Die Zukunft des Immenhofes

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Oma Janzen
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Beitrag von Oma Janzen »

Zwischenspiel 29 – 42

Der Umbau ist fertig.
Eine Kätzin wird kastriert und Moritz ist endlich doch Tierarzt. Ein Unfal in der Dorfschmiede.
Fritz hat eine Idee. Ehepaar Beeren kommt mit zwei Verkaufpferden.

Das Ehepaar fühlt sich wohl.
Bei Bauer Bartling ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen.
Margot bekommt zwei Söhne, Max und Moritz.
Zuhause erfährt Jochen dann, das dass Reisebüro in Hamburg nicht mehr da ist.

Jochen geht zum Landrat, um zu retten und erlebt eine Überraschung.
Ethelbert kommt auf den Immenhof zurück.

Eine trottelige Reiterin entwickelt sich.
Max und Moritz kommen aus der Klinik, wo sie geboren wuden. Beim abendlichen Grillen wir die Geburt und der gute Ausgang ... gefeiert.

Zu dem Grillen, kommen noch einige unerwartete Gäste.
Dick fährt wiedermal nach Hamburg und Dalli wird Studentin in Münster. Ethelbert hat sein Studium in Lübeck wieder aufgenommen.
Dann passiert auch noch ein schrecklicher Unfall, wegen Herrn Beeren.

Jetz kommt es zu einer unumstösslichen Tatsache und es wird angefangen, den Fall aufzuklären.
Wie wird Dick die Nachricht aufnehmen?

Werden Herr und Frau Beeren verurteilt?
Jedenfalls sein Chef kündigt ihnen Fristlos, aber was wird aus Daniel?
Jochen und Margot zerbrechen sich den Kopf.

Daniel kommt für immer auf den Immenhof. Mans kommt erste mal mit der mobilen Schmiede auf den Hof.
Es meldet sich ein Grosskunde.

In der Kleintierpraxis, muß Moritz einen unvorsichtigen Bauernhund behandeln, aber dann kommt ...
Dann kommt auch noch ein Notfall im Forsthaus Dodau, aber es scheint alles gut zu gehen.

Dalli hat Angst um Goldie und ihre Tochter.
Im November gibt es nur wenige Gäste, 3 Familien sind noch da.

Familie Holsten meldet sich mal wieder auf dem Immenhof an und die Famile Hansen reist endlich ab.
Die Tollwut herrscht im Bezirk.
Fritz bekommt erste Mal seine Merkwürdigen Anwandlungen.

Familie Holsten ist angekommen und schmücken mit der Familie die Halle, aber bei dem Wetter reitet man lieber aus.
Die Maul- und Klauenseuche ist wieder ausgebrochen, ausgerechnet zu Weihnachten.
Danach gibt es für die Kinder Frnsehn und für die Erwachsenen einen kuschligen Kamin.
Nach der Kirche und Bescherung, gibt es noch eine Überraschung ...

Bei Margot ist wieder ein Kind unterwegs, der Opa freut sich schon jetzt.
Jetzt kommt die Schneekatastrophe.
Erst wird es lustig, aber dann kommt ein Unfall der glimpflich ausgeht.

Am nächsten Tag kommen unerwartete Gäste, die einige Aufregung bringen.
Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.
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Oma Janzen
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Beitrag von Oma Janzen »

Ein heißer Sommer

Barbara Schüller (Voss) :arrow: Dick :arrow: die Ältere der beiden Schwestern, Mitbesitzer des Ponyhotels und Lehrin
Raph Schüller :arrow: Graphiker aus Lübeck und Dicks Ehemann, Mitbesitzer des Ponyhotels
Margot von Roth :arrow: Ehefrau von Jochen, Mitbesitzer des Ponyhotels
Moritz von Roth :arrow: Zwillingsbrüder geboren 1977
Professor Hund :arrow: Ehemaliger Lehrer von Moritz, dann Partner bei Dr. Pudlich und hat seinem Tod die Praxis übernommen
Dr. Schmid :arrow: Arzt im Kurzentrum in Malente
Herr Bieber :arrow: Alleinreisender Hotelgast
Eva :arrow: Sprechstundenhilfe der Tierarztpraxis
Fritz :arrow: Vollwaise aus Lübeck, Adoptivkind auf dem Immenhof
Sonja :arrow: Zimmermädchen, scheuen Rehes und große ängstliche braune Augen


Inzwischen ist der Computer eingetroffen und ein Techniker hat die nötige Software aufgespielt, das ist jetzt vier Monate her. Ralph raucht immer wieder der Kopf, denn es kommen immer wieder verkehrte Vorbestellungen vor, langsam häufen sich die Beschwerden der Gäste.

Die einzige Möglichkeit, dieses Problem erst mal zu beheben ist eine doppelte Buchführung. „Ralph, sag mal was soll daran eigentlich Arbeitsersparnis sein? Ich weiß von mindestens fünf malen, wo die Kiste abgestürzt ist.“ „Ich weiß auch nicht was daran besser sein soll, Jochen, aber ich werde Fritz mal fragen ob er mir helfen kann?“ „Ja, tu das Ralph, ich muss jedenfalls zu meinen Reitschülern, wenn Daniel mir nicht so eifrig helfen würde, wüsste ich nicht wie ich fertig werden würde.“

„Ach Dick“
, ruft Ralph seiner Frau zu die gerade wieder Richtung Stall läuft. „Keine Zeit, Jochen wartet schon auf mich! Können wir das nicht heute Abend besprechen?“ Schon war Dick aus der Tür, die geräuschvoll ins Schloss fiel.

Jetzt kommt auch noch Moritz daher. „Onkel Ralph, die Aika benimmt sich so komisch sie spielt gar nicht mit den anderen Hunden, weißt du nicht was sie hat?“ Er ist langsam so gereizt wie ein Stier, so das er nur mit Mühe, die nötige Geduld für Moritz aufbringt. „Ach Margot, hast du wenigstens Zeit?“
„Ja, du armer, was ist denn?“ „Hey, hat das wa zu bedeuten, das du immer runder wirst?“ „Ach fällt dir das auch schon auf, wo Dick es doch schon seit Monaten weiß.“ „Was sagt Jochen dazu?“ Der freut sich und hofft immer noch das der Ultraschall nicht alles verraten hat und nochmal Zwillinge drin sind. Aber ich fürchte, da wird er endtäuscht. Aber du wolltest doch eigentlich etwas anderes.“

„Weißt du wo Fritz steckt?“ „Nein keine Ahnung, kann ich dir helfen?“ „Hast du etwas Ahnung von diesem Ding hier?“ „Ne, das tu ich mir auch nicht an.“ „Margot, dann kümmer dich doch mal um das Problem von deinem Sohn.“ „Ja natürlich! Moritz, komm doch mal her, was hast du denn?


Moritz erzählt seiner Mutter was er beobachtet hat und nachdem sie Aika gesehen hat, versuchte sie ihrem Sohn zu erklären. Moritz, die Aika hat Kinder bekommen und großgezogen, aber jetzt ist ihr Hundeleben langsam zu ändern. Wir können zwar mit ihr zum Tierarzt gehen, aber ich glaube er kann ihr auch nicht mehr helfen.“ Mammi, dann lass uns doch sofort gehen, bitte, bitte“ und guckte seine Mutter flehendlich an.
Margot sieht auf die Uhr und ergibt sich seufzend ihrem Schicksal, nimmt die Hundeleine und nahm die Hand von Moritz: „Dann müssen wir uns aber beeilen!“ Sie lädt Aika und ihren Sohn ein und fuhr mit ihnen in die Stadt zum Tierarzt.
Dort sagt ihnen die Sprechstundenhilfe. Sie müssen noch einige Zeit warten. Professor Hund musste gerade zu einem Notfall.“ „Ja, ist Herr Klingelkorken denn nicht da“ , fragte Margot in der Hoffnung nicht warten zu müssen. „Nein, er ist heute nach Kiel, nachdem er schon vor einem Monat seine Doktorarbeit eingereicht hat?“ „Dann werde ich ihm mal beide Daumen drücken, das er auch diese Prüfung besteht.“ Da kam auch Professor Hund zur Tür rein und drückte seiner Sprechstundenhilfe in die Hand und sagt dann zu Margot. „Bitte kommen sie doch gleich mit rein, was kann ich denn für Aika tun?“
„Ich fürchte nicht viel, ich glaube Aika wird alt.“ „Na Aika, dann komm Mal her“
und setzte sie auf den Untersuchungstisch. Schon bei der ersten oberflächlichen Untersuchung, wobei er auch das Herz abhört, merkt er das Frau von Roth mit ihrer Diagnose gar nicht so falsch liegt.
„So ich werde ihr noch sicherheitshalber Blut abnehmen und analysieren lassen, aber das Dauert einige Tage. Bis dahin geben sie ihr jeden Tag schon mal diese Tropfen, die werden Aikas Herz etwas unterstützen.“ Dann fuhr er Aika über`s Fell, „selten das ein Golden Retriever in dem Alter noch so gut aussieht. Wie viel Welpen hat sie eigentlich großgezogen?“ „Einmal fünf und einmal sogar sieben Stück und danach haben wir sie ja kastrieren lassen.“ „eigentlich Schade sie wäre eine gute Zuchthündin geworden.“ „Mag sein, aber mit den Pferden und dem Hotel haben wir genug zu tun.“ [/i]

Inzwischen hat er das benötigte Blut abgenommen, Aika hat sich auch gar nicht gewehrt. Aber Professor Hund erinnerte sich gut an die Zeiten wo dies nicht so war. „Gut Frau von Roth, rufen sie mich in drei Tagen an, dann weiß ich mehr. Ich werde die Probe gleich wegschicken.“ „Danke und was sind wir ihnen schuldig?“ „Das besprechen sie am besten mit meiner Sprechstundenhilfe.“
„Ich muss die Behandlungsdaten nur noch in den Computer eingeben.“ „Wie bringt der ihnen wirklich eine Zeitersparnis?“ Ich muss gestehen ja, obwohl ich davon nicht begeistert war als Moritz diese Technik eingeführt hat. Aber man muss ja mit der Zeit gehen.“


Unterdessen plagte sich Ralph weiter mit dem Computer des Immenhofs, er wollte Gisela Siemers gegenüber auch nicht zugeben, dass er mit dieser Technik Schwierigkeiten hat.
In dem Augenblick kam Fritz vorbei. Ralph sprach ihn an, aber Fritz schien ihn überhaupt nicht zu bemerken. Er geht mit starrem Blick und geweiteten Pupillen an ihm vorbei. Mein Gott dachte Ralph, der wird doch nicht etwa Rauschgift genommen haben …

Nach ca. drei Stunden kommt Dick ins Haus gestürmt und Ralph der nicht wirklich weiterkam, will sie ansprechen, aber sie meint nur im vorbeigehen. „Keine Zeit, ich muss unser Trio füttern“ und schon fiel die Tür zum Kinderzimmer zu.

Als Margot vom Tierarzt kommt fragt Ralph: „Weißt du eigentlich was mit Fritz los ist , der lief vorhin hier durch, als ob er ein Schlafwandler wäre?“ „Moment ich will nur Aika und Moritz versorgen, dann komme ich!“
Es hat dann doch länger gedauert, wie Margot dachte und sie antwortete aus Ralphs Frage. „Ich weiß auch nicht so genau. Ich habe neulich nur mitbekommen, dass er raucht, aber davon kann er ja nicht so reagieren. Aber Morgen kommt ja Dalli, sie hat ja mittlerweile das zweite Semester hinter sich. Beschreibe ihr doch einfach was du beobachtest hast, vielleicht weiß sie was er hat.“ „Das wird wohl die beste Lösung sein“ und wollte sich seiner Arbeit wieder zuwenden.

Aber Margot blieb stehen, bis er fragte: „Ist noch irgend etwas?“ „Ja, ich glaube Moritz könnte dir bei deinen Computerproblemen helfen.“ Der … hat doch genug zu tun, auch mit seiner Doktorarbeit.“ Eben nicht, die hat er abgegeben und heute bekommt er die Urkunde. Frag ihn doch einfach mal, mehr als nein sagen kann er doch nicht.“

Aber ehe Ralph zu einem anderen Thema übergehen konnte, kommt Sonja ganz aufgelöst die Treppe runter: „Margot, Herr Ralph, der Gast von Zimmer neunzehn hat sich schon seit gestern nicht gemeldet!“ „Na und Unsere Gäste können doch tun und lassen was sie wollen“, erwiderte Ralph. „Ja schon, aber er war schon die Tage vorher so traurig. Die Tür hat er auch abgeschlossen, er wird sich doch nicht etwa was angetan haben.“ „Sonja, jetzt mal doch nicht gleich den Teufel an die Wand“ , versuchte Margot sie zu beruhigen. Obwohl sie selber auch schon das Schlimmste befürchtete und Ralph wohl auch, jedenfalls seinem besorgtem Gesicht nach zu urteilen.

„Schon gut, Sonja, wir kommen ja mit und sehen nach! Haben sie sehen können, ob der Zimmerschlüssel von innen steckt.“ „Nein, Herr Ralph!“ „So ein Pech aber auch!“ „Wieso denn, haben sie keinen Generalschlüssel?“ „Doch schon, aber wenn der Schlüssel stecken sollte, nützt das doch nichts.“ Jetzt fängt Sonja an zu lachen. Ralph verstand jetzt nur noch Bahnhof.
„Ich habe doch gesagt, das der Schlüssel nicht steckt.“ „Das hast du aber recht zweideutig ausgedrückt, Sonja“, sagte Margot. Ralph war inzwischen ins Büro gegangen, um dem Schlüssel zu holen.

Da Ralph ja zwei Zeugen hatte, öffnet er jetzt einfach die Tür und tritt ein. Nach einem kurzen Blick auf Herrn Bieber, der am Boden liegt und scheinbar bewusstlos ist, sagt Ralph zu Sonja: „Schnell rufen sie Dr. Schmid im Kurzentrum am, er möchte doch bitte sofort kommen, ein Gast ist Bewusstlos.“

Ralph wollte Herrn Bieber auf`s Bett legen, aber da stöhnte er nur vor Schmerzen, also legte er ihm nur ein Kissen unter den Kopf und sagte ihm. „Wir haben schon den Arzt gerufen, bleiben sie ganz ruhig.“ Danke, ich glaube diesmal ist es was Ernstes“ , antwortete Herr Bieber, der inzwischen wieder ansprechbar war. Margot die auch eingetreten war fragt ganz besorgt: „Wo tut es ihnen denn weh?“
Die Stelle wo Herr Bieber hinzeigte ließ eigentlich nur einen Schluss zu und sie fragt deshalb: „Haben sie eigentlich ihren Blinddarm noch?“ Mit schmerzverzerrtem Gesicht sagt: „Schon, aber wieso fragen sie.“ Statt zu antworten rief sie Sonja zu. „Gehen sie in die Küche und holen sie einen Beutel mit Eiswürfel.“

Aber Stine hat das was hier vorging irgendwie mitbekommen und stand schon mit einem Eisbeutel in der Tür. „Na geben sie schon her“ und legte Herrn Biber den Beutel auf die von ihm angegebene Stelle.
Nach kurzer Zeit, lösten sich die Gesichtszüge von Herrn Bieber. Er wollte sich gerade bedanken, da betritt Dr. Schmid auch schon das Zimmer. Nach einem Kurzen Blick auf den Patienten, gibt er das Kommando: „Holen sie bitte sofort einen Krankenwagen, dies scheint mir ein akuter Blinddarm zu sein.“ Sonja die immer noch in der Tür stand, rannte wieder zum Telefon.
Trotzdem untersuchte Dr. Schmid den Patienten kurz und fragt dann: „Wer von ihnen hat denn so überlegt gehandelt? Dadurch hat er eine bessere Chance, das wir den Blinddarm noch rechtzeitig entfernen können. Haben sie noch mal neue Eiswürfel?“ Hilfsbereit wie Stine nun mal war, hatte sie schon einen neuen Eisbeutel fertig gemacht und gab ihm Dr. Schmid.

Unten fuhr ein Wagen mit Martinshorn vor und zwei Sanitäter kamen mit einer trage die Treppe hinauf geeilt. „Der Patient muss direkt in den OP, ich fahre im Krankenwagen mit.“
Als der Krankenwagen weg war, fragt Margot: „Ralph, was wolltest du mir eigentlich vorhin sagen?“ „Ich glaube wir sollten über zusätzliches Personal nachdenken.“ „Wieso es läuft doch gut so?“ „Irrtum Margot! Dick rennt nur noch zwischen Stall und den Kindern rum. Zum essen und schlafen kommt sie kaum noch und ich dachte eigentlich ich habe eine Frau.“ „Ralph du armer Junge“ und fuhr ihm dabei liebevoll über den Kopf. „Jetzt aber mal im Ernst, wie soll das denn erst werden, wenn Dick ihre Stelle in der Schule antritt?“ „Da hast du recht, daran habe ich noch gar nicht gedacht.“
„Außerdem Jochen gefällt mir in letzter Zeit auch nicht, ich glaube er sollte langsam kürzer treten.“ „Da hast du recht, wenn er mal Pause hat sehe ich ihn auch fast nur noch schlafen. Was schlägst du also vor?“ „Ich habe in Malente zwei Reitlehrer kennen gelernt, die würden glaube ich ganz gut hier her passen.“ „Dann ruf sie doch mal an, wann sie kommen können. Aber dann sollten wir auch über Unterstützung für Hannes und Hein Nachdenken, denn Hannes fällt die arbeit auch immer schwerer und ich könnte mir vorstellen, da es Hein drüben in Dodau genauso geht. Nur der würde ja nichts sagen, bis er eines Tages zusammenbricht.“
„Ja stimmt, aber dann wollen wir doch erst mal mit den beiden Anfangen, sonst geht das Hotel pleite.“ „Das glaube ich nicht Ralph, aber wir müssen ja sowieso mit Jochen sprechen“
und damit geht Margot in die Küche und Ralph denkt, sie hat auch nicht mehr den leichten Schritt von früher.
Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.
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Oma Janzen
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Beitrag von Oma Janzen »

Der Hochsommer bringt Veränderungen

Brigitte Voss :arrow: Dalli :arrow: die Jüngere der beiden Schwestern Medizinstudium
Jochen von Roth :arrow: angeheiratetes Familienmitglied, Reitlehrer, Mitbesitzer und Geschäftsführer des Ponyhotels Immenhof
Daniel Beeren :arrow: Kind von Gästen, die Berufsreiter sind. Aus Eutin inzwischen Verden, 2. Adoptivkind
Margot von Roth :arrow: Ehefrau von Jochen, Mitbesitzer des Ponyhotels
Volker Brenner :arrow: Reitender Assistensarzt
Fridericke Mayer :arrow: Reitende Mathematikerin
Karsten Hauser :arrow: Reitender Lehrer
Katharina Freude :arrow: Reitende Gynäkologin
Raph Schüller :arrow: Graphiker aus Lübeck und Dicks Ehemann, Mitbesitzer des Ponyhotels
Barbara Schüller (Voss) :arrow: Dick :arrow: die Ältere der beiden Schwestern, Mitbesitzer des Ponyhotels und Lehrin
Fritz :arrow: Vollwaise aus Lübeck, Adoptivkind auf dem Immenhof
Hein Daddel :arrow: ehemals Stallbursche bei Jochen, jetzt Herr vom Forsthaus Dodau


Daniel der nach der Schule sofort zu Hannes in den Stall gegangen ist um mit seinem Lieblingspony zu spielen und jetzt ganz verschwitzt und verstrubbelt ins Haus kommt, sieht Dalli als erstes und meint: „Tante Dalli, Margot hat eine Überraschung für dich.“ Daraufhin überlegt sie kramphaft, was das wohl sein könnte. Aber da plappert Daniel schon weiter. „Au fein! Dann können wir ja wieder den Zirkus aufleben lassen.“ „Daniel nicht so stürmisch. Dafür bin ich doch eigentlich viel zu alt.“ Dalli kann deutlich sehen, wie enttäuscht Daniel jetzt ist, deshalb macht sie den Vorschlag. „Warum wirst du eigentlich nicht Zirkusdirektor?“ „Meinst du ich kann das?“ „Warum nicht? Außerdem kann ich dir ja dann und wann einen Tipp geben und Dick ist früher ja auch mit geritten, Also warum sollte das nicht gehen?

