur ein gutes Pferd unterm Hintern, was das meiste alleine macht.“
„Natürlich hast du im gewissen Sinne recht, Olga! Aber das siehst du doch an Peter, wenn der Reiter das Pferd nicht versteht, kann er auch nicht seine besten Seiten zeigen“, versuchte auch Kornelius seine Schülerin zu überzeugen. Durch ihre Unterhaltung hatten sie gar nicht bemerkt, wie ihr Chef, schon einige Zeit an der Bande stand und ihnen zu schaute. Auch wenn sie sich beinahe stritten, ritten sowohl Peter, als auch Dalli und Olga weiter. Jetzt applaudierte Herr Larsen laut und sagte: „Fräulein Müller, Ich kann ihnen nur bestätigen was ihnen die Beiden eben gesagt haben. Ich würde sie gerne auf dem nächsten Dressurturnier sehen.“
„Herr Larsen, da muß ich aber noch einiges lernen“, antwortete Olga unsicher. „Nein Fräulein Müller, ihre Art das Pferd vorzustellen ist einfach perfekt. Da können sie gar nichts mehr verbessern.“ Danach drehte er sich um und verschwand wieder im Stall.

In den letzten Monaten ihrer Ausbildung, lernten sie auf dem Gestüt eigentlich nichts Neues. S Soweit es ihre Arbeit und die Jahreszeit zuliess, versuchten sie natürlich alle bisher erlernten Tätigkeiten zu wiederholen, damit sie auch später wussten was zu tun ist. In der Berufsschule wiederholten sie nicht nur das gelernte, sodern arbeiten auch mitunter Prüfungsfragen aus den vergangenen Jahren durch. Der Lehrer versuchte ihnen noch einige Kleinigkeiten beizubringen, die nicht unbedingt notwendig waren, aber die Arbeit unter umständen leichter machten. Das einzige was Helge auf dem Gestüt mit Peter; Dalli und Olga zusammen machen, waren Weidepflege und alle Feinheiten in der Zucht. Abends auf dem Immenhof fragten sich die vier immer wieder gegenseitig ab. Jedenfalls, wenn Dalli und Peter nicht gerade trainieren mußten.
Nur das Helge bei Fragen zu Karl Haase gehen konnte, aber die anderen Drei mussten sich an Kornelius oder den Chef wenden; nur die Zuchtaufgaben zeigte ihnen allen Olaf Larsen.
Peter wurde von Herrn Larsen noch auf verschiedene andere Friesenpferde gesetzt, damit er die unterschiedlichen Charaktere in dieser Rasse kennen lernen konnte. Natürlich gab ihm der Reitlehrer zu den verschiedenen Pferden Tipps; aber Peter ritt immer noch ohne Gefühl was leider auch deutlich zu sehen war.
Olga und seine Frau ritten jetzt ein bis zweimal pro Woche mit der Ostseeqauadrille und wurden immer sichrer.
Dalli wunderte sich nur, dass Olga ein Gespräch mit ihrem Chef suchte. Wollte sie vielleicht doch nicht mitreiten.
Als sie und Korni abends dann in der Dienstwohnung über dem Stall waren, sprach Dalli ihren Mann darauf an und er meinte müde: „Ach das glaube ich nicht, sie macht ihre Sache doch ganz gut. Denk nicht weiter darüber nach, sondern denk lieber an das Turnier am Wochenende. Welches Pferd willst du denn nehmen?“
„Am liebsten würde ich Brötje nehmen, der entwickelt sich in letzter Zeit zu einen zukünftigen Sieger.“
„Tja dann nimm ihn! Sage nur vorher Mans bescheid, falls er ausgerechnet am Wochenende reiten will.“
Aber …“
„Was ist den noch?“
„Ob dem Chef das allerdings reichen wird, wenn du nicht eines seiner Pferde reitest.“
Aber Korni Brötje ist ein reiner Frise, außerdem steht er hier im Stall und hat ihm doch mal gehört, wenn ich mich nicht irre“, sagte Dalli etwas lauter als nötig.
„Natürlich hast du recht, aber du kennst unseren Chef inzwischen doch genauso gut wie ich. Ach weißt du was, sprich einfach mit Mans und lass und für heute Abend von etwas anderem Reden.“
„Gut mache ich! Hast du seine Telefonnummer?“
„Nö, aber das macht auch nichts, er kommt ja morgen früh sowieso um Pferde zu beschlagen.“
„Prima, dann werde ich gleich mit ihm sprechen“,
sagte Dalli, die noch munter war.
Bei dem folgenden Gedanken wurde er wieder munter und Blickte seine Frau bittend an. „Dalli, was meinst du, sollen wir nicht ins Bett gehen?“
„Gute Idee! Ich glaube doch, wir können dort auch noch etwas anderes machen wie nur schlafen“, antwortete sie Geheimnisvoll.
Daraufhin nahm er seine Frau auf die Arme und brachte sie ins angrenzende Schlafzimmer. Nachdem sie sich langsam und genüsslich ausgezogen hatten, gingen beide noch kurz gemeinsam unter die Dusche. Plötzlich wurde Korni so munter und aktiv, das Dalli meinte: „Hey nicht so schnell, ich möchte das lieber im weichen Bett machen.“
„Im Prinzip hast du ja recht“
antwortete er undeutlich und saugte an ihren Brustwarzen. „Aber einen kleinen Vorgeschmack darf ich mir doch holen“ und schaute sie bittend an.
Daraufhin verließen sie die Dusche, schlüpften in die Betten und löschten ganz schnell das Licht. Alles was die Beiden jetzt machten … konnten sie genauso gut im Dunklen.
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Vorgespräche