"Aber sag mal wo sind eigentlich die anderen? Weißt du ob Ethelbert in den Ferien kommt?“ "Beide Fragen kann ich dir nicht beantworten, aber da kommt ja Fritz.“
„Hallo Fritz, kannst du mir helfen?“ Aber Fritz geht mit starrem Blick und erstaunlich geweiteten Augen an Dalli vorbei, als ob sie überhaupt nicht da wäre. Mehr zu sich selber sagte Dalli verwundert: „Huch, was war denn das? Spinne ich oder Fritz?“ „Dalli mach dir nix draus, in letzter Zeit läuft der öfter so durch die Gegend.“

Dann kommt auch noch Jochen aus dem Stall, auch er ist in Gedanken, allerdings geht er auch mit einem schleppenden Schritt, der erkennen lässt, dass auch er alt wird und dieses Arbeitspensum nicht mehr lange durchhält. Bevor er in sein Zimmer geht, begrüßt er Dalli kurz.
„Sag mal Daniel, ist das eigentlich noch der Immenhof wie ich ihn kenn oder ein Irrenhaus? Ich reite erst mal nach Dodau rüber, Hein freut sich vielleicht wenn ich komme.“ Im Stall stellt sie fest, das Heja noch ganz die Alte ist und Dalli ganz enttäuscht denkt: „Wenigstens du freust dich mit zu sehen. Komm Heja, dann machen wir einen Ausflug ins Forsthaus.“

Hein ist wenigstens erfreut. Dalli ist zwar noch ziemlich weit entfernt, aber Hein reißt die Arme hoch und ruft: „Wer kommt denn da? Ist das etwa die kleine Dalli?“
Allerdings bringt Dalli noch vier junge Leute mit, doch dann erkennt er sie …
Das sind doch die vier jungen Studenten, die er im Januar mit ihren Pferden und Rucksäcken nach Eutin gebracht hat.

Karsten Hauser sprang elegant von seinem Pferd, begrüßte Hein und sagt dann: „Eigentlich wollten wir ja zum Immenhof, aber diese Junge Dame hier, meinte sie würden sich auch freuen uns zu sehen.“ „Da hat Dalli auch vollkommen recht, vier so sympathische Leute sind hier immer willkommen. Dalli wird ihnen sicher den Weg zeigen, ich muss noch mal kurz in den Stall“ , sagte Hein scheinbar fröhlich. Nur Dalli merkte, das Hein ein Problem hat.
Also beschreibt Dalli den vieren wo sie sich schon mal ausruhen können und geht dann Hein hinterher in den Stall.

„Nanu mien Dern, was willste den hier? Milch gibt es drüben im Haus“ , versuchte Hein einen Spaß zu machen. „Hein, du musst mir doch nichts vormachen, ich merke doch das du neben der Spur läufst.“ „Neben was laufen?“ „Das sagt man heute so.“ „Ach ihr mit euren neumodischen Ausdrücken.“
„Nun aber mal Klartext, was ist los?“ „Ach nix besonderes, ich bin nur etwas Überarbeitet. Seit du studierst, bin ich hier doch so gut wie alleine.“ „Wäre dir denn mit einem Stallknecht geholfen?“ „Das will ich doch meinen, aber ist denn soviel Geld da? Ich weiß doch auch was Löhne heute kosten.“ „Hein da mach dir mal keine Sorgen, ich werde schon dafür Sorgen, dass du einen guten Mann hier bekommst.
Was musst du denn jetzt machen, kann ich dir helfen?“ „Das ist doch die Dalli wie ich sie kenne. Ich müsste den Laufstall noch einstreuen.“ „Komm das machen wir zusammen“
, dabei holte sich Dalli eine Mistgabel und eine Schubkarre.

Und tatsächlich in zehn Minuten war die Arbeit erledigt und sie können ins Haus rüber gehen. Dort sitzen alle vier um den großen Tisch und sie unterhielten sich so lebhaft und laut, das sie die beiden gar nicht kommen hörten.
Sie blicken erst auf nachdem Hein sie fragt, was sie trinken wollen, schließlich wollte er nicht auch noch den Ruf als schlechter Gastgeber.

Katarina und Karsten fragen daraufhin: „Wir sind doch hier auf dem Land, gibt es hier richtige Kuhmilch?“ „Das nit, aber Milch habe ich immer für durstige Gemüter.“ Nachdem ihre Mundwinkel schon bedenklich nach unten gingen, strahlten sie jetzt wieder.
Die anderen beiden einigten sich auf eine Fruchtsaftschorle, danach sagt Karsten Hauser.
„Eigentlich wollen wir uns ja auch nur für die nette Behandlung bedanken, obwohl wir damals kein Geld hatten.“ Hein wurde richtig verlegen und erwidert: „Aber das war doch selbstverständlich.“ Ausnahmsweise sagt Dr. Brenner auch mal etwas. „Da haben wir aber in der Stadt schon ganz andere Erfahrungen gemacht.“ „Das stimmt woll, aber wo kämen wir hier auf dem Land hin, wenn nicht einer dem anderen helfen würde.“
Katharina Freude schaute auf die Uhr und sagte: „Leute, ich weiß nicht wie es euch geht, aber meine Zeit ist begrenzt, lasst uns doch noch zum Immenhof Weiterreiten.“ Friedericke meint dann auch. „Eigentlich hat Katharina recht, also lasst uns aufbrechen.“ „Hein, ich bleibe noch eine Weile hier“ , sagte Dalli und blieb sitzen, während die vier gingen.

Als sie alleine sind fragt Dalli dann. Weißt du zufällig, was mit Fritz los ist?“ „Nö keine Ahnung. Eine Zeitlang hat er mir ja hier ganz prima geholfen, aber das ist jetzt auch schon einige Monate her, aber wissen Margot und Jochen nichts?“ „Die habe ich überhaupt noch nicht zu Gesicht bekommen, außer Fritz und Daniel scheint die Familie ausgeflogen zu sein.“ „Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, die haben sicher alle zu tun.“ „Dann werden sie ja sicher heute Abend alle da sein, aber bis dahin werde ich dir noch helfen. Warum soll ich eigentlich während der Semesterferien nicht jeden Tag kommen, andere gehen arbeiten um Geld zu verdienen, da kann ich doch bei dir was tun“ , sagt Dalli, die inzwischen vor Eifer schon glühte.
Diesmal kommen die Vier aber ohne Packpferde auf dem Immenhof an und haben auch längst nicht mehr die geflickten Sachen von damals an. Sie haben ja in Eutin alle feste Wohnungen und von ihrem ersten Gehalt haben sie sich neu eingekleidet. Damit noch etwas zum Leben übrig blieb, haben sie die Hotelrechnung auf den nächsten Monat verschoben, aber sie wollen sich jetzt doch noch persönlich bedanken. Die Leute hatten ja viel mehr getan als nötig und sie fühlten sich damals hier wohl und stellen gerade fest, das es beinahe so ist, wie nach Hause zu kommen.

Nur erst mal ist niemand zu sehen und dann hören sie erregte Stimmen aus dem Büro. Erstaunt gucken sie sich an und dann fragt Katharina: „Wisst ihr was das zu bedeuten hat, ich dachte hier ist es immer friedlich.“ Da kommt Jochen auch schon aus dem Büro gestürmt und sieht gar nicht erfreut aus.

Kurz danach kommt Ralph raus, allerdings ist er nicht so in fahrt, so das Karsten ihm ansprechen kann was denn hier los ist. Daraufhin meinte Ralph: „Jochen hat euch wahrscheinlich gar nicht erkannt, ihr habt euch in dem halben Jahr sehr Verändert, zumindest äußerlich.“ „Das musste ja auch sein“ , sagt Katharina. „Wir sind ja schließlich auch keine Studenten mehr.“ „Jetzt fehlt nur noch, das ihr heiratet.“ „Ganz so weit ist es noch nicht, aber Karsten und ich haben direkt eine gemeinsame Wohnung bezogen.“ „Da habe ich ja direkt ins schwarze getroffen und was ist mit euch beiden“ , fragt er Volker und Friedericke, „läuten bei euch schon die Hochzeitglocken?“ „Nö, ich lass mir Zeit! Volker meint sowieso er ist jetzt was besseres, aber in Eutin gibt es bestimmt einige Heiratskandidaten.“

Aber Karsten bleibt hartnäckig und fragt noch mal: „Was ist denn hier los?“ „Diesmal könnte es heiß werden, ein Gast hat blutige Unfallspuren am Wagen und in Malente wird ein Autofahrer gesucht, der eine Frau totgefahren hat. Jochen gefällt der Gedanke natürlich überhaupt nich, das wir eventuell demnächst die Polizei im Haus haben. Aber bisher sieht alles gut aus, der Herr und seine heimliche Freundin sagen beide aus sie hätten einen Wildunfall gehabt.“

Jetzt kommt doch ein Polizist zur Tür rein und fragt Ralph nach Herrn Munich. „Wieso was werfen sie ihm vor?“ „Das brauche ich ihnen nicht zu sagen“, erwidert er etwas unwirsch. „Schon gut“ , stammelt Ralph, „er ist in Zimmer Fünfzehn.“

Einige Minuten später, kommt der Polizist mit Herrn Munich die Treppe runter. Dann führt er ihn zum Polizeiwagen und er selbst steigt in Herrn Munichs Wagen. „Na prima, da hat Jochen ja jetzt den Grund sich aufzuregen“ , sagt Ralph.
„Aber jetzt kommt doch erst mal mit, damit ich euch unseren Familienzuwachs zeigen kann und Dick wird sich auch freuen euch wieder zu sehen.“

Wie erwartet freut sich Dick besonders Katharina wieder zu sehen, denn mit ihr hatte sie sich angefreundet. Nachdem die stolzen Eltern dann ihren dreifachen Nachwuchs vorgestellt haben, redeten sie über dies und jenes und auch das Ralph mit dem Computer nicht zurecht kommt. „Das ist doch gar kein Problem“ , meint Friederike, „Das ist doch mein Spezialgebiet, da helfe ich euch natürlich. Ich bin doch froh auch etwas für euch tun zu können, nachdem ihr uns so schnell geholfen habt.“

Aber dann haben sie sich noch so viel zu erzählen, inzwischen sind auch noch Jochen und Margot dazu gestoßen, bis Katharina erschrocken sagt: „Wir müssen zurückreiten, Morgen habe ich Frühschicht.“
Also gibt es einen übereilten Aufbruch, aber als sie schon auf den Pferden saßen rief Friederike noch: „Wegen dem Computer rufe ich Morgen an!“

Als Dalli am Abend kommt, hat sie sogar das große Glück die gesammte Familie beim Abendessen anzutreffen. Sie greift an Margot vorbei, stibitzt etwas vom Salat und meint: Hmmm, Heringssalat! Da Oma den nicht mehr machen kann, ist der doch bestimmt vom Stine. Ich komme gleich, muß mich nur noch Salonfähig machen“ , als sie Jochens mahnenden Blick sieht.

Nachdem sie sich eine ordentlich Portion aufgehäuft hat, schaut sie kurz in die Runde und fragt dann. „Ich bin zwar noch keine Ärztin, aber kann es sein das Fritz Rauschgiftsüchtig ist?“ „Das kann ich mir eigentlich nicht verstellen“ , erwiderte Margot unf in diesem Moment kommt Fritz zur Tür rein, als ob die Szene vom Mittag nicht gewesen wäre.
„Was ist denn los“ , fragt er, nachdem er Margots und Dallis Blicke auffing. Dalli die sich zuerst gefasst hat, fragt: „Wieso, dürfen wir dich nicht anschauen, schlißlich hast du dich ja in eine Bohnenstange verwandelt.“ „Macht euch über mich nur keine Gedanken, solange mein Chef mit mir zufrieden ist.“ „Hast ja recht“ , sagt Margot, aber jetzt komm mal wieder runter und setzt dich. „Ne danke, mir ist der Appetit vergangen“ und knallte die Tür hinter sich zu.
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Was ist mit Herrn Munich?

Barbara Schüller (Voss) :arrow: Dick :arrow: die Ältere der beiden Schwestern, Mitbesitzer des Ponyhotels und Lehrin
Raph Schüller :arrow: Graphiker aus Lübeck und Dicks Ehemann, Mitbesitzer des Ponyhotels
Mette Schüller :arrow: Drillinge von Dick geboren am 29.12.1979
Femke Schüller :arrow: Drillinge von Dick geboren am 29.12.1979
Axel Schüller :arrow: Drillinge von Dick geboren am 29.12.1979
Brigitte Voss :arrow: Dalli :arrow: die Jüngere der beiden Schwestern Medizinstudium
Ethelbert Gravenhorst :arrow: Grossneffe von Oma Jantzen, Stimmbruch tiefer Bass, Landwirtschaftsstudium
Jochen von Roth :arrow: angeheiratetes Familienmitglied, Reitlehrer, Mitbesitzer und Geschäftsführer des Ponyhotels Immenhof
Margot von Roth :arrow: Ehefrau von Jochen, Mitbesitzer des Ponyhotels
Fridericke Mayer :arrow: Reitende Mathematikerin


Alle vier Besitzer des Immenhofs und Dalli sitzen zufällig einmal gemeinsam beim Abendessen am dem runden Tisch der Familie, eines der wenigen Stücke von Oma Jantzen, die aus alter Zeit noch existierten.

Dick hat gerade ihren ersten Arbeitstag hinter sich und da erzählte sie: „Ich habe gehört, das der örtliche Reitverein mit Finanzieller Unterstützung der Gemeinde eine große Hubertusjagd veranstaltet, meint ihr nicht wir sollten so etwas auch auf die Beine stellen?“ Als sie die skeptischen Gesichter der anderen sieht, setzt sie noch schnell hinzu: „Natürlich nicht in so großem Stil.“ Dalli fragte dann trotzdem: „Wie denkst du dir das Überhaupt, im Stall haben wir bis heute nur Hannes und der wird auch nicht jünger.“ „Meinst du nicht, an so einem Tag könnte Hein einspringen, dann wären immer mindestens zwei Leute im Stall“ , schlug Ethelbert vor.

„Ne Ethelbert, das geht nich, der is in Dodau sowieso schon überfordert. Ich bin sowieso dafür, wir stellen noch jemand ein, der ihm drüben Hilft“ und nach einigen Minuten setzt sie hinzu. „Oder darf ein solcher Vorschlag nur von euch vier kommen?“ „Dalli, rede doch nicht so ein Blech“ , sagt Ralph jetzt. „Du weißt doch genau, das wir keine Entscheidung ohne dich treffen würden. Ja wenn du das meinst, sollten wir darüber Nachdenken. Schließlich ist Dalli ja oft genug bei Hein und wann war einer von uns drüben und hat geschaut wie es ihm geht?“ Nach den betretenen Gesichtern urteilend, meint Ralph dann: „Wenn wir uns darüber einig sind, warte ich auf Vorschläge von euch. Außerdem habe ich neulich in Malente, einen jungen Reitlehrer getroffen, der gerade seine Ausbildung fertig hat. Jetzt wo weder Dick noch Dalli regelmäßig die Ausritte machen können, wäre das doch die Lösung und die restliche Zeit kann er Hannes bei den Pferden helfen.“

Margot fragte Ralph direkt begeistert: „Wann kann der Herr denn mal vorbeikommen?“ „Er hat mir seine Telefonnummer gegeben“, nachdem er auf seine Uhr geschaut hat murmelt er so halblaut vor sich hin. „Warum sollte ich ihn eigentlich nicht sofort anrufen, jetzt schläft er bestimmt noch nicht“ und ging zum Telefon.

Bis Ralph wiederkommt, fragt Dalli Margot: „Du, Daniel hat neulich so etwas angedeutet … Jetzt seh ich dich ja auch, sorgst du schon wieder für Nachwuchs, wielange dauert es denn noch?“ „Eigentlich in vier Wochen, aber ich lass mich überraschen.“
Als er nach fünf Minuten wiederkommt brachte er die gute Neuigkeit, das er Morgen um zehn Uhr hier ist.

„Dann wäre das ja geregelt“ , meldete Dalli sich wieder zu Wort, „aber was geschieht mit Hein? Schließlich muss ich nächste Woche wieder nach Münster.“ Ethelbert schaut ganz verwundert. „Ich dachte du hast Ferien?“ „Im Prinzip ja, aber den ersten Lehrgang habe ich doch. Zu Weinachten bin ich aber wieder hier.“ „Kannst du mir verraten, was ich bis dahin ohne dich tun soll?“ „Ach du armer Ethelbert! Ein Vorschlag! Hilf doch bis dahin Hein drüben in Dodau, das ist doch sicher eine gute Übung für deinen Beruf.“ „Falls ich dich darauf aufmerksam machen darf, ich habe Landwirtschaft studiert und nicht Pferdewirtschaft. Zwar steht die praktische Prüfung aus, aber …“ „Ist ja klar, aber ich studiere sogar Humanmedizin und breche mir bei der Arbeit auch keinen zacken aus der Krone“, erwiderte Dalli schnippisch. „Ich dachte du wolltest mich heiraten. Pferde werden halt immer zu unserem Leben gehören“ , Dalli kommt jetzt richtig in Fahrt.
Eigentlich ist Ethelbert ja inzwischen ganz in Ordnung, aber manchmal bekommt er doch kindische Anwandlungen und sie will wütend den Tisch verlassen.

„Nix da Dalli“ , donnert jetzt Jochen dazwischen. „Ich dachte wir wollten besprechen, wie wir Hein am besten helfen können, aber ihr benehmt euch ja wie die Kinder.“ „Ist ja schon gut“ , gibt Dalli jetzt ganz geknickt zu. „Kennt einer jemand der dafür in Frage käme?“ „Nach euren ratlosen Gesichtern zu urteilen, geben wir wohl am besten eine Anzeige auf. Hat einer wenigstens eine Idee, was wir darein schreiben sollen?“ dabei guckt er Dalli mahnend an.

„So da haben wir den Schlamassel“ , sagt Jochen am nächsten Morgen, nicht gerade leise zu Ralph. „Wieso was ist denn passiert?“ „Ich habe gerade einen Anruf vom örtlichen Polizeiposten bekommen, Herr Munich hat die Frau tödlich verletzt und dann Fahrerflucht begangen.“ „Oh Gott“ , sagt Margot die gerade aus der Küche kommt und wird dabei blass. „Das so etwas in unserem Hotel mal passiert, hätte ich nicht gedacht.“ „Margot, meinst du denn wirklich, die Gäste des Immenhofs sind heilige, nur weil sie reiten? Schau doch mal in die Zeitung, Fahrerflucht kommt doch heute immer wieder vor. Was meinst du warum die Verkehrssünderkartei in Flensburg eingerichtet wurde“ , fragt Ralph sie auch nicht gerade leise. „Ich glaube du solltest öfter mal nach Malente reinfahren.“ „Was soll ich denn noch alles tun“, fragt Margot, jetzt auch aufgebracht. „Max und Moritz sind keine Engel, wie du vielleicht weißt und dann habe ich ja Vormittags auch noch eure drei Kinder zu versorgen, du drückst dich ja davor.“ „Meinst du ich habe nichts zu tun? Wenn ich Zeit hätte, würde ich das liebend gerne selber tun“ , fuhr Ralph sie an. „Leute, ich glaube wir sollten uns alle im Ton etwas mäßigen, schließlich brauchen unsere Gäste nicht alles mitbekommen“ , fuhr Jochen jetzt dazwischen und wurde dann aber gefährlich leise.

„Ach guck mal, wer da kommt? Ralph, die Dame will doch sicher zu dir.“ „Wer außer Dick soll denn etwas von mir wollen“ , fragt Ralph, der immer noch mit dem Rücken zur Tür stehend. „Herr Schüller, sind sie sehr enttäuscht, das ich in dem Fall nicht wegen ihrer Person komme, sondern wegen ihrem Computerproblem“ , fragt Friedericke, die sich sehr schick rausgeputzt hatte.
„Dann wollen wir euch nicht weiter stören“ , meint Jochen mit einem angedeuteten Grinsen und zog seine Frau mit sich fort.
Nachdem Friedericke einige Minuten in das Programm geschaut hat, kann sie auch Ralph sehr schnell erklären, wo er den Fehler gemacht hat. Nur das Training damit er den Fehler demnächst nicht wieder macht, war nicht ganz so schnell abgeschlossen, denn er sah die Logik hinter dem Fehler nicht ganz.

Da Friedericke ja mit dem Auto auch wieder schnell in Eutin war, haben sie doch noch einige Minuten zum Plaudern und dann erzählt er: „Wir haben überlegt, ob wir im nächsten Jahr nicht auch eine Hubertusjagd machen sollen, was haltet ihr denn davon?“ „Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber ich finde es eine fabelhafte Idee. Heute Abend sehe ich Katharina und Karsten noch, vielleicht haben die ja auch noch ein paar Ideen dazu.“ „Und Volker, würde der denn auch mitreiten?“ „Ich glaube nicht, der hält sich doch jetzt schon für etwas besseres. Was soll erst werden, wenn er ein selbstständiger Arzt ist. Ich glaube dann sind wir für Herrn Dr. gar kein Umgang mehr“ und unterstreicht mit entsprechenden Handbewegungen und Gesten diese Worte, so das Ralph jetzt lauthals lachen musste. Dick die gerade aus der Schule kam, blieb kurz mit einem saurem Gesicht stehen und ging dann weiter in die Privaträume, wo sie von einem schreienden Terzett erwartet wurde.

„Willst du sie nicht lieber ganz abstillen“ , fragt Margot. „Immerhin essen sie den Brei, den ich ihnen mache ganz gerne. Hast du schon gemerkt, das sie schon die ersten Krabbelversuche machen?“ „Nö, seit wann denn?“ „Eigentlich auch erst in den letzten Tagen.“ „Dann ist es ja auch kein Wunder, da bin ich ja auch immer erst Abends gekommen.“ „Wer hat denn die Kinder Nachmittags versorgt?“ „Ralph natürlich“ , meint Dick verwundert. Als Margot dann noch verlegen wird, versteht sie gar nichts mehr.
„Was ist denn Margot?“ „Nichts besonderes, ich muss mich wohl bei Ralph entschuldigen“ und erzählt ihr die Geschichte vom Morgen. Da kann Dick sich vor lachen nicht halten. „Schließlich ist Ralph ja auch nicht ganz Unschuldig, warum macht er den Mund nicht auf?

Aber was anderes, ist irgendetwas zwischen Ralph und der Frau da draußen?“ „Die Frau kennst du doch“ und als Dick die Stirn kraus zieht, erklärt Margot. „Aber das ist doch Friedericke, die hilft Ralph bei diesem Zimmerbelegungsprogramm.“ „Achso … aber nach arbeit sah das nicht aus.“ „Dann frag doch Ralph selber, aber das ist bestimmt harmlos. Der wird doch nicht noch mal riskieren dich zu verlieren. Heute geht es ja auch um mehr“ und kitzelt Femke etwas, damit sie anfängt zu juchzen. „Hei, Hei …“
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Wieder neues Personal

Ingo Küfer :arrow: Vater
Inge Küfer :arrow: Mutter
Melanie Küfer :arrow: 10jährige Tochter, reitet schon eine gute Dressur
Björn Küfer :arrow: Noch nicht Schulpflichtiger Sohn
Lisa Küfer :arrow: 4järhrige Tochter
Jochen von Roth :arrow: angeheiratetes Familienmitglied, Reitlehrer, Mitbesitzer und Geschäftsführer des Ponyhotels Immenhof
Olaf Hufnagel :arrow: Reitlehrer
Hein Daddel :arrow: ehemals Stallbursche bei Jochen, jetzt Herr vom Forsthaus Dodau
Fridericke Mayer :arrow: Reitende Mathematikerin
Karsten Hauser :arrow: Reitender Lehrer
Katharina Freude :arrow: Reitende Gynäkologin
Ethelbert Gravenhorst :arrow: Grossneffe von Oma Jantzen, Stimmbruch tiefer Bass, Landwirtschaftsstudium
Max von Roth :arrow: Zwillingsbrüder geboren 1977
Moritz von Roth :arrow: Zwillingsbrüder geboren 1977
Barbara Schüller (Voss) :arrow: Dick :arrow: die Ältere der beiden Schwestern, Mitbesitzer des Ponyhotels und Lehrin
Raph Schüller :arrow: Graphiker aus Lübeck und Dicks Ehemann, Mitbesitzer des Ponyhotels
Margot von Roth :arrow: Ehefrau von Jochen, Mitbesitzer des Ponyhotels


Es wurde ein wunderschöner buntgoldener Herbst. So hat sich die Familie Küfer aus Ahrbrück angesagt. Leder kann Tochter Melanie, die in ihrem Alter von zehn Jahren schon sehr gut dressurmäßig ritt. Trotzdem hat Melanie auch großen Spaß auf einem Isländer zu reiten.
Die Eltern Ingo und Inge blieben mit dem Kindern Björn und Lisa blieben noch eine weitere Woche, denn Björn kommt erst im nächsten Herbst in die Schule und Lisa ist noch im Kindergartenalter. Aber das konnten sie sich auch nur leisten, weil die Oma zu Hause in Ahrbrück die Tochter am Bahnhof abholte und sie die Woche über betreute. Obwohl Melanie der Meinung ist, sie könnte die eine Woche auch alleine zurechtkommen.

Melanie ist natürlich in der einen Woche überhaupt nicht mehr aus dem Stall zu bekommen. Nur mit Mühe kann die Mutter sie überreden, doch wenigstens zum Essen und zum Schlafen ins Hotel zu kommen. „Sieh mal Melanie, auf dich wartet doch ein ganzes Zimmer, mit einem wunderschönen Bett.“ „Das letzte stimmt zwar“ erwidert Melanie keck. „Aber das Zimmer muss ich ja mit Lisa teilen und die will doch dauernd nur ihre Kindergartenspiele mit mir spielen und das nervt mich total. Die Ponies hier sind aber meine Freunde und ganz besonders Skjóttur.“
„Wie heißt der?“ „Das ist eine Stute und wie sie wirklich heißt weiß ich nicht, ich nenne sie nur Rote. Als ich Hannes fragte, was ihr Name bedeutet, sagte er, ich solle Hein Daddel in Dodau fragen. Aber erstens ist das ja ein komischer Name und dann weiß ich ja auch gar nicht wo das liegt.“

„Ich glaube da kann ich dir helfen“
, sagt Jochen, der gerade den Stall betreten hat. „Dodau war früher das Forsthaus vom Gut und heute ist es unsere Aufzuchtstation. Ich glaube schon das es dir da gefallen würde, wir können nachher ja mal rüber reiten. Aber das du seinen Namen komisch findest, sagst du Heil besser nicht. Er war früher Seemann, wie auch ich und er ist sehr stolz auf diese Vergangenheit.“

„Au fein, Mutti da wirst du doch verstehen, das ich nicht zum essen kommen kann, ich muss doch die Rote fertig machen“
und will auch gleich in die Box gehen. „Melanie, ich habe gesagt nachher“ , erklärte Jochen ihr. „Erst möchte ich auch noch zu Mittag essen, wenn du gestattest“ und nach einem Blick zur Mutter setzt er noch hinzu. „Für diesen Ritt musst du aber stark sein, da kann ich kein hungriges Mädchen gebrauchen.“
Nachdem Melanie schon voraus sprang, sagt Inge: „Schönen Dank Herr von Roth, so schnell hätte ich sie nicht zum Essen bekommen.“ „Ist schon gut, ich habe auch zwei Söhne, allerdings sind die erst im Kindergartenalter und weiß mit welchen Tricks man da arbeiten muss“ , spricht Jochen lachend weiter, bis sie dann auch im Haus ankommen.

Aber bevor Jochen zum essen kommt, Spricht in ein durchaus ordentlicher junger Mann an. „Herr von Roth, ich wollte mich hier gerne Vorstellen.“ „Ach sind sie Herr Hufnagel, der Reitlehrer, wollten sie nicht schon vor zwei Stunden kommen?“ „Ja schon“ , meint der junge Reitersmann verlegen. „Ich habe ja auch angerufen, hat ihnen das keiner gesagt?“ „Ja natürlich, ich hatte es nur vergessen.“
In diesem Augenblick kommt Margot mit gepacktem Koffer aus einem der Privatzimmer und fragt Jochen. „Kannst du mich in die Klinik bringen, ich glaube es ist so weit.“ „Hoffentlich nicht wieder ein Fehlalarm, ich will endlich was sehen“ und zu Herrn Hufnagel meint er achselzucken. „Sie werden doch sicher verstehen …“ und schon beginnt die Storchenfahrt.

Als Jochen nach einigen Stunden wiederkommt, ist Herr Hufnagel immer noch da und er denkt auch der noch, aber schliesslich ist Arbeit …
„Meine Papiere“ , sagt Herr Hufnagel etwas verunsichert, „habe ich schon bei Herrn Schüller abgegeben, wenn sie, sie erst mal sehen wollen.“ „Nein!“ Jetzt machte er wirklich ein verwundertes Gesicht, aber Jochen fuhr in einem ziemlich schroffen Ton fort. „Na gut, kommen sie bitte mit! Worauf es bei der Arbeit hier ankommt, steht nicht in den Papieren.“ „Wie meinen sie das Herr von Roth?“ „Hier brauchen sie in erster Linie Menschenkenntnis und natürlich auch Tierliebe, alles andere wird sich dann von selbst ergeben.“

Sie sind auf dem Weg in den Stall, weil Jochen seine Reaktion sehen will, aber er bekommt nicht mit wie dem Bewerber ein ganzer Felsbrocken der Erleichterung von der Seele fällt, so sagt er jetzt. „Sie haben ganz recht, das ist das wichtigste. Natürlich liebe ich Pferde, sonst kann doch keiner in diesem Beruf arbeiten.“
Jochen dachte bei sich, erst mal abwarten, das hat schon einmal einer gesagt und was war dann … er dachte dabei an Herrn Beeren.
Im Stall sieht Jochen jedoch, das er sich zum Glück in diesem Fall geirrt hat und auf dem Rückweg zum Haus, fragte er darum ganz beiläufig. „Herr Hufnagel, wann können sie denn Anfangen? Kommen sie noch mit zum Essen, wenn sie schon so spät dran sind?“

Danach ging er auch sofort in sein Zimmer um neugierigen Fragen der Familie aus dem Weg zu gehen. Dafür wird die Fragestunde wohl Morgenfrüh stattfinden.
Nach einem ausführlichen Frühstück, bei dem er von der lieben Familie gelöchert wird, geht er in den Stall, um alleine zu sein. Das Kind hat er zwar gar nicht gesehen, aber er hatte sich eigentlich schon darauf gefreut, nochmal Vater zu werden.
Im Stall steht jedoch schon Melanie mit dem gesattelten Skjóttur. Also macht er sich schnell Stjarni einen Fuchs mit dem kleinen weißen Stern, Mirabells Sohn fertig, damit sie losreiten können. Er hofft, Melanie würde nicht merken, das ihm nicht nach irgend jemanden Gesellschaft ist.
„Ok, dann steig mal auf, dann wollen wir mal rüber reiten. Hein wird sich freuen, das er Besuch bekommt und dir deine Fragen sicher gerne beantworten und dir sicher auch noch einiges Seemannsgarn aufbinden.“ „Wie, macht er auch Handarbeiten?“ „Neiiin“ , lacht Jochen. „Seemannsgarn, nennt man Geschichten die auf dem Meer spielen, aber nicht ganz wahr sind. Also lass dich von Hein nicht anführen.“ „Das passiert mir doch nicht“ , sagte Melanie recht erwachsen. „Täusch dich mal nicht, da sind schon ganz andere reingefallen.“

Nach zehn Minuten steigen sie vor dem Forsthaus von den Ponies, Melanie will natürlich gleich in den Stall rennen, aber Hein steckt seine Nase gerade aus der Haustür und fragt: „Hallo Käp`tn, wen bringen sie den da mit?“ „Wenn ich mich nicht täusche, hat die junge Dame eine Frage über Isis und gegen ein Glas Milch hat sie sicher auch nichts.“ „Na, dann kommt mal rein!“
„Tja der Name * Skjóttur* heißt einfach *Pferd* damals wusste ja keiner, dass der Name *Windur* ja eigentlich besser zu ihr passt.“ „Was heißt das denn schon wieder?“ „*Wind*, oder ist sie nicht schnell wie der Wind?“ „Doch deswegen gefällt sie mir ja auch so gut.“

Als Melanie dann schon zu den Pferden geht, spricht Hein ihn an. „Käp`tn, was haben sie denn? Ich merke doch, das sie mit den Gedanken ganz woanders sind. Hängt der Haussegen schief?“ „So ungefähr Hein. Um es kurz zu machen, Margot hat bei der Geburt das Kind verloren.“ „Och, das tut mir aber leid! Kann ich etwas für sie tun?“ „Nein danke Hein, die Wunde heilt wohl nur mit der Zeit.
Jetzt werde ich mal wieder, Melanie und die anderen Gäste sollen nichts merken.“ „Ach wieso denn, die haben sich doch auch schon für sie gefreut, glauben sie nicht, die würden das nicht verstehen?“ Das schon, aber … ich möchte mit ihnen nicht darüber reden. Ist schon schlimm genug das mich jeder von der Familie bedauert“
und damit lies er Hein stehen und geht zu Melanie.