Willi :arrow: ehemals *der müde Willi genannt* heute Schmiedegeselle

Nach dieser verkürzten Hochzeit, kamen sie erst spät dazu in ihre gemeinsame Wohnung auf dem Friesenhof zu gehen. Der Weg nach Hause war zwar nicht weit, aber der Tag war so aufregend dass sie erst sehr spät einschliefen und am nächsten Morgen den Wecker verfluchten, der sie wieder zur Arbeit rief. Wie es ihrem Mann ging wusste Dalli natürlich nicht, aber sie hatte das Gefühl gerade erst eingeschlafen zu sein, als sie schon wieder aufstehen musste. Doch überlegte sie sich, während sie noch verschlafen ins Bad tappte; *was können die Pferde dafür, was die dummen Menschen treiben* und versuchte es wieder mal mit einer kalten Dusche, vielleicht half sie auch heute. Dalli dachte, Korni würde noch im Bett liegen, ihr Mann hatte sich in die Küche runter geschlichen und setzte das Kaffeewasser auf. Solange der Wasserkessel brauchte, füllte er schon einmal den Filter mit Kaffeepulver. Dann nahm er sich ein Brotmesser und schnitt für jeden zwei dicke Brotscheiben ab.
Jetzt kam Dalli frisch gewaschen und Energie sprühend in die Küche und meinte: „So mein Schatz, jetzt kannst du auch ins Bad.“
„Wird auch Zeit, wir sind heute spät dran“,
antwortete Korni brummelig und bewegte sich Richtung Bad.
„Schon gut! Soll ich dir etwas für heute Mittag fertig machen?“
„Nein ich komme zum essen hier rauf, du etwa nicht?“
„Ich weiß nicht, ob die Zeit dafür reicht. – Aber jetzt beeil dich mal, das wir runterkommen“
und deckte den Tisch fertig. Bis Korni fertig war spülte sie schnell noch die wenigen Geschirrteile aus seinem Junggesellenleben weg. Dabei überlegte sie sich folgendes: *Zum Glück war sie ja schon vor einiger Zeit zum Frauenarzt gegangen, um sich wegen einem Verhütungsmittel zu erkundigen. Er hatte ihr eine Antibabypille vorgeschlagen, die erst seit wenigen Monaten auf dem Markt war. Danach war sie beschwingt nach Hause gegangen. Zwar wollte sie Kinder haben, aber sie wollte auch nicht gerade mit einem Babybauch in der USA ankommen.
Aber jetzt war erstmal das Frühstück dran und anschließend musste sie in den Stall, sie war ja so neugierig, was Olga für ein Problem hatte.
Da kam ihr Mann auch schon, frisch und munter aus dem Bad und setzte sich an den Tisch, was er ja eigentlich gar nicht gewohnt war. Sonst musste er sich nicht nur den morgendlichen Kaffee, sondern auch sein Brot selber fertigmachen. Meist reichte die Zeit kaum zum essen und er ging nur mit einer Tasse Kaffee in den Stall. Aber mit Dalli schien sich diese schlechte Angewohnheit zu ändern.
Als sie in den Stall kam fiel jedoch soviel Arbeit an, dass sie für`s erste gar nicht mehr an diese Frage dachte. Die ie Pferde wollten schließlich ihren Morgenhafer und dann erst mal auf die Weide, langsam war die Sonne auch für die schwarzen Pferde auszuhalten.
Es kam ihr noch gar nicht so spät vor, als sie den Wagen des Hufschmiedes auf den Hof fahren sah. Doch ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass schon wieder der halbe Vormittag vergangen war. Als der Hufschmied Dalli auf den Wagen zusteuern sah, stieg er freudig aus und winkte ihr zu.
„Dalli was meinst du wer mein neuer Schmiedegeselle ist?“
„Keine Ahnung, müsste ich ihn denn kennen?“
„Ja, er war bei unserem Marsch nach Lübeck dann doch noch dabei. Dalli hat über ihn noch so einen lustigen Spruch abgelaßen. Na weißt du`s jetzt“
, fragte Mans und hatte so ein lustiges Funkeln in den Augen. Als ob der Geselle ihr einen Hinweis geben wollte, musste er jetzt herzhaft Gähnen.
„Eigentlich kann es ja nur der kleine Knirps gewesen sein.“
„Stimmt“
, sagte Willi, „nur das ich inzwischen gewachsen bin.“
Mans sah Dallis Verlegenheit und bat Willi deshalb schon mal vorzugehen und den Ofen auf Temperatur zu bringen.
„Aber du wolltest doch sicher etwas anderes von mir“, fragte Mans sie freundlich. Dalli schreckte aus den Gedanken hoch und stotterte: „Nein! Ja!“
„Was meinst du denn“,
fragte er und musste jetzt doch lachen.
„Ja! Es geht um deinen Hengst.“
„Ist ihm etwas passiert?“
„Du brauchst gar nicht so zu gucken, es ist alles Okay. Aber ich habe mit ihm etwas vor und muss deswegen mit dir sprechen. Aber du reitest ihn doch so selten und da habe ich eine Frage.“
„Was denn?“
„Ich reite am Wochenende auf einem Turnier und würde Brötje gerne melden … Aber wenn du ihn reiten möchtest …“
„Nein ist schon in Ordnung reite ihn nur, ich habe vorläufig keine Zeit. Ich habe sogar schon überlegt, ob ich ihn nicht doch an Olaf verkaufe.“