Am Abend kommen Katharina, Karsten und Friedericke im Auto angesaust, um ihren Vorschlag zu besprechen.
Karsten machte sich zum Sprecher für sie alle drei. „Wir haben den Vorschlag von Ralph gestern noch durchgesprochen.“ „Welchen Vorschlag“, fragte Dick verwirrt. „Na wegen der Hubertusjagd, was Ralph mir gestern Nachmittag erzählt hat, als ich hier war“ , sagte Friederike. Ralph sieht Dick an, das sie immer noch nicht verstand. „Ich habe das Gesten in Malente mitbekommen, das ein Reitverein eine große Hubertusjagd ausrichtet und habe darüber eigentlich nur mit Jochen und Friederike gesprochen.“ Zu Karsten gewand fragt er. „Was habt ihr euch denn überlegt?“ „Warum muss die Jagd denn unbedingt im Herbst sein?“ Jetzt fragt Ralph verwundert. „Ja wann denn dann?“ „Im Rahmen eines Sommerfestes. Genug Platz ist doch hier und damit würdet ihr das Haus doch bestimmt voll kriegen.“

„Ja, eine gute Reklame wäre das, aber das muss gut durchdacht werden, nach noch einige Monate haben wir ja zum Planen“
, überlegte Dick. „Nur was könnte man noch machen?“ „Da habe wir schon mal nachgedacht“ , sagt Katharina. „Was ist mit Planwagen oder Kutschfahrten?“ „Natürlich aus einige Spiele für Kinder, mit und ohne Ponies. Aber da haben unsere Zirkuskinder sicher ein paar gute Ideen“ , mischte Ethelbert sich ein.
Karsten dachte wohl gerade daran, wie sie beim letzten Mal in Dodau ankamen. „Wie wäre es mit einigen Landwirtschaftlichen Geräten und einige Kühe sind doch sicher auch zu bekommen. Einmal um frischen Milch anzubieten.“ Bei dem Gedanken bekommt Katharina leuchtende Augen. „Man könnte auch ein Wettmelken an einer künstlichen Kuh machen, dann lernen die Kinder wenigstens gleich, das die Milch nicht aus der Tüte kommt.“ Typisch Lehrer, sagt Dick. „Tu mal nicht so, du bist doch auch eine Lehrerin“, wehrte sich Karsten. „Schon gut, aber mir fällt gerade ein, dass Oma mir mal ein Backhaus gezeigt hat, wo früher auf dem Gut die Brote gebacken wurden. Vielleicht kann man, den ja wieder in Gang setzen.“

„Prima, dann können wir ja auch *Hänsel und Gretel* spielen“
, kräht Max dazwischen. „Ja und dich stecken wir als erstes in den Backofen“, schlägt Jochen vor. „ Aber Jochen, das wirst du doch deinem Sohn nicht antun.“
„Richtig geraten Ethelbert! Für die Landwirtschaftliche ecke haben wir ja eigentlich einen Fachmann.“
Ethelbert guckte sich wie ertappt um. „Wie … ihr meint doch nicht etwa mich?“ „Natürlich wen sonst?“ Kommt es von allen Versammelten.

„Ok“ , sagt Jochen jetzt. „Dann wollen wir mal einen Plan machen. Dick und Margot, ihr kümmert euch um das Backhaus. Könnt ihr die Kinderspiele übernehmen?“ Dabei schaute er Karsten, Katharina und Friedericke fragend an. „Am besten probiert ihr die mit Daniel, Max und Moritz aus, die sind ja gerade im richtigen Alter. Olaf, Hannes Hein und ich kümmern uns um die Pferde. Ethelbert um alles Landwirtschaftliche, sprich doch auch Mans und Professor Hund an.“
„Ja ein Tierarzt und ein Schmied, erregen bestimmt aufsehen“
, sagt jetzt Katharina, die für den Plan Feuer und Flamme war. „Also Leute auf geht`s, bis Mitte Januar sollte der Plan stehen, dann haben wir noch genug Zeit für die Ausführung“ , war Jochens letztes Wort.
Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.
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Eine Hilfe für Hein Daddel

Melanie Küfer :arrow: 10jährige Tochter, reitet schon eine gute Dressur
Jochen von Roth :arrow: angeheiratetes Familienmitglied, Reitlehrer, Mitbesitzer und Geschäftsführer des Ponyhotels Immenhof
Barbara Schüller (Voss) :arrow: Dick :arrow: die Ältere der beiden Schwestern, Mitbesitzer des Ponyhotels und Lehrin
Raph Schüller :arrow: Graphiker aus Lübeck und Dicks Ehemann, Mitbesitzer des Ponyhotels
Margot von Roth :arrow: Ehefrau von Jochen, Mitbesitzer des Ponyhotels
Hein Daddel :arrow: ehemals Stallbursche bei Jochen, jetzt Herr vom Forsthaus Dodau
Ethelbert Gravenhorst :arrow: Grossneffe von Oma Jantzen, Stimmbruch tiefer Bass, Landwirtschaftsstudium

Max von Roth :arrow: Zwillingsbrüder geboren 1977
Moritz von Roth :arrow: Zwillingsbrüder geboren 1977
Fritz :arrow: Vollwaise aus Lübeck, Adoptivkind auf dem Immenhof
Inge Küfer :arrow: Mutter von Melanie
Dr. Schmid :arrow: Arzt im Kurzentrum in Malente
Daniel Beeren :arrow: Kind von Gästen, die Berufsreiter sind. Aus Eutin inzwischen Verden, 2. Adoptivkind


Am nächsten Tag will Jochen nach Dodau reiten um die Jagd und was drum herum ist mit ihm zu besprechen, aber es kommt immer etwas anders, zum Beispiel Melanie Küfer. Auch wenn er nie die Reiterkarriere machen konnte, wie sein Bruder, aber den Ehrgeiz hat er doch, zumindest etwas davon. Er bewundert Melanie wie elegant und sicher sie auf * Skjóttur* sitzt, wünscht er sich Melanie auf einem Stück des Weges begleiten zu dürfen.

Am Nachmittag kommt er mit einem eleganten Braunen auf den Hof gefahren.
Da es ein schöner Herbstabend ist und Melanie ja Morgen fahren muss, fragt er Melanie und ihre Eltern, ob Melanie noch ein Stündchen reiten darf, außerdem ist die Reitbahn ja auch beleuchtet?

Melanie will natürlich * Skjóttur* gleich satteln, aber Jochen bremst sie diesmal und zieht sie mit zu der Box des Braunen.
„Melanie, wie würde dir den dieses Pferd gefallen?“
Mit einem verträumten Blick spricht sie halblaut vor sich hin.
„Oh das wäre wunderschön, dich einmal zu reiten“ und macht wie selbstverständlich die Box auf.
Plötzlich hält Jochen ihr ein Stallhalfter hin und sagt:
„Das ist *Aphrodite* ich dachte das du sie heute Abend mal reitest.“
„Wo kommt sie denn her? Ich habe sie hier noch nie gesehen.“
„Ist auch richtig so, ich habe sie heute auch erst geholt. Ein Bekannter will sie verkaufen und da dachte ich du könntest doch mal probieren ob das Pferd dressurmässig Ausgebildet ist?“


Eine halbe Stunde später stand Melanie mit der gesattelten Aphrodite in der Reitbahn. Jochen half Melanie beim aufsteigen, denn Aphrodite war sehr langbeinig.
In der folgenden Stunde gab er Melanie zwar einige hilfreiche Tipps, aber eigentlich ritt Melanie als, ob sie mit dem Pferd verwachsen wäre.

Vormittags brachten die Küfers ihre Tochter dann zur Bahn, aber am Nachmittag überredet Jochen sie zu einem Ausritt am See. Sowohl Ingo als auch Inge sind ganz passable Freizeitreiter, so kommt es Unterwegs zu einem ausführlichen Gespräch über Melanies Zukunft.

Er sprach von Gestern Abend, wie gut Melanie mit Aphrodite doch zurechtgekommen ist. Zum Schluss sagte er noch, wie beiläufig.
„Übrigens *Aphrodite* ist zu verkaufen!“

Die Eltern, tun auch erst mal so als ob sie die letzte Information nicht gehört haben. Auch wenn ihre Weinhandlung ganz gute Erträge bringt, das kann sich auch ändern. Aber ein Pferd kann man dann nicht so einfach verkaufen.

Nach einer Woche stehen gleich sechs Bewerber Schlange, die Hein Helfen wollen. Jochen will sie gerade bestellen um die Auswahl zu treffen, da fragt Margot gar nicht so dumm. „Meinst du nicht dafür sollten wir vorher mit Hein sprechen? Schließlich ist er ja nicht irgendein Angestellter.“
„Stimmt, du hast mal wieder Recht“
und geht zu Telefon.

„Hein hat sogar noch eine bessere Idee“ , erzählt Jochen mit einem heimlichen schmunzeln, nachdem er den Hörer aufgelegt hat. Margot schaut ihn fragend an und Dick die den letzten Satz auch noch mitbekommen hat, sagte.
„Nun schieß schon los!“

„Hein meint, wir sollten sie nicht zu einem Gespräch bestellen, sondern je für einen Tag, in Dodau arbeiten lassen. Er glaubt dann erkennen zu können, welcher der sechs Bewerber der Beste ist.“ [/i]
Daraufhin schnappt sich Dick die Briefe und sieht sie durch und sagt dann:
„Den hier rufen wir als erstes an, ich glaube der ist in Ordnung“
und tippt schon die Nummer in den neuen Telefonapparat ein.

„So, das wäre erledigt, wenn der nicht einschlägt, sollte …“, sagte Dick begeistert.
„Aber was anderes! Bisher hat Fritz diese Verrückten Anwandlungen wenigstens nur zwischendurch gehabt, aber jetzt …“ In dem Augenblick kam Max angestiefelt, rieb sich mit beiden Fäustchen die Augen und sagte:
„Mama, Moritz und ich können nicht schlafen“
, dabei kniff er die Augen zu, denn das helle Licht blendete ihn.
„Ja, wieso was ist denn?“
„Ich weiß nicht wo, aber irgendwo bumst es … bumm, bumm, bumm.“

Margot schaute Dick an und zischte: „Wenn der Kerl …“ und schon fiel die Tür hinter ihr und Max ins Schoß.

Nachdem einige Minuten eine beängstigende Stille herrschte, schauen sich Dick und Jochen nur verwundert an … Denn sie hörten Margots Stimme als ob sie hier drin war, nur das sie drei Zimmer weiter bei Fritz war. Erschreckt springen beide auf und rennen rüber.
Sie kommen auch gerade noch restzeitig um Fritz festzuhalten bevor er sich auf Margot stürzen kann um im nächsten Moment sich besinnungslos und wie ein Kind wimmernd auf dem Boden zu wälzen.

Auf einmal erschien Inge Küfer, die eigentlich gerade ins Bett gehen wollte, in der offen stehenden Tür und fragt.
„Kann ich ihnen etwas helfen?“

Erst sind alle drei erschrocken, aber dann stammelt die verstörte Margot.
„Bitte holen sie doch einen Krankenwagen.“


Fritz kam immer wieder kurz zu sich und versuchte sich mit Bärenkräften zu wehren. Dick und Jochen haben wirklich alle Hände voll zu tun, damit Fritz seine Umgebung nicht in einen Schutt- und Schrotthaufen verwandet.
Dr. Schmid der als Haus- und Notarzt hinzu kommt, sieht Fritz und fragt. „Hat der Junge Kontakt mit Rauschgift?“ Margot fällt aus allen Wolken,
„Ich habe doch immer aufgepasst!“
„Na Sie haben ja auch nicht immer Zeit. Die heutige Jugend ist leider viel zuviel Versuchungen ausgesetzt. Hat sich sein Verhalten denn in letzter Zeit verändert?“

Währenddessen gibt er Fritz erst mal eine Beruhigungsspritze, damit die Sanis ihn ohne Lebensgefahr ins Krankenhaus bringen können.
Auf einmal stehen Ralph und Max in der Tür und fragen wie aus einem Munde:
„Was ist das eigentlich für ein Krach hier?“

Lass mal Margot das mache ich schon, sagt Jochen zu seiner Frau die immer noch vor Schreck und Angst zittert, ich kümmer mich schon um Max.
„Frau von Roth, soll ich ihnen auch erst mal was zum Schlafen geben?“ Margot will sich erst wehren, aber Dick meint: „Das ist eine Gute Idee Dr. Schmid.“
Also zieht Dr. Schmid noch eine Spritze für Margot auf und fragt dabei.
„Herr Schüller, ist ihnen an ihrem Schwager was aufgefallen?“
„Nur das er seit einigen Monaten zeitweilig wie ein Gespenst durch die Gegend läuft. Sagt ihnen das was?“
„Es bestätigt nur was ich vermute, Rauschgift! Hoffentlich hat er wenigstens nicht so eine Partydroge genommen, aber ich werde ihn noch gründlich untersuchen. Tut mir leid, ich muss wieder.“
„Ja das verstehe ich Dr. Schmid und danke für alles.“
„Übrigens Herr Schüller, ihre Schwägerin wird erst mal einige Stunden Schlafen. Gönnen sie ihr die Pause, danach ist sie wie vorher.“
„Puh“
, schnauft Dick, „und das nennt sich Nachtruhe. Hoffentlich geht es nicht so weiter, übrigens warum bist du denn hier?“
„Ich habe unser Trio mit knapper Not beruhigen können und wollte mal sehen ob ihr beabsichtigt das Haus abzureißen“
, scherzte Ralph und Dick gähnte ausführlich.
„Ich wünsche mir nur einen Prinz der mich ins Bett bringt.“
„Das ist kein Problem meine Prinzessin“

und bettet sie auf seinen Armen. Als er sie auf`s Bett legt, sagt Ralph aber:
„Schlafen musst du aber alleine“
,
aber das hört Dick schon gar nicht mehr. Sie schlummert schon friedlich in Morpheus Armen.

Am nächsten Morgen ist die Aufregung unter den Gästen groß, die Frauen tuschelten.
„In der Familie ist wohl doch nicht alles in Ordnung“
, die Männer hingegen, hatten wieder mal nichts mitbekommen. Wenn sie ihre Frauen nicht gerade, mit ihren nächtlichen Sägewerken nervten, schliefen sie wie die Toten.

Deswegen erschienen sie auch putzmunter am Frühstücksbuffet und wollen danach auch gleich ausreiten. Zum Glück schlafen er und Hannes in einem anderen Gebäude und waren somit genauso voller Tatendrang stecken.
Am Abend meint Hein dann:
„Käp`tn, ich glaube die anderen brauchen wir uns gar nicht anzusehen, der Frieder scheint ganz in Ordnung zu sein. Wenn der auch weiterhin so anpackt.“
„Na ist ja Prima“
, sagt Ethelbert laut gähnend. „Dann werden wir ja wohl heute Nacht wieder Schlafen können.“
„Was soll das denn heißen“
, fragt Daniel empört, „ich habe jedenfalls gut geschlafen.“ „Ja du warst ja auch bei Hein im Forsthaus.“ [/i]
Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.
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Die Planung

Barbara Schüller (Voss) :arrow: Dick :arrow: die Ältere der beiden Schwestern, Mitbesitzer des Ponyhotels und Lehrin
Raph Schüller :arrow: Graphiker aus Lübeck und Dicks Ehemann, Mitbesitzer des Ponyhotels
Jochen von Roth :arrow: angeheiratetes Familienmitglied, Reitlehrer, Mitbesitzer und Geschäftsführer des Ponyhotels Immenhof
Margot von Roth :arrow: Ehefrau von Jochen, Mitbesitzer des Ponyhotels
Ethelbert Gravenhorst :arrow: Grossneffe von Oma Jantzen, Stimmbruch tiefer Bass, Landwirtschaftsstudium
Mans :arrow: Sohn vom Dorfschmied, Kunst und Hufschmied

Dr. Schmid :arrow: Arzt im Kurzentrum in Malente
Hausmeister :arrow: Mädchen für alles technische
Ingo Küfer :arrow: Ein Ehemaliger Hotelgast, Vater und Besitzer einer Weinhandlung
Moritz Klingelkorken :arrow: Ältere Bruder vom müden Willi und angehender Tierarzt, Assitent von Dr. Pudlich
Professor Hund :arrow: Ehemaliger Lehrer von Moritz, dann Partner bei Dr. Pudlich und hat seinem Tod die Praxis übernommen
Willi Klingelkorken :arrow: Schmiedegeselle, früher der Müde Willi
Fridericke Mayer :arrow: Reitende Mathematikerin
Karsten Hauser :arrow: Reitender Lehrer
Katharina Freude :arrow: Reitende Gynäkologin
Bernd Holsten :arrow: Feuerwehrmann aus Lübeck


„Ja warum sollen wir uns nit daran beteiligen“ ,
sagt Mans, den Ralph Abends angerufen hat.
„Wann wollt ihr denn das Spektakel steigen lassen?“
„Ich denke mal im Juli, genaueres weiß ich noch nicht.“
„Reicht ja auch erst mal. Aber ich will dafür auch noch einiges vorbereiten, damit die Leute auch Spaß haben und vielleicht ihr Glück finden.“ „Wie meinst du das?“
„Glück liegt doch im Hufeisen.“

Jetzt müssen beide lachen und dann legt Ralph auf.

Dick hat wieder mal einen Schultag beendet und geht auf dem Rückweg noch im Krankenhaus vorbei um nach Fritz zu sehen. Aber sie darf gar nicht zu ihm, eine Schwester schickt sie ins Arztzimmer und sagt.
„Dr. Schmid kommt gleich, um mit ihr zu sprechen.“
„Guten Tag Frau Schüller, wie geht es ihnen“
,
fragt Dr. Schmid. Der doch nach einer Ewigkeit kommt, so kommt es Dick jedenfalls vor. „Entschuldigen sie bitte, das sie so lange warten mussten, aber da kam gerade noch ein Notfall rein.“
„Ist ja nicht so schlimm, aber wissen sie inzwischen was mit Fritz ist?.“
„Ja, Frau Schüller! Er ist nicht nur Heroin- und Alkoholsüchtig, sondern in Folge dessen sehr Krank. Da wir erst mal einen Entzug durchführen müssen um ihn richtig behandeln zu können, darf er vorläufig keinen Besuch haben, das gilt noch für zwei Wochen.“
„Das verstehe ich doch, aber als mir die Schwester den Zugang verwehrte, habe ich erst mal einen Mordsschreck bekommen.“
„So schlimm ist es auch nicht, er wird es überleben, wenn ich im Moment auch noch nicht sagen kann, welche Folgen er zurückbehalten wird. Natürlich sind seine Ausscheidungsorgane betroffen, inwieweit kann ich zu dem Zeitpunkt noch nicht sagen. Aber was schlimmer ist, er hat auch eine Form der Epilepsie. Die kann latent vorhanden gewesen sein, aber sehr oft kommt sie auch in Folge einer Suchterkrankung vor.“

Da er sieht wie betroffen sein Gegenüber von diesen Nachrichten, doch ist, setzt er noch hinzu.
„Tut mir Leid, aber mehr kann ich jetzt wirklich nicht sagen, aber wenn sie Fragen haben, dann wissen sie ja wie sie mich erreichen können. Aber jetzt muss ich mich wieder verabschieden, denn ich habe auch noch andere Patienten zu versorgen.“

Dick fährt wie aus Gedanken hoch und sagt:
„Selbstverständlich Herr Doktor, ich werde dann mal wieder gehen“

und steht auf um das Zimmer zu verlassen.