Jetzt kam Dalli plötzlich eine Idee und sie machte Mans einen Vorschlag. „Würdest du ihn vielleicht auch an mich verkaufen?“
„Aber Dalli, du hast doch schon ein Pferd, warum willst du noch ein zweites?“
„Weil Brötje sich in den letzten Wochen zu einem hervorragenden Dressurpferd entwickelt hat und …“,
jetzt wurde sie etwas leiser. „Korni und ich ziehen in die USA und da werde ich auch weiterhin Turniere reiten. Da wäre ich doch mit zwei Pferden besser aufgestellt.“
„Da hast du auch wieder Recht. An dich würde ich ihn sogar lieber verkaufen, mach mir doch mal ein Angebot.“
„Das möchte ich eigentlich erst nächste Woche machen“,
sagte Dalli überrascht, dass alles so einfach ging.
„Ich verstehe, du willst den Preis von seinem Erfolg abhängig machen. Aber es kommt mir nicht so sehr auf`s Geld an, wichtiger ist mir dass er in gute Hände kommt.“
„Dann sag doch mal, an welche Summe dachtest du denn?“
„Da möchte ich schon etwas von dir hören, aber es sollte im vierstelligen Bereich sein.“
„Sollen wir uns in der Mitte treffen“, fragte Dalli.
„Das ist ja perfekt! Dann schlag doch gleich ein und den Sattel kannst du dazu haben.“

Das Angebot nahm sie sofort an und der Vertrag war besiegelt.
„Nur eins noch“, raunte sie ihm leise zu.
„Sag bitte noch niemand von dem Kauf.“
„Klar doch! Musst du erst noch die Portokasse überfallen?“
„So ungefähr! Jetzt muss ich aber wieder weitermachen.“
„Klar, ich ja auch. Kommst du heute Abend vorbei, dann kann ich dir seine Papiere geben.“
Gut irgendwann werde ich es bestimmt schaffen.“

Im Stall traf sie auf Olga und wollte sie ausfragen, was sie mit dem Chef zu besprechen hätte. Aber Olga ließ sich *nicht in die Karten schauen* und sagte nur beiläufig: „Du wirst es noch früh genug erfahren. Komm lass uns doch erst mal hier weiter machen.“
Das fand sie im Moment auch nicht so spannend. Ihr fiel ein, dass sie schnellstens *die Nennung* für Sonntag ändern müsse. Am besten sie rief erst mal bei der Turnierleitung an. Noch waren es immerhin sechs Tage.
Daraufhin ritt sie Vormittags mit Martsje und Nachmittags trainierte sie mit Brötje. Als ihr Chef allerdings von der veränderten *Nennung* erfuhr war er wenig begeistert und fuhr sie an: „Wenn sie Turniere reiten, solange sie hier arbeiten, bitte ich doch in Zukunft Gestütspferde zu nehmen.“
Denn Herr Larsen vermutete, dass sie nach ihrem Abschuss, mit ihrem Mann nach Amerika ginge und darüber war er noch weniger begeistert.
„Im Prinzip kann ich ihren Wunsch ja verstehen, aber geht es nicht in erster Linie darum, die Rasse gut zu vertreten“, fragte Dalli scheinheilig.
„Ja gut, da haben sie nun auch wieder Recht. Gut reiten sie ihn!“
„Danke Herr Larsen, denn Brötje sieht nicht nur gut aus, sondern lässt sich auch kinderleicht reiten.“
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Re: Was ist bloß mit dem Ponyhotel passiert

Beitrag von Oma Janzen »

Margot, Rieke und Dick

Der Morgen ging gerade in den Vormittag über als Ralph mal wieder nach Hamburg abrauschte. Heute hatten sie nicht viel Zeit, denn die eine Gruppe stolzer Reiter fuhr nach Hause. Dafür kamen allerdings gleich zwanzig neue Ferienkinder. Diesmal waren sogar die meisten Kinder aus dem Norden von Deutschland. Die drei Frauen hofften mit diesen Kindern nicht etwas ähnliches zu erleben, wie mit der überwiegend bayrischen Gruppe.
Außer Margot, die es heute übernommen die Kinder zu beaufsichtigen. Alle anderen Erwachsenen rannten mit roten Köpfen rum, denn diesmal waren die meisten Kinder unter zehn Jahren und waren entsprechend neugierig.
Am frühen Nachmittag kam Ralph dann aus Hamburg angebraust, nur weder Margot noch seine Frau oder sonst jemand beachtete ihn. Er wusste zwar, das heute großer Wechsel war, so dass alle voll beschäftigt waren. Er kam sich auch etwas mies vor, weil er ausgerechnet heute gefahren war. Um sein Gewissen wenigstens etwas zu beruhigen, half er im Haus wo die Zimmer für die heute angekommenen Kinder fertig gemacht werden mussten.

Als sich der Trubel dann gelegt hatte fragte Dick ihren Mann: „Weißt du eigentlich, was mit Rieke los ist, sie zieht sich in letzter Zeit so oft zurück und geht mir aus dem Wege?“
„Sag mal, du kriegst wohl gar nichts mit. Auch wenn Hein etwas humpelt ist er doch noch ein ganzer Mann und Rieke lebt alleine, außerdem hat sie genau das richtige Alter.“
„Du glaubst, das ist die Ursache für ihre Veränderung?“
Na klar, gönn ihr doch was. Bisher hat das leben sie ja nicht gerade verwöhnt.“
„Na gut, wenn das so ist, habe ich doch nichts dagegen. Aber was hast du denn heute auf dem Konsulat erfahren“,
fragte Dick.
„Der zuständige Herr war sogar sehr nett, er hat sich die nötige Zeit genommen und mich umfassend beraten. Als erstes sollen wir mit Ethelbert sprechen, dass er mir hilft dort eine Arbeitsstelle zu finden und danach wäre es günstig wenn wir eine Wohnmöglichkeit haben.“
„Aber wie soll das denn gehen? Ethelbert kennt doch gar nicht so genau unseren Geschmack.“
„Das nicht, aber er sagte es genügt vorerst auch erstmal ein Zimmer bei Verwandten oder Freunden. Eine passende Wohnung können wir dann immer noch suchen.“
„Was hältst du davon wenn wir direkt mal einen Brief an Ethelbert schreiben?“
„Gute Idee, aber schreib du ihn doch lieber alleine, denn was du arbeiten möchtest, kannst du doch besser beschreiben. Ich werde dann mal Margots Kinder, zur Abwechslung, mal mit in den Stall nehmen.“

Nach einigen Fehlversuchen, flossen Ralph dann die Worte nur so aus dem Kugelschreiber. Eine Stunde später klebte er den Brief endlich zu, dann schrieb er noch Ethelberts Adresse in Australien drauf. Dann legte er den ausreichend frankierten Luftpostbrief, so hin das er ihn Morgen früh einwerfen konnte.

Am nächsten Morgen saß auch mal wieder Pankraz dabei. Weil er inzwischen schon von den Plänen der Familie Schüller gehört hatte, fragte er seine Tochter: „Willst du eigentlich hier alleine so weitermachen oder was hast du vor?“
„Dick hat mir schon vorgeschlagen, mit den Kindern zu dir zu ziehen, aber ich weiß noch nicht wann.“
„mein liebes Kind, dann wird es aber langsam Zeit Pläne zu machen“,
polterte Pankraz los. „Wie sieht es eigentlich bei euch aus“, fragte Pankraz und schaute Ralph und Dick scharf an.
„Einen genauen Zeitplan haben wir auch noch nicht, erst mal müssen wir Ethelberts Antwort abwarten. Außerdem wollen wir solange hier bleiben, bis Margot uns nicht mehr braucht. Immerhin hat sie uns in der größten Not aufgenommen“, antwortete Ralph.
„Na gut, das ist ja schon immerhin etwas. Was meint ihr denn wie lange das dauert?“
Diesmal war es Dick die antwortete: „Nach hinten ist noch alles offen, aber ich denke wir sollten den Sommer und den Herbst über noch hier bleiben, weil die Kinder ja auf ihre Ferien hier freuen. Danach können wir mit der Auflösung anfangen.“
„Prima mein Mädchen, endlich mal einer der halbwegs genaue Vorstellungen hat. Was haltet ihr davon wenn ich so lange hier bleibe und euch unterstütze“,
schlug Pankraz vor.
„Paps, kannst du eigentlich so lange von deinem Weingut weg“, fragte Margot und schaute ihren Vater hilflos an.
„Ich gebe zu, ganz einfach wird das nicht, aber ich kann meine Tochter und meine Enkel doch nicht im Stich lassen.“
„Das stimmt schon“,
meinte Dalli, die kurz vom Gestüt rüber gekommen war, um etwas zu holen. „Aber ich habe einen anderen Vorschlag! Was haltet ihr davon, wenn Margot mir den Immenhof verkauft und du mit deiner Tochter und den Enkelkindern, nach Eltville fahrt.“
„Eigentlich ist es ja eine gute Idee“, meinte Margot zögernd, „aber wie läuft der Laden dann hier bis zum Ende der Saison?“
„Margot sei ehrlich, wie viel tust du wirklich hier seid Jochens Tod? Meinst du nicht Andrea, Ulrike, Hein und Jens kommen nicht alleine hier zu recht? Und im Haus gibt es ja auch noch Personal.
Margot bitte glaube nicht, wir möchten dich hier nicht haben; aber ich sehe doch wie du hier leidest, weil du jeden Tag an die glücklichen Zeiten mit deinem Mann erinnert wirst.“
„Margot, dass hört sich doch nach einer guten Lösung an“
, versuchte Dick ihr zu, zu reden. „Schlag doch einfach zu und zieh um, damit du wieder fröhlich wirst. Wer weis, vielleicht werden wir uns dann irgendwann glücklich wieder treffen.“
„Das hast du schön gesagt, aber ihr wollt doch nach Australien, dann sehen wir uns doch sowieso nie wieder.“
„Das eine muss doch das andere nicht ausschließen, wir können doch trotzdem zu Besuch nach Deutschland kommen.“

Jetzt ergriff Pankraz ein Machtwort: „Margot das ist die beste Idee, die ich heute gehört habe; das machst du einfach. Über die Einzelheiten, können wir uns ja mit Dalli sicher noch unterhalten.“
„Natürlich können wir das, aber bitte heute Abend. Ich wollte mir nur kurz etwas holen und jetzt muss ich wieder auf das Gestüt“,
sagte Dalli und drehte sich um. „Nach Feierabend komme ich sowieso rüber denn Diana muss ich ja auch noch reiten.“
„Margot du kannst beruhigt sein, in Hamburg habe ich zeitweilig im Gastgewerbe gearbeitet“,
sagte Rieke jetzt ruhig. „Ich werde hier schon nach dem Rechten sehen. Jetzt schlage ich vor, wir begeben uns erstmal ans Tageswerk und reden heute Abend weiter.“
Also räumten sie erst einmal den Frühstücktisch ab und Margot ging stillschweigend nach oben um Stine bei den Zimmern zu helfen. Währenddessen schauten sich Dick und Ricke schon einmal die Liste der Buchungen an und überlegten was alles zu tun sei.
Zuletzt geändert von Oma Janzen am Do 14.Aug.2014 14:24, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Was ist bloß mit dem Ponyhotel passiert