Als Dick das Mittags dann erzählt hat, sagt Margot:
„Hoffentlich werden Daniel, Max und Moritz uns nicht solche Sorgen machen.“
„Wer weiß, was alles noch auf uns zukommen“,
sagt Ethelbert in einer altklugen Art.
„Ich weiß jedenfalls, was ich erstmal tun werde. Vorhin hat Onkel Pankraz angerufen, er muss ins Krankenhaus, ob ich nicht solange kommen kann?“
„Und“
, fragt Dick, „fährst du hin?“
„Na klar, mit meiner Ausbildung bin ich dafür doch wie gemacht.“

Jochen erinnerte: „Bei Hein aushelfen, fühlte der Herr sich überfordert, aber hier … Denk dran, Weinbau und Landwirtschaft, sind immer noch zwei Paar Stiefel.“
„Ach“
, meint Ethelbert Leichtsinnig, „das schaffe ich schon.“
Obwohl nach Jochens Worten, war er sich doch nicht mehr ganz sicher, ob er seinem Onkel nicht doch etwas zuviel versprochen hat, aber das brauchte ja hier keiner wissen. Dalli musste, trotz Semesterferien, zum Glück in Münster bleiben. Denn sie wäre ja die einzige gewesen, die ihn eventuell durchschaut hätte.

„Und was wird auch deinen Vorbereitungen für das Sommerfest“ , fragt Jochen. Aber Ethelbert schaut in so mitleidig an und fragt:
„Jochen kannst du das nicht übernehmen, schließlich habe ich meinem Onkel mein Wort gegeben.“ „Ach so …und dein Wort uns gegenüber ist plötzlich nicht mehr wichtig?“

Ethelbert wird es immer ungemütlicher, am liebsten würde er jetzt in das berühmte Mauseloch kriechen, aber da sagt Jochen zu seiner Erleichterung.
„Als gut, hau schon ab, wir kommen hier auch alleine klar, aber bis Juli bist du doch zurück?“

Da er jetzt nicht noch einen Fehler machen will, sagt er ganz ehrlich.
„Ich weiß es nicht, ich rufe an, sobald ich etwas weiß.“


Sie wollen die Tafel sowieso gerade aufheben, da kommt der Hausmeister reingestürzt und meldet.
„Leute, ich glaube wir haben einen Rohrbruch im Haus!“
„Was soll das heißen, wissen sie das denn nicht“
,
fragt Jochen, wobei er gleich etwas lauter wird. „Das kann ich so nicht feststellen, aber der Keller steht schon bis zur Hälfte unter Wasser.“
„Ich komm schon mit“
, bietet Ralph sich an, „und ihr ruft schon mal einen Installateur.“
Im Keller meint er:
„Das ist ja wirklich eine Katastrophe, sehen sie dahinten, wie es sprudelt, was ist das?“
„Ne Herr Ralph, das war eben noch nicht. Darum hat sich auch noch keiner der Gäste beschwert, das ist wahrscheinlich ein Heizungsrohr und wir haben noch nicht die Heizung an.“
„Aber kann davon alleine soviel Wasser kommen?“
„Eigentlich nicht!“

Ralph hatte sich vorsorglich seine Anglerhose angezogen und stapft weiter. Nach etwas suchen findet er das geborstene Rohr. Ursprünglich stand da ein Regal mit verschiedenen Kisten, darum konnte der Hausmeister es nicht finden. Selbst jetzt hat Ralph Glück gehabt, den die defekte Stelle lag schon fast ganz unter der Wasseroberfläche. Er brüllte nach dem Hausmeister, aber der war wohl schon gegangen den Haupthahn abzustellen, jedenfalls stieg der Wasserspiegel nicht weiter an.

Als Ralph wieder hoch kam rief er:
“… und holt auch noch die Feuerwehr, bevor wir absaufen!“

Jetzt kommen auch die ersten verwunderten Gäste aus ihren Zimmer und fragen was los ist.
Nachdem Ralph ihnen erklärt hat das sie zwei Rohrbrüche im Keller haben, fragt Herr Küfer. „Meinen Frau sitzt gerade auf der Toilette.“
„Ja, da haben sie ja wohl recht, das ist übel“
, sagt Jochen. „Ich will mal sehen, vielleicht haben wir ja im Stall noch etwas Wasser zum Nachspülen.“
„Dafür können wir doch auch das Wasser aus dem Keller nehmen“
, schlug Ralph vor und Margot die gerade vom Telefon kam antwortete: „Der Vorschlag könnte direkt von mir sein.“
Aber dann machte sie ein bedenkliches Gesicht.
„Wir haben noch ein Problem, wir haben heut Freitag und kein Installateur ist greifbar.“

Da erwiderte Ralph:
„Versuch es mal bei Mans, hoffentlich ist der in der Nähe.“

Nach fünf Minuten kommt Margot wieder und sagte:
„Das ist wahrscheinlich unsere Rettung, die Eltern, wollen Mans gleich anrufen.“

Danach beginnt das bange warten.

Inzwischen sind alle Wasservorräte im Stall verbraucht und allmählich, werden die Gäste ungeduldig. Da kommt nach einer Stunde der rettende Engel in Gestalt von Mans mobiler Schmiede auf den Hof gebraust.

Nachdem die Feuerwehr ja das Wasser abgepumpt hat, konnte Mans sich die beiden Schadstellen begutachten und sagt dann:
„Es könnte schlimmer sein, aber ich glaube, das bekomme ich hin, aber da drüben muss ein Stück Rohr eingesetzt werden. Willi guck doch mal im Wagen nach, ich glaube da liegt noch ein Stück Rohr, dass könnte passen.“
„Meinst du das Mans?“
„Genau Willi, ich sehe schon, dass passt“

und zu Jochen gewand meint er:
„In spätestens einer Stunde könnt ihr den Wasserhahn wieder aufdrehen.“


Professor Hund sagte.
„An dem Wochenende muss ich zu einer Tagung, aber Moritz springt doch sicher ein“
und schaut ihn dabei ihn dabei ermunternd an Und Ralph sieht ihn auch Hoffnungsvoll an. “Na gut, wenn Willi mitmacht, kann ich ja nicht nein sagen.“
Ralph ist sehr erleichtert, das auch dieser Punkt abgehakt ist.
„Prima Moritz, du wirst es nicht bereuen.“

Abends setzen sich alle Beteiligten noch einmal zusammen und berichten, was sie machen wollen, da meint Ralph:
„Ist ja Wunderbar inzwischen haben wir alle Programmpunkte zusammen, jetzt müssen wir nur noch aufbauen.“


Sie wollten sich gerade trennen, da klingelte das Telefon. Ralph wundert sich zwar wer so spät noch anruft, aber da hat er den Telefonhörer auch schon in der Hand und meldet sich. Am anderen Ende ist Ingo Küfer und fragt:
„Wollen sie nicht demnächst ein Sommerfest veranstalten?“
„Das ja, aber was wollen sie, doch nicht etwa kommen?“
„Warum eigentlich nicht, diesmal aber nicht zum Urlaub. Eigentlich will ich ihnen ein Angebot machen.“

Da Dick gemerkt hat, das Ralph wohl Schwierigkeiten hat, schaltet sie die neue Freisprechanlage ein und fragt Herrn Küfer:
„Was haben sie den für einen Vorschlag?“
„Haben sie auch daran gedacht, das die Leute auch etwas essen und trinken wollen.“

Dick guckt die anderen fragend an und Margot sagt:
„Ehrlich, das haben wir total vergessen, aber wie wollen sie uns da helfen, sie sind doch so weit weg.“
„Das stimmt schon, aber sie vergessen es gibt relativ schnelle Verkehrsverbindungen. Wenn sie einverstanden sind, übernehmen meine Frau und ich das.“

Katharina schaltet sich jetzt ein:
„Schön und gut, aber hier werden auch viele Kinder sein, da brauchen wir auch andere Getränke wie Wein.“
„Da haben sie recht, aber wir haben seit diesem Jahr auch einen Partyservice.“

Jochen war noch nicht ganz überzeugt und fragt deshalb:
„Aber wie sieht es dann mit den Kosten aus.“ „Das würde sie gar nichts kosten. Wir wollen sowieso in den Norden expandieren, vielleicht gewinnen wir dabei neue Kunden.“
Nach einem letzten fragenden Blick, worauf alle mit dem Kopf nicken, antwortet er: „Unter den Umständen nehmen wir gerne an.“
„Gut, dann werden wir alles vorbereiten! Was meinen sie wie viel Personen werden wohl kommen?“
„Das kann ich schlecht sagen, aber die Hotelgäste auf jeden Fall und wer noch aus Malente kommt weiß ich nicht. Aber ich glaube mit vierhundert Personen können wir rechnen, davon ein drittel Kinder.“
„Das ist doch schon etwas und wann soll das ganze steigen?“
„Morgen in vierzehn Tagen.“
„Ok, wir melden uns rechtzeitig, dann wünsche ich ihnen noch einen schönen Abend.“

Kaum hat Ralph den Hörer aufgelegt, da klingelt, das Telefon schon wieder, so das Karsten sagt:
„Ein Taubenschlag ist ja nichts gegen dieses Hotel.“

Ehe einer darauf etwas antworten kann, hat Ralph abgenommen und nachdem er hört wer dran ist, gleich wieder den Knopf der Freisprechanlage gedrückt, denn auch Bernd Holsten hat einen Vorschlag zu machen.
„Ich hoffe ich habe euch nicht aus den Federn geholt?“
„Nein“
, entgegnet Jochen, „wir haben nur gerade den Höre aufgelegt. Was gibt es denn?“
„Ich weiß es ist bisschen knapp, aber falls ihr noch einen Programmpunkt braucht, hätte ich eine Idee.“
„Brauchen eigentlich nicht, aber lass mal hören, vielleicht können wir den ja noch einschieben.“
„Was haltet ihr davon, wenn wir von der Feuerwehr einen Infostand machen und auch eine kleine Löschübung?“

Davon war Dick wiederum begeistert und sie sagt:
„Das ist eine wunderbare Idee, dann sehen die Leute gleich mit welchen Problemen sich die Feuerwehr rumschlagen muss und werden dann vorsichtiger“

und Karsten, der das ganze ja auch als Lehrer sah meint:
„Nicht nur das, für die Kinder ist es doch viel interessanter, Brandschutz an Beispielen zu erleben und nicht nur im Schulunterricht davon zu hören.“
„Ok, dann werden wir uns was überlegen, wann steigt die Sache denn?“

Jochen kam sich schon wie ein Papagei vor, als er jetzt sagt:
„Morgen in vierzehn Tagen.“


Gähnend fragt Friedericke:
„War`s das jetzt, oder kommt noch ein Anruf?“
„Beschrei es bloß nicht“
, erwiderte Margot, „ich möchte auch langsam ins Bett.“
Da Katharina auch schon mit den Autoschlüsseln spielt, beenden sie den Abend.
Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.
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Oma Janzen
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Das Sommerfest

Barbara Schüller (Voss) :arrow: Dick :arrow: die Ältere der beiden Schwestern, Mitbesitzer des Ponyhotels und Lehrin
Raph Schüller :arrow: Graphiker aus Lübeck und Dicks Ehemann, Mitbesitzer des Ponyhotels
Brigitte Voss :arrow: Dalli :arrow: die Jüngere der beiden Schwestern Medizinstudium,
Ethelbert Gravenhorst :arrow: Grossneffe von Oma Jantzen, Stimmbruch tiefer Bass, Landwirtschaftsstudium
Jochen von Roth :arrow: angeheiratetes Familienmitglied, Reitlehrer, Mitbesitzer und Geschäftsführer des Ponyhotels Immenhof
Margot von Roth :arrow: Ehefrau von Jochen, Mitbesitzer des Ponyhotels

Moritz Klingelkorken :arrow: Ältere Bruder vom müden Willi und angehender Tierarzt, Assitent von Dr. Pudlich
Jochen von Roth :arrow: angeheiratetes Familienmitglied, Reitlehrer, Mitbesitzer und Geschäftsführer des Ponyhotels Immenhof
Margot von Roth :arrow: Ehefrau von Jochen, Mitbesitzer des Ponyhotels
Mans :arrow: Sohn vom Dorfschmied, Kunst und Hufschmied
Willi Klingelkorken :arrow: Schmiedegeselle, früher der Müde Willi
Hein Daddel :arrow: ehemals Stallbursche bei Jochen, jetzt Herr vom Forsthaus Dodau
Frieder Knaddel :arrow: Stallknecht in Dodau
Daniel Beeren :arrow: Kind von Gästen, die Berufsreiter sind. Aus Eutin inzwischen Verden, 2. Adoptivkind
Fridericke Mayer :arrow: Reitende Mathematikerin
Karsten Hauser :arrow: Reitender Lehrer
Katharina Freude :arrow: Reitende Gynäkologin
Ingo Küfer :arrow: Ein Ehemaliger Hotelgast, Vater und Besitzer einer Weinhandlung
Inge Küfer :arrow: Ehefrau von Ingo
Bernd Holsten :arrow: Feuerwehrmann aus Lübeck


Jochen hat Margot vor einigen Tagen aus der Klinik geholt, sie war zwar immer noch sehr mitgenommen. Aber bei dem schönen Wetter geht es ihr sicher bald besser, so hofft Jochen jedenfalls.
Er und Margot stehen auf der großen Treppe und werfen einen letzten kontrollierenden Blick auf das Festgelände. Da tritt Ralph aus der Tür und meint:
„Es sieht so aus als ob wir Glück haben, die Sonne lacht und der Wetterbericht verspricht auch nur gutes. Ich glaube, das Fest wird ein voller Erfolg.“
„Hoffentlich hast du recht“
,
sagt Jochen, der wie so oft in letzter Zeit, seinen eigenen Gedanken hinterher hängt.

Aber ehe trübe Stimmung aufkommen kann kommen ihrer drei Helfer aus Eutin angefahren und kurze Zeit später trifft auch Bernd mit einem knallroten Feuerwehrauto und einigen Kollegen ein.
„Guten Morgen, ich sehe schon, wir kommen doch nicht zu früh“

und zu einem Kollegen meint er:
“Kannst du schon mal den Aufbau überwachen, ich möchte …“ „Aber klar doch, lass dir ruhig Zeit.“


Er geht auf Margot und Jochen zu und sagt:
„Ich möchte euch noch mal mein Mitgefühl ausdrücken.“
„Danke“,
sagt Margot, „aber wir müssen ja damit leben.“
“ Übrigens Carola und die Kinder kommen nachher auch noch, nur der Kleine bleibt bei meinen Eltern. Aber jetzt gehe ich doch besser erst mal rüber.“


Da kommt ein großer Kühl-LKW auf den Hof gefahren, ihm entsteigen Ingo und Inge Küfer. „Hallo wir sehen ja hier wird schon eifrig gearbeitet, wo dürfen wir denn unsere Sachen aufbauen?“ Ralph sagt:
„Ich zeige euch den Platz, aber den Wagen stellt ihr am besten da drüben ab. Margot kommst du hier alleine klar, ich wollte dann zu Hannes gehen, damit wir die Wagen schon mal anspannen können.“
„Na klar, geht mal ihr beiden! Wenn ich das nicht schaffe sind Dick und Ethelbert ja auch noch da.“


Als nächste treffen Mans, Willi und Moritz ein, sie wollen zusammen etwas aufbauen. Aber keiner der Drei hat bis jetzt auch nur eine Andeutung gemacht, was sie geplant haben. Es ist auch nichts zu sehen, außer das Mans seine mobile Schmiede dabei hat, nur das ist ja auch normal.

Daniel, der Zirkusdirektor tritt aus der Tür und ist ganz hibbelich.
„Wo bleiben die Kinder nur, wir müssen doch noch eine Generalprobe machen.“

Dick versucht ihn zu beruhigen.
„Die werden schon noch kommen, ihr tretet doch sowieso erst heute Nachmittag auf.“


Jetzt kommen auch die ersten Jagdteilnehmer, die Reiter in schwarzen, grünen und blauen Jacken und weißen Hosen. Es wird ja auch langsam Zeit, Dick schickt sie zum Stall rüber wo schon die Pferde gesattelt sind. Da kommt noch in letzter Minute der Pikeur, mit dem vorschriftsmäßigen roten Rock und dem weißen Plastron angerannt.
Einer aus dem Chor der Parforcehornbläser, heftet ihm jetzt noch den Fuchsschwanz an den Rock und dann heißt es auch schon aufsitzen.

Am frühen Morgen haben der Revierförster und der Meuteführer schon die Schweißfährte ausgebracht, nach der die Hunde laufen sollen. Als alle Reiter aufgestiegen sind, blasen die Parforcehörner zum Aufbruch.
Die cirka fünfzig Beagles die bis jetzt vom Meutenführer zurückgehalten wurden, jappten schon aufgeregt, das es losgeht. Als das letzte Horn verklungen ist, toben die Hunde los und sie haben den Scent auch sofort gefunden.
Fünf Minuten später fahren auch die Begleitenden Kutschen los, obwohl Begleitung etwas übertrieben ist. Durch den Wald können sie den Reitern schlecht folgen, also fahren sie gemütlich durch die teilweise abgeernteten Felder und treffen dir Jagdreiter am Mittäglichen Stopp.