Beitrag von Oma Janzen »

Die Verhandlungen

Am frühen Nachmittag ging Dalli müde nach Hause. Bis Korni kam hatte sie ja noch Zeit, gemütlich eine Tasse Kaffee zu trinken.
Nachdem ihr Mann sich von der Arbeit erfrischt hatte, sprach sie dann mit ihm über den geplanten Kauf des Immenhofs zu reden. So begeistert wie sie sich erhofft hatte, war Albert nicht; im Gegenteil fragte er: „Denkst du gar nicht mehr an unsere Pläne mit Amerika.“
„Doch mein Schatz, daran ändert sich auch nichts. Ich will doch nur Margot etwas Luft verschaffen. Meine Schwester beziehungsweise ihre Freundin kümmern sich doch um den Hotelbetrieb und für die reiterliche Seite sind auch genügend Leute da, so das wir uns darum gar nicht kümmern müssen.“
„Woher willst du denn das Geld dafür nehmen“
, fragte ihr Mann sie jetzt und machte so ein strenges Gesicht, wie sie es am ersten Tag in *Traventhal* gesehen hatte. Wenn Dalli nicht gewusst hätte, wer da vor ihr stand, wäre sie vor Schreck davon gelaufen. Aber so schluckte sie den Kloß hinunter der sich in ihrem Hals zu bilden schien und antwortete hoffentlich mit fester Stimme: „Schließlich habe ich bisher einiges bei den Turnieren Verdient und ich habe auch noch ein hübsches Sümmchen vom Flüchtlingsgeld gespart.“
„So und du meinst, so könntest du das Geld zum Fenster hinauswerfen …“
, antwortete er zornig und er war auch nicht gerade leise.
Dalli standen die Tränen jetzt doch in den Augen, als sie sich fragte, ob sie wirklich gerade mit ihrem Mann sprach. Sie schluckte tapfer ihre Tränen herunter und schaffte sie es gerade noch, ihre Schwäche nicht zu zeigen; als sie auch nicht gerade leise antwortete: „Sag mal, was meinst du eigentlich wie alt ich bin? Schließlich ist das mein Geld und ich kann damit machen was ich will. Außerdem habe ich selber einen Kopf zum nachdenken! Falls es dir entgangen sein sollte hast du eine mündige Frau geheiratet und nicht nur ein Modepüppchen.“ Danach war sie so wütend das sie sich umdrehte, die Wohnungstür lautstark zumachte und in den Stall zu Martsje ging; die sie für die heutige Trainingsquadrille fertig machen musste.
Nach dieser Reaktion seiner Frau, dämmerte es ihm langsam, dass er vielleicht doch etwas zu hart reagiert hat und ging langsam seiner Frau hinterher. Wieder mal verfluchte er den Altersunterschied, denn er hatte ehr wie ein Vater als wie ein Ehemann reagiert. Allerdings kam er nicht dazu mit ihr zu sprechen, denn sie saß schon auf ihrem Pferd. Es war zwar schon dunkel, aber die meisten anderen Quadrillereiter waren Berufstätig und konnten erst jetzt zum Training kommen. Nachdem alle Reiter mit ihren Pferden in der Halle waren, lehnte er sich an die Bande und sah dem Ritt zu.
Dalli war total irritiert, sie Verstand ihren Mann nicht mehr. Sicher er war fast zwanzig Jahre älter wie sie, aber trotzdem brauchte er sie doch nicht wie ein Kind zu behandeln. Das war wohl ihr erster Ehestreit, hoffentlich ging es nicht so weiter.
Während der Übungsstunde hatten sich bei Beiden die Gemüter abgekühlt. Während Dalli ihr Pferd absattelte, trat er auf seine Frau zu und entschuldigte sich bei ihr.
„Da hast du ja gerade noch mal die Kurve gekriegt, lass uns aber in der Wohnung weiter sprechen.“
„Natürlich, kann ich dir noch etwas helfen?“
„Nö eigentlich nicht, aber wenn du willst kannst du ja schon mal den Sattel wegbringen, dann bin ich schneller fertig.“

Als sie aber in die Wohnung kamen, feierten sie lieber Versöhnung ohne Worte, im Schlafzimmer. Allerdings kamen sie in dieser Nacht nur für zwei Stunden zum Schlafen.