Jochen ist zwar mitgeritten, aber außer Konkurrenz und jetzt fragt er Ralph, der am Stopp wartet:
Ist eigentlich die Gulaschkanone schon angeheizt?
Aber Hein antwortet:
„Na klar Käp`tn, kommen die Reiter den auch pünktlich?“
„Wenn denen nicht ein weißer Hirsch über den weg läuft, warum nicht? Ach Ingo hast du schon was von den Wagen gehört?“
„Ja Jochen, die müssten auch gleich hier sein, ich hab noch vor 5 Minuten mit Ethelbert telefoniert und da meinte er sie wären in wenigen …“


Aber ehe Ingo fertig gesprochen hat, zog Ethelbert, der die erste Kutsche fuhr schon die Bremse an und springt vom Bock.
Hein spannt auch gleich die Pferde aus und bringt sie auf die provisorische Weide, als Weide für die Reitpferde musste ein provisorischer Paddock zwischen den Bäumen dienen. Da kommen auch schon die anderen Wagen und Reiter, letztere versorgen ihre Pferde natürlich selber. Aber jetzt müssen noch sechs Wagen ausgespannt werden und Hein rief nach Frieder.
„Ich hoffe das schaffst du?“
„Na klar Chef, das musste ich als Kind doch jeden Tag tun“
,
sagt Frieder ohne irgendwie als Angeber zu wirken.
„Aber das ist keine Kummet-Anspannung, sondern ein Brustblattgeschirr.“
„Ich wird mich schon durchfinden und wenn, kann ich dich ja fragen.“

Da war es wieder, was Hein an Frieder so gefiel: Er versuchte alles erst mal alleine zu machen, aber wenn er nicht zurechtkam, war er auch nicht zu stolz um Hilfe zu bitten.

„Du Jochen, kann ich nicht nachher reiten?“
„Wieso, ist irgendetwas nicht in Ordnung, Ethelbert?“
„Doch schon“
,
kommt es gedehnt von Ethelbert,
„aber die Mitfahrer …“ „Ach dem Herrn passt die Gesellschaft nicht. Nee, da gibt`s nur eins, du musst lernen, mit einer solchen Situation fertig zu werden“
, sagte Jochen leise, aber bestimmt. „Fahr du mal nur weiter“ und damit lässt er ihn stehen.

Auf dem Immenhof haben derweil Inge und Melanie alle Hände zu tun, um alle kulinarischen Wünsche zu erfüllen. Am meisten werden von den kleinen und großen Leckermäulern, Waffeln mit heißen Kirschen oder Puderzucker verlangt.

Mans hat mehrere künstliche Pferdebeine aufgestellt, an denen sich die Leute sich immer Hufeisen aufnageln üben können. Aber die Leute können auf mit Mans bzw. Willis Hilfe einen Kerzenständer aus Hufeisen anfertigen.
Moritz Klingelkorken zeigt anhand eines Pferdedummys, wie ein Reiter sein Pferd zum Beispiel bei einer blutenden Wunde im Gelände versorgen kann.

Daniel, Zirkusdirektor und seine Truppe waren mehr als nervös. Nachdem sie die zweite Generalprobe gemacht haben und die Reiter immer noch nicht da waren, trollen sie sich mit ihren Ponys auf die Weide, nachdem Dick ihnen dreimal versprechen muss, das sie es hören werden wenn die Jäger wiederkommen.

Sie kommen aber sehr schnell wieder, denn Daniel hat ihnen gesagt, das in den nächsten Minuten ein Wettbewerb im Sackhüpfen stattfinden soll. Beim Wettmelken dürfen sie natürlich nicht mitmachen, da sie alle schon öfter mal eine Kuh gemolken haben.
Nach dem Sackhüpfen, wobei Dick bald am verzweifeln war, weil es leichter ist den buchstäblichen Sack Flöhe zu hüten, wie diese munteren Kinder. Karsten kommt ihr zwar zur Hilfe, aber auch zu zweit werden sie dieser Zwerge kaum Herr. Dann entdeckten sie noch unendlich viele andere Spielmöglichkeiten, bis auf einmal das Hornsignal der heimkehrenden Jäger erklingt.

Plötzlich haben Dick und Karsten himmlische Ruhe, denn das ganze Jungvolk rennt in die Scheune. Denn die Zirkusvorstellung muss ja noch vor dem Grillen stattfinden und irgendwann müssen die Zwerge ja auch ins Bett. Auch wenn Max und Moritz die jüngsten Teilnehmer sind, sind sie mit Rotglühenden Wangen bei der Sache.
„Tja, dann werde ich mal sehen, wo mein Mann bleibt“
,
sagt Dick und geht Richtung Sattelplatz.

Da Ralph ziemlich mitgenommen aussah, erübrigte sich eigentlich die Frage, aber sie stellt sie trotzdem.
„Na, war`s sehr anstrengend?“
„Ach Frag nicht …“
,
redet Ethelbert einfach weiter und wollte gerade erzählen wie schlimm es ihm doch ergangen ist.
„Aber dich hat doch gar keiner gefragt“
,
gibt Ralph zur Antwort.
„Aber mich interessiert das schon.“
„Mag ja sein Schwesterlein, aber ich hatte nun mal Ralph angesprochen. Übrigens wo kommst du denn her, ich dachte du kommst heute gar nicht mehr.“
„Doch so einen Grillabend lasse ich mir doch nicht entgehen, aber heute Morgen musste ich überraschender Weise doch noch zu Uni und fliegen tut das Auto schließlich auch nicht. Aber für heute und Morgen gibt es keine Uni“
,
sagt Dalli Unwiderruflich. Dick notiert sich im Hinterkopf, ihre Schwester zu fragen was diese Äußerung heißen soll. Aber jetzt müssen beide erst mal beim Absatteln helfen.

Nachdem die Kinder, einschließlich Zirkusdirektor im Bett waren kann die Grillparty endlich steigen. Als Überraschung haben Küfers auch noch einen stattlichen Hirschen mitgebracht, von dem sich die Reiter und anderen Gäste des Sommerfestes bedienen.

An diesem Abend ist Margot so fröhlich, wie schon lange nicht mehr, so dass Jochen besorgt fragt:
„Mein Schatz, was ist, habe ich irgendeinen Grund zum feiern vergessen?“
„Nein das nicht, aber ich glaube Ethelbert hat es in Eltville ganz schön hart getroffen.“
„Du bist doch nicht etwa Schadenfroh?“
„Ach nur so ein ganz klein bisschen, hoffentlich erzählt er heute Abend noch etwas.“ „Margot“
,
sagt Jochen und spielt den Entrüsteten.
„So kenn ich dich ja überhaupt nicht.“
„Du musst ja auch nicht alles wissen“,

erwidert Margot übermütig.

Nachdem alle einigermaßen abgefüttert waren und den guten *Wallportzheimer Dornfelder-Rotwein* von der Wahr, den Küfers genügend gestiftet haben, am knisternden Lagerfeuer genossen, flüstert Jochen Ethelbert zu:
„Willst du nicht auch etwas zur Unterhaltung beitragen?“

Aber dieser verstand wohl nicht so ganz, deshalb setzt Jochen noch dazu. „Lass doch mal hören wie es dir in den letzten Wochen ergangen ist.“
„Meinst du das interessiert die Leute hier?“
versuchte Ethelbert sich zu drücken.
„Alle vielleicht nicht, aber Dalli und uns ganz bestimmt“
,
antwortete Jochen.
Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.
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Ethelberts Seelenqualen

Barbara Schüller (Voss) :arrow: Dick :arrow: die Ältere der beiden Schwestern, Mitbesitzer des Ponyhotels und Lehrin
Raph Schüller :arrow: Graphiker aus Lübeck und Dicks Ehemann, Mitbesitzer des Ponyhotels
Brigitte Voss :arrow: Dalli :arrow: die Jüngere der beiden Schwestern Medizinstudium,
Ethelbert Gravenhorst :arrow: Grossneffe von Oma Jantzen, Stimmbruch tiefer Bass, Landwirtschaftsstudium
Jochen von Roth :arrow: angeheiratetes Familienmitglied, Reitlehrer, Mitbesitzer und Geschäftsführer des Ponyhotels Immenhof
Margot von Roth :arrow: Ehefrau von Jochen, Mitbesitzer des Ponyhotels

Fritz :arrow: Vollwaise aus Lübeck, Adoptivkind auf dem Immenhof,


Während Ethelbert sich räusperte und versuchte die richtigen Worte zu finden, damit seine Niederlage nicht so schlimm erschien, meint Jochen, der von Margots guter Laune angesteckt war.
„So ich habe Ethelbert angespitzt, mal gucken was er erzählt.“
„Aber Jochen“,

tut Margot ganz entrüstet.
„Du bist ja fast noch schlimmer wie ich.“
„Sei mal still, ich glaube der Meister will beginnen.“

„Leute, wenn es interessiert, der kann ja zuhören, ich will eigentlich nur schnell erzählen, was ich in den letzten Wochen erlebt habe“
,
dabei hofft er natürlich, dass der Zuhörerkreis nicht allzu groß wird.
„Also“, fing er zögernd und unsicher an, aber so wie es von seinem Platz aussieht, hören fast alle gespannt auf seine Worte.

„Vor einigen Wochen rief mein Onkel, Besitzer eines mittelgroßen bekannten Weingutes in Eltville am Rhein an und fragte ob ich ihm für unbestimmte Zeit helfen könnte, er müsse ins Krankenhaus. Da ich vor kurzem mein Landwirtschaftliches Studium abgeschossen habe, sagte ich spontan zu“
,
hier macht er eine Pause in der Hoffnung, das einige Gäste sich wieder ihrem Gespräch zuwandten. Aber die meisten kannten Ethelbert und seine großen Sprüche, seit langem und wollten ihn jetzt mal so richtig *Blut und Wasser schwitzen* sehen, zumal es noch ein amüsante Unterhaltung zu werden schien.

„Also, fuhr ich eines Morgens mit dem Zug an den romantischen Oberrhein, dort holte mich am Bahnhof Onkel Pankraz Chauffeur am Bahnhof ab. Bei der lockeren Konversion, die während der kurzen Fahrt stattfand, dachte ich noch, das wird ein schöner Urlaub. Als wir ankamen, war auch alles noch so wie ich es in Erinnerung hatte.“


Einige Zuhörer machen jetzt auch schon einen Erwartungsvollen Eindruck, als können sie es gar nicht erwarten, noch hat der Wein nicht die Wirkung, das sie ihm nicht mehr zuhören. Besonders intensiv hören Dalli, Dick, Ralph, Margot und Jochen zu. Ethelbert kam sich vor als ob er *am Pranger* stehen würde. Seufzend erkennt er, dass ihm kein Zögern hilft, also sprach er schnell weiter um es endlich hinter sich zu haben.
„Aber dann kam es Schlimmer als ich es mir erträumt habe“,

hier trat ein tuscheln unter den Zuhören auf und einige Wortfetzen.
„Typisch Ethelbert … Träumer“

usw. Das wird ja ein Spiesrutenlauf.
„Es fing gerade die Weinlese an, auch Onkel Pankraz hat eine der frühen Rebsorten, zum Beispiel die Ortega, die als Federweißer verarbeitet wird. Nur hat er nicht genug Erntehelfer bekommen, noch zu er diese Jahr auch einige Bacchusreben hat, um den Anteil an Federweißem zu erhöhen.
Die Krankheit von meinem Onkel war nicht so schlimm, aber er hat mich in einem Brief, den er mir hinterließ, mich gebeten; dafür zu sorgen, das die Trauben rechtzeitig in die Kelter kommen und wenn ich bei der Lese helfen müsste.“


Langsam reißt das Getuschel schon gar nicht mehr ab, aber wieder hört er nur Wortfetzen, wie.
„Ethelbert … arbeit“

und anschließend, dieses Schadenfrohe Gelächter. Wenn sie so weitermachen wird der Abend für ihn noch ein böses Ende nehmen.

Erst wollte er noch einige Witzchen anbringen, aber jetzt dachte er nur noch an das Ende.
„Was soll ich lange reden, wir schafften den Termin und nachdem Onkel Pankraz wieder zu Hause war, bot ich ihm sogar an, bei der nächsten Weinlese wieder zu helfen.
Eigentlich hat Jochen mich ja für die Vorbereitung des Sommerfestes eingeplant, aber immerhin schaffte ich es noch gestern zurückzukehren um ihnen heute diese Geschichte zu erzählen.“


Langsam verstummt das Getuschel und unterdrückte Rufe der Bewunderung werden laut. Jetzt wo Ethelbert geendet hat, will er nur noch alleine sein und rennt über die Weiden hoch zum Haus als ob der Teufel hinter ihm her ist.

Beim Frühstück am nächsten Morgen, sagt Dalli:
„Ich weiß gar nicht was du hast, du hast doch das beste aus der Situation gemacht.“

Sogar Jochen findet lobende Worte für Ethelbert. „Ich hätte gar nicht gedacht, das sich dieser Junge mal so gut entwickelt.“

Da fragt Margot:
„Dalli, was hast du gestern eigentlich gemeint *heute und Morgen gibt`s kein Studium*?“
Erst wird Dalli etwas verlegen und dann ist sie erstaunlich direkt.
„Das heißt ganz einfach ich breche das Studium ab … Überhaupt, was brauche ich denn einen Beruf wenn ich so einen perfekten Mann wie Ethelbert heirate.“


Da kam wieder *die alte* trotzköpfige Dalli hervor und alle gucken sie verwundert an, aber am meisten wunderte Ethelbert sich, denn darüber haben sie noch gar nicht so genau gesprochen.
„Wann hat Ethelbert dich den gefragt“
,
kommt die neugierige Frage von Dick.
Jetzt wird Dalli doch noch Rot und fängt an zu stottern.
„Nun ja, eigentlich nicht richtig …“

Weil Ethelbert jetzt mein etwas tun zu müssen, sagt er laut und mit fester Stimme, das auch ja keiner an seinen Worten zweifelt:
„Na gut, wir wollten es erstmal noch nicht sagen, aber jetzt wo es sowieso raus ist, gestern Nachmittag habe ich sie gefragt.“
Einen Moment bleibt Dalli vor staunen, der Mund offen stehen; da aber keiner zu ihr hinschaut, hat sie Zeit sich wieder zu fassen.
„Wann wollt ihr denn Heiraten“
, fragt Dick neugierig und Ethelbert springt wieder ein. „Darüber haben wir nun doch noch nicht gesprochen, aber warum nicht zum Ende des Semesters, wenn Dalli sowieso aufhören will.“
Erst mal geht der gewohnte Hotelalltag weiter, draußen an der Rezeption läutet ein Gast ganz ungeduldig. Ralph legt die Serviette weg und meint: „Wenn sonst keiner will, werde ich mal …“ und verließ das Frühstückszimmer.
Draußen stellt Ralph fest, das es sich nur um einen Scherz handelte von einem Lausbuben, der gerade zum Frühstück ging, aber dann ging die Tür auf und mit einem Koffer und verschiedenen Tüten kommt Fritz heim.
„Hallo, der verlorene Sohn, wie geht es dir?“ „Danke jetzt wieder gut! Die Entziehungskur war erstmal grausam und ich glaube ich hab es jetzt kapiert. Ich glaube dieses Teufelszeug fass ich nie wieder an.“

Margot hat schon mitbekommen, wer da gekommen ist und nachdem sie in der Halle steht, sagt sie:
„Na hoffentlich“

und nimmt ihn in den Arm.
„Was hast du denn jetzt vor?“
„weiß ich noch nicht, aber wenn ich mich hier wieder zurechtgefunden habe, werde ich mir eine Arbeit suchen.“
„Komm doch erst mal rein, die andern werden sicher auch hören wollen, wie es dir ergangen ist, ausserdem hast du heute schon gefrühstückt?“

Jetzt wird Fritz, der wie eine Bohnenstange dasteht etwas verlegen und gesteht.
„Nicht wirklich, ich war bisher viel zu aufgeregt, was mich hier erwartet.“
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Dalli auch …

Barbara Schüller (Voss) :arrow: Dick :arrow: die Ältere der beiden Schwestern, Mitbesitzer des Ponyhotels und Lehrin
Brigitte Voss :arrow: Dalli :arrow: die Jüngere der beiden Schwestern Medizinstudium,
Ethelbert Gravenhorst :arrow: Grossneffe von Oma Jantzen, Stimmbruch tiefer Bass, Landwirtschaftsstudium
Jochen von Roth :arrow: angeheiratetes Familienmitglied, Reitlehrer, Mitbesitzer und Geschäftsführer des Ponyhotels Immenhof
Margot von Roth :arrow: Ehefrau von Jochen, Mitbesitzer des Ponyhotels

Fritz :arrow: Vollwaise aus Lübeck, Adoptivkind auf dem Immenhof,
Holger Lauer :arrow: Ca. 5 Jähriger Sohn
Mirelle Lauer :arrow: Ca. 3 Jährige Tochter
Barbara Lauer :arrow: Ehefrau und manchmal etwas zu nachgiebige Mutter

Dick muss sich neben ihrem Beruf noch um ihren dreifachen Nachwuchs kümmern, aber nun hat sie endlich ihren ersten Urlaub und in diesem will sie unbedingt mal wegfahren. Nichts gegen Ralph, aber er ist scheinbar mit dem Hotel verwachsen.
Sie kann ihn in letzter Zeit nicht mal mehr nach Hamburg locken, obwohl dort ein Musical läuft, das sie gerne sehen würde. Schließlich hat Dick während ihrem Studium Großstadtluft geschnuppert und sie möchte zwar nicht für immer da leben müssen, aber mal für ein paar Stunden wäre schon ganz schön.

Darum bittet sie Margot sich der Drei mal für einige Tage anzunehmen.
„Natürlich mache ich das gerne, aber wo willst du denn hin?“

Dick schaut sich um, das niemand in der Nähe ist, dann sagt sie zu Margot in verschwörerischem Ton.
„Kannst du was für dich behalten?“

Und Margot flüstert im gleichen Tonfall zurück.
„Ja natürlich, ist es so schlimm?“

Dick kann mit Mühe ein lachen unterdrücken.
„Nein ganz im Gegenteil, nur Ethelbert soll davon noch nichts wissen. Dalli und ich wollen in Münster ihr Hochzeitskleid kaufen und dabei möchte ich auch gleich paar Tage Großstadtmief schnuppern.“
„Das ist ja eine Superidee! Dann grüß Dalli mal schön und macht euch paar schöne Tage, hoffentlich findet ihr was schönes. Bleib ruhig solange du willst, ich mach das doch gerne, nachdem ich sowieso keine Kinder mehr bekommen kann. Max und Moritz sind ja Vormittags im Kindergarten, da fühl ich mich sowieso etwas unausgefüllt.“

„Tu nicht so, bis jetzt hast du doch immer noch das Zepter in der Hand was die Zimmer betrifft.“
„Ja noch, aber wie lange … Sonja und Anke können das viel schneller wie ich, das ist halt die Jugend. Ich habe schon heimlich eine Anzeige für ein Zimmermädchen aufgegeben, denn die beiden schaffen die Arbeit auch nicht alleine. Wäre nur schön, wenn einer von unserem Nachwuchs, eines Tages das Hotel übernimmt.“
„Margot, jetzt halt mal die Luft an, so weit ist es doch noch lange nicht und mach dir mal keine Gedanken darüber zumindest solange ich weg bin. Danach können wir ja von mir aus reden, aber rede den anderen gegenüber bloß nicht davon.“
„Übrigens Dick wann fährst du denn?“
„Morgen früh, Milch für einen Tag ist eingefroren und Morgen stille ich die Bande noch mal, den Rest musst du mit Fertigmilch machen und wo die Windeln und alles andere ist weißt du ja. Ich geh dann ins Bett damit ich morgen nicht einschlafe“,

sagt Dick und durchquert laut gähnend die Halle.