Am nächsten Tag konnten alle vier Lehrlinge, gegen sechs Uhr abends doch endlich Feierabend machen und gingen nach Hause. Wie geplant gingen Dalli und Peter zu ihren Pferden, um zu reiten. Weil Andrea auch nicht wirklich Zeit für die beiden hatte, da die Kinder bei diesem herrlichen Herbstwetter kein Ende fanden und sich nicht von den Ponys trennen wollten. Um die Kinder zu beobachten und anzuleiten, waren zwar Hein und Ulrike da. Jedoch musste Ulrike auch noch Andrea bei dem Unterricht der behinderten Kinder helfen.
Peter wollte trotzdem mit Baldur trainieren, denn das nächste Turnier war ja auch für ihn in Sichtweite. Aber Dalli wollte lieber alleine mit Diana aus; auch wenn sie mit ihrem Mann wieder versöhnt war, wollte sie sich die ganze Sache noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Auf jeden Fall konnte und wollte sie ihr Kauf Angebot nicht zurückziehen; schließlich war das ja ihre Angelegenheit. Dann fragte sie sich was Albert sagen würde, wenn sie auch noch Brötje kaufen wollte. Wie sie das Geld dafür aufbringen sollte wusste sie wirklich noch nicht, aber die Entscheidung hatte ja auch noch Zeit.
Zwei Stunden später kamen Dalli und Diana verschwitzt wieder auf dem Immenhof an, sie sprang munter und gelöst vom Pferd, als ob sie nie ein Problem gehabt hätte. Diesmal überließ sie es auch nicht Hein ihr Pferd abzusatteln und auf die Weide zu bringen, sondern machte alles selber.
Danach ging sie ins Haus und rief Margot fröhlich zu, dass sie sich nur noch umziehen wollte und dann bereit zu dem Gespräch wäre. Margot wunderte sich zwar, aber dann viel ihr ein das Dalli immer noch ein paar Reservesachen oben im Mädelszimmer hatte.
Eine halbe Stunde kam sie frisch und duftend, die ausladende Holztreppe runter und rief Margot, Rieke und Dick zu, das sie in die Bibliothek kommen sollten. Dick kam als letzte rein und sagte: „So jetzt soll der Verkauf wohl ernst werden.“ Und leise fügte sie hinzu: „Dalli, kannst du mal kurz rauskommen?“
„Ja, was ist denn“,
fragte Dalli als sie in der Halle standen.
„Was hältst du eigentlich davon, wenn wir uns, wenn Ralph und ich uns an dem Kaufpreis beteiligen; oder hast du das große Los gewonnen?“
„Das nicht, aber durch meine Gewinne bei den Turnieren, ist ein hübsches Sümmchen zusammen gekommen.“
„Ja und was machst du wenn Pankraz und Margot den Preis höher treiben als du denkst?“
„Das darf eben nicht passieren.“
„Und wenn doch? Nimm doch wenigstens mein Angebot als Reserve, wenn du es nicht brauchst ist das ja okay, als Schwestern müssen wir doch zusammen halten.“
„Gut dann machen wir das so“,
erwiderte Dalli mit zusammengebissenen Zähnen.
Dann öffneten sie die Tür und betraten die Bibliothek und setzten sich hin. Margot fragte frei heraus: Dalli, was hast du denn für eine Preisvorstellung?“ Um das Gespräch zu Eröffnen. Denn verschenken wollte sie das Hotel und die Ställe mit den Pferden auch nicht, auch wenn sie hier unter Freunden waren.
„Was meinst du von der gleichen Summe wie dein Vater damals gezahlt hat.“
„Dalli bei aller liebe, aber Jochen hat doch die ganzen Pferde angeschafft und die Ställe gebaut. Außerdem ist der Hotelbetrieb am laufen.“
„Aber nur auf Sparflamme, hier muss auch einiges erneuert werden um den Betrieb so weiterlaufen zu lassen. Na gut, wegen der Pferde lege ich noch zehntausend drauf.“

Pankraz der jetzt dazu kam um seine Tochter zu unterstützen, meinte: „Das darf doch nicht wahr sein, häng noch eine Null dran und wir haben zumindest eine Verhandlungsgrundlage.“
„Pankraz, willst du mich ruinieren?“
„Das nicht, aber einen fairen Preis kann ich wohl erwarten, oder sollen wir das ganze hier verschenken aus Freundschaft.“
„Natürlich nicht, aber ich muss mal für *kleine Königstiger*.“

Kurz darauf entschuldigte sich Dick ebenfalls, weil sie hoffte mit Dalli zu sprechen.
„Schwesterherz gut dass du mich richtig verstanden hast. Mit welcher Summe könntest du denn einsteigen?“
„Ich habe gestern Abend mit Ralph gesprochen: Zumindest bis wir nach Australien gehen, können wir dir das geben was Pankraz Hallgarten ursprünglich gezahlt hat.“
„Na ich hoffe, diese Summe wird nicht voll gebraucht“,
sagte Dalli, die schon nicht mehr so euphorisch war.
„Sag mal Dalli wie viel hast du eigentlich?“
„Die Summe, die Pankraz als Verhandlungsgrundlage bezeichnet.“
„Dann lass uns mal reingehen! Pankraz wird uns zusammen schon nicht *Platt machen*.“

Dalli war jetzt auch wieder etwas zuversichtlicher, was ihren Plan betraf und sie gingen zusammen durch die Tür, wo sie von Pankraz und seiner Tochter schon erwartet wurden.
„Habt ihr euch besprochen, wie ihr uns am besten drücken könnt“, fragte Pankraz mit einem amüsierten Lächeln.
„Nö das nicht, aber wir haben unsere finanzielle Grenze besprochen, ganz alleine schaffe ich das doch nicht.“
„Um das Ganze abzukürzen, sagt doch einfach wie weit du gehen willst oder machst du mit deiner Schwester gemeinsame Sache?“
Denn er hatte das Gefühl das die beiden nicht nur zur Toilette waren und sein Gefühl trog ihn selten, erst Recht wenn es um Geschäftliche Dinge ging.
„Das hättest du wohl gerne, mich *über den Tisch zu ziehen“, antwortete Dalli mit fester Stimme. „Glaub ja nicht, ich bin von gestern. Selbst wenn ich mit meiner Schwester gesprochen hätte, geht dich das doch gar nichts an.“
„Ich habe zwar nicht so ein großes Haus geführt“
, mischte sich Rieke, die ahnte dass da etwas ganz gewaltig aus dem Ruder lief. „Trotzdem reicht ein Blick in die Bücher um zu sehen, wie es über den Betrieb bestellt ist. Sag du doch lieber, was du dir vorstellst, dann können wir sagen ob die Summe passt.“
Leise sagte Dalli zu ihr: „Prima hast du das gemacht. Ich glaube jetzt schaffen wir das.“
„Was willst du denn damit sagen? Willst du uns unterstellen, das wir betrügen wollen?“

„Das nicht gerade“, erwiderte Riecke ganz ruhig und sachlich. „Aber du versuchst, das ganze Objekt hier schöner und besser zu machen, wie es ist.“
Den Vorwurf konnte er nun doch nicht widerlegen, wenn er ehrlich war; darum sagte er friedlich: „Na gut, dann sage ich das dreifache von damals.“
„Pankraz du weist, wir mögen dich und Margot ganz gerne und wissen das du ein besserer Geschäftsmann bist wie wir, aber trotzdem solltest du fair bleiben“
, sagte Dalli. „Okay ich leg noch fünfzigtausend drauf, aber das ist auch schon die Schmerzgrenze. Denk doch auch an die Erleichterung für deine Tochter, so muss sie sich nicht jeden Tag rumquälen und kann zu dir ziehen.“ Eigentlich wollte sich noch mehr sagen, hielt dann aber doch lieber den Mund.
„Noch mal siebzigtausend und ein lebenslangen Wohnrecht für die ganze Familie.“
„Dass mit dem Wohnrecht ist doch klar, aber die Summe …“
„Ja gut“,
sagte Dick plötzlich. „Dann schlagt mal ein und wir können den Vertrag machen.“
Dalli zog ihre Schwester nach draußen und fragte sie im Flüsterton.
„Wo willst du denn die Differenz hernehmen?“
„Das klappt schon, bis jetzt war es ja nur das Geld für`s Haus und jetzt lege ich halt noch etwas von meinem Flüchtlingsgeld drauf.“
„Dick“
, sagte Dalli jetzt ganz erschrocken. „Dann hast du ja gar nichts mehr.“
„Da täuscht du dich aber. Das ganze ist doch nur als Darlehn gedacht.“
„Wo soll ich denn soviel Geld auftreiben?“
„Ach Schwesterlein, meinst du nicht da wird uns in den nächsten Tagen etwas einfallen. Aber jetzt lass uns doch erst mal wieder reingehen.“
Zuletzt geändert von Oma Janzen am Do 14.Aug.2014 14:23, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Was ist bloß mit dem Ponyhotel passiert

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Turniervorbereitungen

„Wie waren denn die Verhandlungen, bist du mit deinem Geld ausgekommen“, fragte Kornelius seine Frau, als sie ziemlich spät nach Hause kam.
„Das nicht, aber Dick hat mir ausgeholfen.“
„Dann ist ja alles gut und wir können den Tag beenden“,
sagte Kornelius, der sich vorgenommen hatte sich nicht weiter einzumischen und ging gähnend Richtung Schlafzimmer. Auch für Dalli war der Tag aufregend genug, also folgte sie ihrem Mann. An diesem Abend kam es auch zu kenem weiteren Gespräch zwischen ihnen , den ihr Mann drehte ihr im Bett sofort den Rücken zu und rührte sich nicht mehr. Natürlich konnte Dick nicht wissen ob er wirklich schlief, aber das war ihr im Augenblick auch egal, denn Sie war selber todmüde und wollte nur noch schlafen.

„Guten Morgen mein Liebling, hast du gut geschlafen“, fragte ihr Mann sie am nächsten Morgen fröhlich obwohl es draußen noch dunkel war.
„Danke, aber warum sollte ich nicht?“
„Ich meine nur, nach der ganzen Aufregung von gestern und dann das Wochenende, was dir bevorsteht.“
„Ach das ist halb so wild! Lass uns lieber schnell machen, damit wir in den Stall kommen. Ich weiß zwar noch nicht ob ich beide Pferde Morgen mitnehme, aber ich möchte sie beide heute noch mal reiten.“
„Wie meinst du das Dalli“,
fragte Korni undeutlich, weil er inzwischen den Mund voll hatte.
„Ich glaube diesmal trete ich nur mit Brötje an.“
„Das geht aber nicht, da wird Herr Larsen wohl kaum mitspielen.“
„Ach und was will er machen, wenn Martsje verletzt wäre“
, antwortete Dalli und wurde langsam sauer.
„So viel ich weiß, ist sie aber gesund!“
„Körperlich ja, aber sie ist trotzdem nicht in Form und warum soll ich ihr dann die Fahrt zumuten?“
„In dem Fall hättest du wohl Recht. Aber, das möchte ich mir doch anschauen.“
„Gut, dann lass uns gehen“,
meinte Dalli versöhnlich. Denn sie wusste ja dass die Stute im Moment einige Übungen nicht schaffte.
Im Stall waren Olga und Peter schon dabei die Pferde auf die Weide zu stellen, denn im Stall war es jetzt schon stickig und es sollte heute wieder heiß werden. Wahrscheinlich müssten sie die Pferde wieder Mittags rein holen weil die Sonne immer noch so knallig schien, aber vorher sollten sie die Weide wenigstens noch genießen und sie konnten in Ruhe die Boxen ausmisten und neu einstreuen.
Als der Reitlehrer runter kam fragte er: „Sind Brotje, Martsje und Breukelen schon draußen?“
„Nein“
, sagte Peter, „ich wollte sie gerade raus bringen.“
„Das lass mal Peter, die werden jetzt geritten.“
„Heißt das, ich soll auf dem Turnier mit reiten“
, fragte Olga und wurde ganz nervös, bis jetzt hatte sie es ja immer wieder vermeiden können.
„Nun mal langsam Olga, das wird sich heute erst entscheiden. Aber du kannst Breukelen schon mal satteln.“
Leichtfüßig wie ein junges Reh, lief sie zur Sattelkammer um Putzzeug, Trense und Sattel zu holen. Dalli machte als erstes Martsje fertig: Sie dachte, gegen Breukelen wir Korni wohl sofort sehen, dass mit der Stute etwas nicht stimmt.
Eine halbe Stunde später waren sie beim lösen in der Halle, als ihr Chef und der Reitlehrer kamen, um sich die beiden Paare anzusehen. Als erstes ritt Olga eine selber erdachte kurze Dressur und die beiden Herren berieten sich kurz. Dann sagte Herr Larsen: „Fräulein Müller sie werden am Wochendnde auf dem Turnier unser Gestüt vertreten.“
Aus dem Augenwinkel, sah sie Dallis enttäuschtes Gesicht und fragte: „Was ist denn mit Dalli, sie kann doch so gut reiten.“
„Ja natürlich, aber wenn Martsje wirklich nicht in Form ist, kann sie ja nicht das Gestüt vertreten. Lassen sie doch mal sehen, Frau Kornelius was die Stute kann.“