Zur gleichen Zeit fragt Ethelbert Jochen um rat, was er bei der Hochzeit am besten anziehen soll.
„Ich weiß gar nicht, was du hast Ethelbert, sonst weißt du dir doch auch immer zu helfen.“
„Das schon, aber an so einem besonderen Tag, schließlich haben wir jedenfalls vor nur einmal zu heiraten.“
„Wo wollt ihr eigentlich heiraten, auch in unserer Kirche?“
„Jochen sei mir nicht böse, aber ich möchte da schon etwas besonderes haben.“
„Woran hast du denn gedacht?“
„Ich habe schon mal meine Erkundigungen eingezogen, in letzter Zeit kann man auch auf dem Holzturm heiraten, das wär doch mal was.“
„Das schon aber nur wenn das Wetter mitspielt.“

„Ach hier bist du“
, stelle Margot erstaunt fest.
„Hein hat gerade angerufen du möchtest mal ins Forsthaus rüber kommen.“
„Ok., wann?“
„Natürlich jetzt gleich, seit wann lässt du dich den bitten.“
„Ethelbert wir sind ja so weit klar, oder?“

Da Ethelbert nickt, geht Jochen zum Stall um sich ein Pony fertig zu machen.
„Ethelbert weißt du wo Ralph ist“ , fragt Margot.
„Ich nehme an, an der Rezeption.“
„Ne da ist er nicht und ich möchte ihn mal sprechen. Wenn du ihn sehen solltest schick ihn doch bitte zu mir.“


Ehe sie weiter reden können, klingelt es an der Rezeption. Aber am klingeln hören sie, das es der Hausmeister ist, Ethelbert fragt: „Nanu, was ist denn jetzt für eine Katastrophe passiert?“
„Wahrscheinlich gar nichts, er war nur so nett die neuen Gäste von Bahnhof abzuholen. Kommst du mit oder soll ich alleine gehen“
„Na klar, bin schon unterwegs.“

„Ach Familie Lauer, hatten sie eine gute Fahrt hierher?“
„Ja danke, aber wir würden jetzt erstmal gerne unsere Zimmer sehen.“
„Ja natürlich! – Sonja, kommen sie bitte mal runter, wir haben neue Gäste“
,
rief sie über die Sprechanlage nach oben.
Die beiden noch nicht Schulpflichtigen Kinder, sind mit den Plänen gar nicht einverstanden. So bettelte Holger:
„Ich möchte aber erstmal die Ponies sehen!“
„Au ja ich auch Ponies gucken“
, stammelte Mireille.
„Aber du siehst doch es ist keiner da der euch hinbringen kann und wir müssen erst mal auspacken.“


Da meldet sich Ethelbert, der sich bisher im Hintergrund gehalten hat.
„Kann ich ihnen vielleicht helfen, ich könnte mit den beiden in den Stall gehen.“

Mutter Barbara, gibt ihren Spröslingen nach und sagt. „Herr …“
„Ethelbert Gravenhorst“
„Herr Gravenhorst, wenn ihnen das wirklich nicht ausmacht?“
„Aber wieso den, wir sind ein Familienhotel und Kinder sind auch Gäste, die wir für wichtige Persönlichkeiten halten“

und hält Holger und Mireille die Hände hin.

„Die ganzen Ponies dürfen wir alle reiten?“
„Nicht ganz Holger, wir haben hier auch andere Kinder und die haben sich ihr Pony schon ausgesucht und sind sehr traurig, wenn du sie ihnen jetzt wegnimmst. Kann ich euch einen Moment alleine lassen, dann kann ich mal nachschauen welche Ponies noch frei sind.“

Diese Sekunden hat Mireille ausgenutzt um unter einen für sie riesigen *Schwarzwälder Fuchs* unter den Bauch zu kriechen und ausgerechnet den Hengst, der sich in letzter Zeit so wild gebärdet.

Holger stand wie erstarrt, und hatte nur noch um seine Schwester Angst. Um die Situation jetzt noch zu verschärfen, kommen jetzt auch noch Jochen und Barbara Lauer in den Stall und sehen natürlich sofort was mit Mireille ist.
Jetzt fängt die Mutter auch noch an zu zetern:
„Wenn meiner Tochter auch nur ein Haar gekrümmt wird, verklage ich sie“

und brauchte noch andere Worte. Jochen versuchte sie zu beruhigen.
„Wenn sie nicht gleich ruhig sind, dann bringen sie ihre Tochter selber in Gefahr. Sie sehen doch der Hengst steht ganz ruhig da, aber wenn er sich durch die ungewohnte Aufregung hier drin erschreckt weiß ich nicht, was passiert.“


Inzwischen hat Ethelbert den Hengst losgebunden, aber ihn aus dem Stand zu drängen wagt er nun doch nicht. Was jetzt passiert lässt jedoch alle drei Erwachsene erstarren.
Der Hengst biegt seinen kraftvollen kastanienbraunen Hals um zu sehen, was unter seinem Bauch ist. Als er erkennt, das es sich um ein junges Lebewesen handelt, schiebt er das Mädchen mit seinem seidenweichen Maul zur Seite; was bei Mireille ein kichern auslöst, denn Abraxas kitzelt sie mit seinen Tasthaaren, die er am Maul hat.
Dann geht er ganz langsam und vorsichtig rückwärts aus dem Stand, indem er sich soweit an die andere Wand drückt wie er kann und geht dann ruhigen Schrittes zu Jochen, der ihm einige Möhren hinhält.

Sofort geht Barbara hin, holt ihre Tochter und hält sie Schützend in den Armen, noch ganz beeindruckt sagt sie zu Jochen: „Sagten sie nicht, das wäre ein Hengst?“
„Ja, was verwundert sie denn daran?“
„Ich dachte Hengste sind immer wild und gefährlich.“
„Ich kenne dieses Märchen, kein Hengst ist von Natur aus Wild und unberechenbar, es kommt immer darauf an, wie die Menschen ihn behandeln und Fohlen sind auch bei Pferden etwas besonderes, was geschützt und vorsichtig behandelt werden muss.“
„Aber Das ist doch meine Tochter und kein Fohlen.“ Da haben sie natürlich recht, aber mit seinen Sinnen hat er wahrgenommen, das dies ein junges Hilfloses Lebewesen ist. Er konnte Mireille ja sowieso nicht sehen, sondern nur Fühlen und dieser Hengst ist schon einige Jahre bei uns und kommt auch regelmäßig mit Stuten und Fohlen zusammen und wird auch regelmäßig gearbeitet, so dass er sehr ausgeglichen ist. So gesehen war Mireille gar nicht wirklich in Gefahr und damit sie ganz beruhigt sind, ein Pferd tritt niemals auf einen Menschen, wenn es einen anderen Weg sieht sich in Sicherheit zu bringen.“


Ethelbert sah der Frau an, das sie noch nicht ganz überzeugt war und erklärte:
„dann gehen sie doch erst mal mit Mireille ins Hotel und trinken einen Schlug auf diesen Schreck und kommen den heute Nachmittag in unsere Scheune, da tritt der Immenhof Zirkus auf, dann werden sie vielleicht besser verstehen, was Jochen ihnen erklären wollte.“

Frau Lauer war zwar noch nicht ganz überzeugt, aber meinte dann, dies ist glaube ich eine gute Idee. Zumal Holger und Mireille jetzt anfangen zu betteln:
„Zirkus ist doch Toll, las uns doch bitte dahin gehen.“
„Na gut, mal sehen was euer Vater dazu sagt, aber auf jedenfall gehen wir jetzt erst mal Essen.“


Inzwischen hat sich Fritz auch vom Krankenhaus erholt und erklärte.
„Ich reite jetzt erst mal zu Hein nach Dodau.“

Jochen schaut seine Frau verwundert an und fragt sie dann später, als Fritz im Stall war.
„Weißt du was das jetzt soll?“
„Nein, aber wenigstens, kann er bei Hein nicht in Gefahr kommen, lass ihn einfach mal machen.“
Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.
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Oma Janzen
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Jetzt wird es Ernst

Brigitte Voss :arrow: Dalli
die Jüngere der beiden Schwestern Medizinstudium, (Gravenhorst)
Ethelbert Gravenhorst :arrow: Grossneffe von Oma Jantzen, Stimmbruch tiefer Bass, Landwirtschaftsstudium
Barbara Schüller (Voss) :arrow: Dick :arrow: die Ältere der beiden Schwestern, Mitbesitzer des Ponyhotels und Lehrin
Raph Schüller :arrow: Graphiker aus Lübeck und Dicks Ehemann, Mitbesitzer des Ponyhotels
Pankraz Hallgarten :arrow: Onkel von Ethelbert uns Winzer aus Eltville
Jochen von Roth :arrow: angeheiratetes Familienmitglied, Reitlehrer, Mitbesitzer und Geschäftsführer des Ponyhotels Immenhof
Margot von Roth :arrow: Ehefrau von Jochen, Mitbesitzer des Ponyhotels

Hannes :arrow: Hausknecht auf dem Immenhof, jetzt Stallbursche
Fritz :arrow: Vollwaise aus Lübeck, Adoptivkind auf dem Immenhof,
Volker Brenner :arrow: Reitender Assistensarzt
Fridericke Mayer :arrow: Reitende Mathematikerin
Karsten Hauser :arrow: Reitender Lehrer
Katharina Freude :arrow: Reitende Gynäkologin
Eberhard :arrow: Kellner, Statur eines Mittelgewichtsboxers, tiefblaue Augen und blonde Haare
Daniel Beeren :arrow: Kind von Gästen, die Berufsreiter sind. Aus Eutin inzwischen Verden, 2. Adoptivkind (Hotelfachschule)
Olaf Hufnagel :arrow: Reitlehrer


Endlich ist Dallis und Ethelberts großer Tag gekommen.
Bei strahlendem Sommerwetter führt Fritz, der sich für diese Gelegenheit extra eine neuen Anzug gekauft hat, die Braut auf den Holzturm, wo der Pfarrer und ihr zukünftiger Ehemann warten.

Da fragt der Pfarrer auch schon:
„Frau Brigitte Voss, wollen sie Herrn Ethelbert Gravenhorst, Lieben und ehren bis der Tod euch scheidet?“
daraufhin antwortet Dalli mit einem kleinen Zögern,
„ja, ich will!“
„Und sie Herr Ethelbert Gravenhorst, wollen sie Frau Brigitte Voss, Lieben und ehren bis der Tod euch scheidet?“

Doch Ethelbert antwortet wie aus der Pistole geschossen:
„Ja, ich will!“


Da der Pfarrer beide ja schon einige Jahre kennt, sagt er:
„Dann bleibt mir nur noch übrig, euch für Mann und Frau zu erklären und euch ein langes Leben und viele Kinder zu wünschen. So mein Junge“

und er haut Ethelbert auf die Schulter. „Dann gibt deiner Frau mal einen ordentlichen Kuss“, was Ethelbert auch sofort in die Tat umsetzt.
Als nach einigen Minuten, der Kussvorgang immer noch nicht beendet war, sagt er dann doch etwas nervös:
„Aber denkt auch daran, dass eure Gäste weder verhungern noch verdursten wollen.“


Außer den Trauzeugen mussten die Hochzeitsgäste aus Platzmangel unten am Turm verweilen. natürlich sind Lautsprecher aufgestellt worden, damit auch diese Gäste die Trauungszeremonie mitverfolgen können. Aber bei der nun entstehenden Pause wurden die Leute unten vor dem Turm doch nervös, sie können ja nicht wissen, das, daß Brautpaar nur die Zeit vergessen hat.

In das unruhige Gemurmel erschalte jetzt Pankraz Hallgartens kräftige Stimme.
„Es ist alles in Ordnung, wir kommen gleich runter, die Brautleute …“

und dann kommt auch schon Dallis Brautstrauß vom Himmel gesegelt. Jede will ihn natürlich fangen und regt sich ihm entgegen, aber Sonja, die ja nicht nur ein einfaches Zimmermädchen ist, fällt er in die Arme.

Weil der Holzturm etwas außerhalb von Bad Malente-Gremsmühlen liegt, sind die Immenhöfler mit traditionellen Ponykutschen gefahren und jetzt kommen Hein und Hannes noch mit je zwei *Schwarzwälder Füchsen* und zwei Planwagen um die weiteren Hochzeitsgäste abzuholen.

Friedericke Mayer, Karsten Hauser, Katharina Freude sind zu Pferd gekommen und stehen nun Spalier, sogar Dr. Volker Brenner hat sich für den heutigen Tag herabgelassen, mitzureiten. Damit es nicht so ein winziges Spalier ist durch das unser Brautpaar nun schreitet, haben sich noch die Zirkuskinder dazugestellt. Was zum Teil natürlich ein putziges Bild ist, wenn ein so kleiner Kerl mit einer langen Reitpeitsche hochgereckt dasteht.

Oberkellner Eberhard hat natürlich wieder seinen großen Auftritt, aus dem Reederkrug wurde wiedermal Kellner und Küchenpersonal ausgeliehen. Auch Stine stolzierte durch die Küche und passt mit Argusaugen auf, dass die Hilfsköche alles richtig machten. Denn für ihr Dallimädchen durfte es doch nur das Beste sein.

Als Aperitif gibt es für die Erwachsenen, einen Ingwer-Ananas-Cocktail, der aus einer frischen Ananas und einer Ingwerknolle mit Zitrone und Zucker abgeschmeckt und mit dem besten Sekt des Weingutes Hallgarten aufgegossen wurde. Die Kinder bekommen einen Cocktail aus verschiedenen Fruchtsäften mit Mineralwasser aufgegossen.

Ethelbert kann sich immer noch nicht an seiner Ehefrau Sattsehen, erst recht nicht an diesen schönen Brautkleid. Aber auch die anderen Herren sahen Dalli mit bewundernden Blicken nach, wobei der eine oder andere einen strafenden Seitenblick von seiner Frau erhielt, denn Singles beiderlei Geschlechts, sind weniger vertreten.
Die Gesellschaft will gerade an dem von Oberkellner Eberhard, liebevoll gedeckten, Tisch platznehmen, da sieht Dick ihren Mann mit einem Gesicht wie Weißkäse und völlig in Gedanken aus dem Hotel wanken.

Jochen und Hannes, die gerade noch mal im Stall waren, können Ralph gerade noch an einem Sturz hindern. Nachdem Ralph sich wieder gefasst hat, fragt er Jochen: „Weißt du wer gerade angerufen hat?“
Noch ist Jochen nach scherzen zumute und er versucht es auch:
„Nach deiner Reaktion zu urteilen, der Teufel persönlich?“ „Das nun nicht gerade, aber Ehepaar Beeren! Sie wollen Daniel zurück haben.“


Jetzt wird Jochen doch mulmig, inzwischen sind auch Dick und Margot dazu gekommen. Dalli und Ethelbert haben wenigstens die Geistesgegenwart, die Hochzeitsgesellschaft von dem Geschehen abzulenken.
„Hast du ihnen nicht gesagt, das wir darauf gar nicht antworten können und er sich an das Jugendamt wenden soll?“
„Natürlich, habe ich das, aber der Mann hat mir gar nicht zugehört, im Gegenteil, er fing gleich an zu brüllen. Im Hintergrund hörte ich wie seine Frau versuchte ihn zu beruhigen … Aber eigentlich verstand ich nur das er herkommen will und Daniel entführen will.“
„Ruf doch gleich mal das Jugendamt an, was wir machen sollen“
,

schlägt Margot vor. Von der Hochzeitsgesellschaft dringt gerade munteres Gelächter rüber, was ihnen bewies, das noch keiner etwas mitbekommen hat. Die meisten Hotelgäste feiern ja mit, soweit sie nicht mit Reitlehrer Olaf ausgeritten sind oder eine Familie ist sogar nach Neustadt zum Baden, in der Ostsee, gefahren.
„Margot, du bist gut, Jugendamt … Darf ich dich mal fragen wie ich das machen soll? Wir haben heute Sonntag.“ „Das hat Margot sicher nicht bedacht“
,
sagt Jochen, nachdem er ihr ratloses Gesicht sieht.
„Aber hast du es schon mal bei der Polizei versucht, vielleicht ist der Beamte der Beeren damals verhaftet hat ja im Dienst.“
„Das ist eine gute Idee“
und Ralph machte kehrt und läuft wieder zum Telefon.
„Das war jetzt wohl die beste Idee, Kommissar Hellmann war sogar direkt am Apparat. Nachdem ich ihm geschildert habe, wie Herr Beeren sich am Telefon aufgeführt hat, sagte er nur zwei Dinge. Erstens sollen wir Daniel erstmal vom Immenhof wegbringen, damit Herr Beeren ihn nicht gleich zu fassen bekommt; außerdem sagte er, das er sich sofort in`s Auto setzt und her kommt.“


Jetzt kommt auch noch die frisch gebackene Braut rüber denn sie möchte natürlich auch wissen was los ist. Bevor Dalli jedoch da ist, sagt Dick zu den anderen:
„Geht ihr mal rüber, sonst fällt es noch auf, um Dalli kümmer ich mich.“
„Ja gut“
, sagt Jochen,
„Dick hat recht, geht ihr drei mal schon, aber ich bringe erst noch Daniel in Sicherheit.“ „Gute Idee, aber wohin denn?“
„Das ist doch jetzt egal, umso weniger Leute wissen, wo er ist umso besser.“


Dalli wunderte sich, das plötzlich alle bis auf Dick ihrer Wege gingen, darum fragt sie ihre Schwester:
„Haben die irgendetwas gegen mich?“
„Keineswegs, aber es muss ja nicht unbedingt auffallen, das hier was nicht stimmt.“
„Also doch, ist es so schlimm?“
„Das schon Dalli, aber es war irgendwie zu befürchten, das es eines Tages so kommt, aber ausgerechnet heute …“
„Ach Dick jetzt sag schon, was ist los?“
„Ehepaar Beeren ist aus dem Gefängnis und jetzt will Herr Beeren mit aller macht Daniel wiederhaben.“

„Aber“
,
Dalli fehlen erst mal die Worte,
„kann er das denn?“
„Rechtlich nicht, darum haben wir uns ja beraten. Aber im Augenblick gibt es nichts zu tun und wir wollen euch ja auch nicht die Hochzeit verderben.“

Darum nimmt Dick ihre Schwester in den Schlepptau und fragte, wie beiläufig die Gäste:
„Sollen wir nicht mal erst essen? Ich weiß ja nicht, was ihr wollt, aber mein Magen weigert sich noch länger zu warten.“


Ein allgemeiner Beifall sagte Dick, das sie das richtige gesagt hat und sie setzte sich demonstrativ hin. Kurze Zeit später, kommt dann auch Jochen und das große Schlemmen kann anfangen.