Das lies Dalli sich nicht zweimal sagen und ritt an. Sie hatte zwar das Gefühl, Martsje mit diesem Ritt eher zu schaden. Doch nur so konnte sie ihren Mann und auch ihren Chef überzeugen, das Martsje wirklich nicht zu reiten war. Nachdem sie den Zügel aufgenommen hatte merkte sie direkt, dass die Stute nicht klar ging. Martsje schien mit allen vier Beinen am Boden zu kleben, entweder waren ihre Gelenke kaput oder es kam vom Rücken. Sie konnte kaum glauben, dass diese Unregelmäßigkeit den Herren nicht auffiel. Als sie auf dem Zirkel antraben wollte, hatte sie das Gefühl in ein Loch zu fallen. Wenn das Pferd versuchte den Rücken wegzuziehen, hatte das Pferd Schmerzen; das war nun Mal eine bekannter Grundsatz.
Ohne auf die beiden Männer zu achten, stieg sie ab und löste den Sattelgurt um dem Pferd den Druck vielleicht etwas zu nehmen. Aber da kam schon die Reaktion von ihrem Chef.
„Fräulein Janzen, sie haben recht, ich werde sofort den Tierarzt rufen. Bringen sie bitte die Stute in den Stall. Bis der Tierarzt nicht da war, sollte sie besser in der Box bleiben.“
Auf der einen Seite freute sich Dalli dass die Herren endlich merkten, dass diese Stute ein Problem hatte. Damit das Martsje bei dieser stickigen Luft im Stall bleiben sollte war allerdings nicht einverstanden und sie protestierte auch sofort. „Wir sollten ihr nicht mehr Probleme machen, wie sie schon hat. Auch wenn sie sich nicht viel bewegen kann, sollten wir ihr doch den Stallmief ersparen.“
„Na gut, stellen sie, sie auf die Weide. Aber auf eine frei Weide, wo sie nicht von anderen Pferden bedrängt wird.“

Mit dieser Entscheidung, konnte Dalli Leben. Schließlich konnte sich das Pferd dort auch so bewegen, wie es wollte und konnte. Olga, die Breukelen gerade raus gebracht hatte und Martsje aus der Halle kommen sah, meinte leise zu Dalli: „Ich wüsste was besseres wie einen Tierarzt.“
„Was meinst du denn?“
„In Ostfriesland gibt`s einen so genannten *Knochenbrecher*, der kann der Stute bestimmt helfen.“

Als sie Dallis erschrockenes Gesicht bemerkte, ergänzte sie ihre Aussage: „Er hilft den Pferden! Im Grunde könnte man ihn auch *Chiropraktiker für Pferde* bezeichnen.“
„Tja dann, könnte das wirklich eine Lösung sein"
, denn was ein Chiroprakliker war wußte sie sehr gut aus eigener Erfahrung. „Aber egal was wir denken, Herr Larsen will noch heute unseren Tierarzt holen.“
„Dalli, ist es dir den Egal, was mit Martsje passiert?“
„Natürlich nicht! Wenn der Tierarzt nicht mehr weiter weiß, können wir das ja immer noch vorschlagen. – Kannst du Martsje auf die Weide bringen, dann mach ich mir Brötje fertig, damit die beiden da drinnen auch noch einen guten Ritt zu sehen bekommen.“[/i]
„Klar mache ich“, sagte sie mit wenig begeistertem Gesicht. Sie war ja immer noch der Meinung der Tierarzt könne in diesen Fall wenig ausrichten.
Als Dalli mit dem Hengst am Zügel in die Halle kam, stieg sie auf und ritt einige Runden am langen Zügel. Danach gurtete sie nach und begann mit ihrer Dressurvorführung.
„Fräulein Janzen, sie haben recht, mit diesem Pferd könnten sie sogar das Turnier gewinnen“, musste sogar Olaf Larsen einsehen und verlies die Halle. Kornelius war schon seit Martsjes Abgang sehr unwohl in seiner Haut, erst recht weil er seiner Frau heute Morgen nicht glauben wollte. Seit seinem ersten *Patzer* waren noch keine vierundzwanzig Stunden vergangen, hoffentlich passierte ihm nicht noch so ein Ding. Es graute ihm vor dem Feierabend, aber die Zeit verrann unaufhörlich, aber jetzt waren erstmal noch einige Routinearbeiten zu erledigen.
Zuletzt geändert von Oma Janzen am Do 18.Sep.2014 14:51, insgesamt 3-mal geändert.
Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.
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