Danach erhob sich der Bräutigam und erklärte:
„Es ist zwar schön mit euch zu feiern, aber meine schöne Frau und ich müssen jetzt zu unserer Hochzeitsreise aufbrechen“
, dabei zog er Dalli so an sich das sie quietschte.
Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.
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Oma Janzen
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Was passiert mit Daniel

Barbara Schüller (Voss) :arrow: Dick :arrow: die Ältere der beiden Schwestern, Mitbesitzer des Ponyhotels und Lehrin
Raph Schüller :arrow: Graphiker aus Lübeck und Dicks Ehemann, Mitbesitzer des Ponyhotels
Brigitte Voss :arrow: Dalli :arrow: die Jüngere der beiden Schwestern Medizinstudium, (Gravenhorst)
Ethelbert Gravenhorst :arrow: Grossneffe von Oma Jantzen, Stimmbruch tiefer Bass, Landwirtschaftsstudium
Jochen von Roth :arrow: angeheiratetes Familienmitglied, Reitlehrer, Mitbesitzer und Geschäftsführer des Ponyhotels Immenhof
Margot von Roth :arrow: Ehefrau von Jochen, Mitbesitzer des Ponyhotels

Herr Beeren :arrow: Leibl.Vater, Berufsreiter, Hotelgast aus Verden
Frau Beeren :arrow: Leibl. Muttervon Daniel, Berufsreiter, Hotelgast aus Verden
Komissar Hellmann :arrow: Polizist der das Ehepaar Beeren festgenommen hat


Die Flitterwöchner waren gerade gegangen, da kommt auch schon Kommissar Hellmann angebraust.
„Entschuldigen sie bitte das es doch länger gedauert hat, aber ich musste noch einen anderen Fall bearbeiten.“


Jochen ist es gerade noch im letzten Augenblick gelungen, den Kommissar mit ins Haus zu ziehen. Ralph ist als Ohrenzeuge natürlich mitgekommen, aber Margot und Dick versuchen die Gäste abzulenken. Dies geht umso leichter, weil gerade die Geländereiter zurückkommen und sie einiges zu erzählen haben.
Vorsorglich hat der Kommissar schon einen Wagen genommen, der nicht sofort als Polizeiwagen zu erkennen ist; Er ist gerade im Haus, da kommen auch schon Herr und Frau Beeren angebraust.

Nachdem er aus dem Wagen gesprungen ist, will er sich sofort auf Jochen stürzen; doch Frau Beeren, die etwas langsamer ausgestiegen ist, versucht ihren Mann zu bremsen und scheinbar gelingt ihr das auch, erst mal … Aber nur weil in diesem Augenblick ein dunkelblauer Karavan, vorfährt, dem die bestens gelaunte Familie entquillt, die heute Morgen an die Ostsee gefahren ist.
Er kann sich nur solange zusammenreißen, bis die Familie außer Sichtweite ist. Da Jochen inzwischen in seinem Büro war, folgte Beeren ihm Wutschnaubend … Aber der Kommissar und Jochen lassen Beeren erst mal eine Stunde warten.

Als sie dann das Büro betreten, ist Beeren schon wesentlich Kleinlauter und sie können ihm schließlich klar machen, dass er für Daniel nie wieder die Erziehungsbevollmächtigung bekommt. Nachdem er einsehen muss, das er im Fall einer Zuwiderhandlung direkt wieder in den Bau fährt, zog er mit seiner Frau im Schlepptau erst mal ab.

„Puh“
, sagt Herr Hellmann,
„die erste Runde haben wir gewonnen, aber glauben sie nicht der Kerl gibt so einfach auf. Wo sie Daniel hingebracht haben, kann er dort für einige Wochen bleiben?“
„Ja sicher ich werde nachher gleich hingehen und mit den Leuten reden.“

Hellmann legt ihm die Hand auf den Arm.

„Bloß nicht, darauf wartet Beeren doch nur, das sie ihn zu Daniel führen. Ich will ihnen ja keine Angst machen, aber wirklich Ruhe hat Daniel erst, wenn sein Erzeuger wieder im Gefängnis sitzt.“
„Wie soll ich Daniel denn die Situation erklären, wenn ich nicht zu ihm darf?“
„Rufen sie erstmal an und sprechen sie mit der Familie die ihn Aufgenommen hat. Danach schreiben sie einen Brief an Daniel und lassen ihn von einer unbeteiligten Person hinbringen; aber Daniel sollte die Person schon kennen.
So, jetzt werde ich erst mal wieder fahren, aber halten sie mich bitte auf dem laufenden und sobald ihnen irgendetwas ungewöhnlich vorkommt rufen sie mich sofort auf dieser Nummer an, dort bin ich Tag und Nacht zu erreichen.“

Jochen will gerade etwas erwidern, aber Hellmann unterbricht ihn. „Überlassen sie mir bitte die Entscheidung ob die Beobachtung wichtig ist oder nicht.“ „Na gut“ ,
gibt Jochen widerstrebend zu,
„dann wünsche ich ihnen noch einen schönen Sonntag.“


Inzwischen kommen Dalli und Ethelbert nach den erst zwei dann noch 1 Woche mehr aus Venedig zurück und sie sitzen zufällig alle zusammen und erzählen von Venedig, da muss Dalli auf dem schnellsten Weg zu Toilette rennen, denn ihr ist schlecht.

Ethelbert wundert sich gar nicht mehr, denn dies geht schon fast die ganze Zeit in Venedig so.
„Da machst du dir gar keine Gedanken, was mit deiner Frau los ist“
,
fragt Margot mit einem Gefühl zwischen erstaunen und Wut. „Dalli sagt immer, es ist alles in Ordnung“ ,
will Ethelbert sich verteidigen.
Da kommt Dalli auch schon wieder und sie sieht wirklich nicht krank aus, daher stellt Dick eine Vermutung an. „Sag bloß bei euch ist schon etwas unterwegs?“
„Du wirst es kaum glauben, auch deine kleine Schwester schafft so etwas.

Nachdem Ethelbert kapiert hat, worum es geht, meldet er sich. „Aber etwas war ich ja wohl auch daran beteiligt.“
„Ja natürlich mein Held“
, sagt Dalli und gibt ihm einen dicken Kuss.
In diesem Augenblick klingelt das Telefon und Jochen der schon böses ahnt, will schon aufspringen; aber Ethelbert sitzt der Tür näher und geht schon raus.
Eine halbe Ewigkeit später, so kommt es Jochen jedenfalls vor kommt Ethelbert mit ernstem Gesicht wieder. Das es gerade mal zehn Minuten war nimmt er erst wahr als Ethelbert schon zu sprechen angefangen hat.

„Onkel Pankraz war am Telefon und hat mir ein sehr verlockendes Angebot gemacht.“
„Und dann machst du ein Gesicht, als ob es dir in die Suppe gehagelt hat?“

Stellt Dalli mit erstaunen fest.

„Er hat mir angeboten auf seinem Weingut als Geschäftsführer anzufangen, natürlich soll ich dich mitbringen. Er hofft wohl so kommt er schneller zu Enkelkindern.“

Jetzt grinst sich Dalli eins,
„wenn der wüsste …“

„Was hältst du denn davon, Dalli?“
„Ja, warum denn nicht, der Rhein soll do auch schön sein und wenn du gut verdienst.“
„Das hieße aber ein Abschied vom Immenhof!“
„Mach es doch nicht so tragisch, im Urlaub kommen wir natürlich immer wieder her. Außerdem, hier sitzen doch schon genug Erben die das Ponyhotel Immenhof weiterführen können und einige Ponies werden wir wohl auch dort halten können, oder?“ [/i]
Aber Margot erinnert:
„Wollt ihr eine solche Entscheidung nicht noch überschlafen? Ich glaube kaum, das Pankraz es so eilig hat.“

Etwas kleinlaut gibt Dalli zu.
„Margot du hast ja recht, aber ich glaube nicht, dass dies unsere Entscheidung ändern wird und wir kommen doch immer wieder.“
Gähnend meint sie zu Ethelbert:
„Ich glaube, wir sollten unseren ersten gemeinsamen Abend auf dem Immenhof, langsam beenden.“


Zwei Tage später fahren Dalli und Ethelbert tatsächlich nach Eltville, aber erst nachdem Pankraz Hallgarten sich mit einer Ponyherde auf dem Weingut einverstanden erklärt hat.
Als sie dann nach wenigen Stunden, Ethelberts neuem Porsche, der sie mit zweihundert Sachen an den Rhein gebracht hat, entsteigen, sagt Dalli: „Hier ist es ja noch schöner wie ich dachte, ich glaube hier werden unsere Kinder sicher groß und stark werden.“
Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.
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Beitrag von Oma Janzen »

Die Entscheidung

Barbara Schüller (Voss) :arrow: Dick :arrow: die Ältere der beiden Schwestern, Mitbesitzer des Ponyhotels und Lehrin
Raph Schüller :arrow: Graphiker aus Lübeck und Dicks Ehemann, Mitbesitzer des Ponyhotels

Mette Schüller :arrow: Drillinge von Dick geboren am 29.12.1979
Femke Schüller :arrow: Drillinge von Dick geboren am 29.12.1979
Axel Schüller :arrow: Drillinge von Dick geboren am 29.12.1979
Jochen von Roth :arrow: angeheiratetes Familienmitglied, Reitlehrer, Mitbesitzer und Geschäftsführer des Ponyhotels Immenhof
Margot von Roth :arrow: Ehefrau von Jochen, Mitbesitzer des Ponyhotels

Max von Roth :arrow: Zwillingsbrüder geboren 1977
Moritz von Roth :arrow: Zwillingsbrüder geboren 1977
Fritz :arrow: Vollwaise aus Lübeck, Adoptivkind auf dem Immenhof, Matrose auf der Gorch Fock
Komissar Hellmann :arrow: Polizist der das Ehepaar Beeren festgenommen hat
Daniel Beeren :arrow: Kind von Gästen, die Berufsreiter sind. Aus Eutin inzwischen Verden, 2. Adoptivkind (Hotelfachschule)
Hein Daddel :arrow: ehemals Stallbursche bei Jochen, jetzt Herr vom Forsthaus Dodau
Bauer Bartling :arrow: Milchviehbesitzer im Bezirk


Das Hotel ist schon seit einigen Wochen geschlossen, weil in den nächsten Monaten einige Sanierungs- und Renovierungsarbeiten durchgeführt werden müssen. Weil solange Ruhe war ist auf Kommissar Hellmann, der Meinung, dass Daniel wieder auf den Immenhof ziehen kann.
Dieses Jahr wollen die beiden Besitzerpaare auch den ersten wirklichen Urlaub machen, den Anfang machen Jochen und Margot mit Daniel, Max und Moritz.
Eigentlich wollten sie ja eine Flugreise machen, aber weil die Kinder sich so über den Schnee im Winter gefreut haben, beschließen sie einen Skiurlaub in Tirol zu verbringen.
Nur Kitzbühl ist ihnen zu überlaufen.
„Es muss ja auch nicht gleich der *wilde Kaiser sein*“
, meint Margot,
„Da ist es mir viel zu gruselig.“
„Da brauchst du dich nicht zu fürchten“
, kommt es von Daniels Kinderstimme.
„Das hatten wir in der Schule, das Gebirge heißt nur so, aber da sind keine Wilden.“
„Dann bin ich ja beruhigt, aber wir fahren doch lieber woanders hin.“


Weil die eigentliche Skisaison noch nicht angefangen hat, steigen sie vor einem heimeligen Berghotel in Gerlos ab. Nachdem sie sich in den zwei Zimmern eingerichtet haben, melden sie die Kinder erst mal im Sportcenter zu einem Skikurs an.

Am nächsten Morgen können es die drei gar nicht erwarten, raus in den Schnee zu kommen, da auch die Wintersonne ihr bestes gibt. Aber Margot besteht darauf, das sie erst ein kräftiges Frühstück zu sich nehmen.

Jochen und sie wollen sich auch mal auf den schmalen Brettern versuchen, also schließen auch sie sich einer Anfängergruppe an. Heute fahren sie erst mal tief ins Schönachtal hinein und die Kids bleiben erst mal im Ort.

Schon eine Woche später, fahren die Erwachsenen mit den Schlepplift zur Gerlosplatte auf 1800 m rauf um die ersten kleineren Abfahrten zu machen. Margot schaut durch ihre Schneebrille und sagt zu Jochen:
„Ich hätte nie gedacht, dass es in den Bergen wirklich so schön sein kann.“
„Übrigens Margot, du hast so eine frische Gesichtsfarbe, wie ich es schon lange nicht mehr bei dir gesehen habe.“
„Danke, du aber auch, du könntest glatt als vierzig durchgehen. Man merkt ja auch gar nicht, das wir schon auf 1300 m wohnen, obwohl es Tal heiß. Ich glaube einen solchen Urlaub sollten wir wiederholen.“
„Ich weiß nur nicht, ob das möglich ist. Ok, diesmal hat Daniel von der Schule eine Sondergenehmigung erhalten um mitfahren zu können, aber immer geht das nicht. Außerdem kommen Max und Moritz nächstes Jahr auch schon in die Schule.“
„Stimmt schon, dann fahren wir in den Schulferien, wir müssen uns dann nur früher anmelden.“


Dann ist der Urlaub leider schon wieder vornüber und sie fahren wieder Richtung Heimat, aber diesmal war, gegenüber der Hinfahrt, auf der Rückbank alles ruhig. Margot dreht sich um und sagt flüsternd zu Jochen, der ja am Steuer sitzt:
„Unsere Helden schlafen.“
„Dann ist ja alles in Ordnung. Ich bin mal gespannt um wie viel Dicks Kinder gewachsen sind.“
„Ach Jochen, wir waren gerade vierzehn Tage weg, so schnell geht das mit dem wachsen nun auch nicht.“


Als sie ankommen ist der erste den sie sehen Ralph und der macht ein sehr ernstes Gesicht. Also schicken sie die Kinder schon mal zum Auspacken ins Haus und fragen Ralph dann, was los ist.

„Na das, was wir schon lange befürchtet haben. Neulich beim Ausreiten haben Dick und ich, das Ehepaar Beeren gesehen.“

Jochen vergeht von jetzt auf gleich das Lachen.
„Hast du eigentlich schon Kommissar Hellmann angerufen?“
„Natürlich, und sogar das Jugendamt ist informiert. Aber kommt doch erst mal rein und erzählt, wie war der Urlaub.“

Jetzt grinst Jochen wieder wie ein Honigkuchenpferd.
„Ach Ralph, es war einfach Wunderbar, wir haben uns fest vorgenommen im nächsten Jahr wieder zu fahren.“
„Ralph, was soll denn jetzt mit Daniel passieren“
, fragt Margot ganz besorgt.

„Im Moment sollen wir erst mal Abwarten, meint der Kommissar. Weil jetzt doch die Handwerker im Haus sind, haben Dick und ich unseren Urlaub storniert.“

Jochen duckt sich erschreckt zusammen:
„Meint ihr nicht, das ist übertrieben?“
„Schön wär`s, aber wer weiß …“


Aber als Daniel, Max und Moritz reinkommen und begeistert von ihrem ersten Skiunterricht erzählen, sind diese ernsten Überlegungen erst mal beendet und so sollte es vorläufig auch bleiben.
Es bumst einige Male so ganz zaghaft an die Tür, Dick schaute verwundert auf:
„Ralph erwartest du jemand?“
„Nö, die Handwerker sind ja schon weg“
,
aber dann stand er schon auf um nachzuschauen.
Als Ralph die Tür aufmacht, gibt es allerdings eine Überraschung … Irgendwie hatten die drei Krabben Mette, Femke und Axel es geschafft die Tür des Kinderzimmers aufzubekommen und machten jetzt einen Ausflug; bei dem die vorwitzige Femke, die Tür des Esszimmers, mal mit ihrem Kopf und mal mit ihrem dick gepolsterten Hinterteil traf. Aber kaum hat Ralph die Tür aufgemacht und die drei kamen, mal vorwärts mal Rückwärts als ob sie Clowns wären, ins Zimmer gekrabbelt. Worüber alle vier Erwachsenen Tränen lachen müssen und die drei Jungs gingen sofort auf die Knie und eine liebevolle Balgerei begann; indem sie die drei gründlich durchkitzeln.
Mitten bei dieser Szene geht die Tür noch mal auf und Fritz, der seinen ersten Landurlaub hat, kommt mit seinem Seesack über der Schulter reingestapft. Jetzt müssen sie natürlich erst mal über Fritz Erlebnisse sprechen, denn damals nachdem er mit Hein gesprochen hat, ging er schon am nächsten Tag weg.

Wie sie später von Hein erfuhren, will Fritz sich mal als Matrose versuchen. Daraufhin war Margot sehr erleichtert und meinte zu Hein:
„Sieht ja so aus als ob er diesen Mist endlich überwunden hat, hoffentlich hilft ihm der Seewind.“

Hein antwortete:
„Frau Margot, da können sie ganz beruhigt sein! Er will ja auf einen Großsegler gehen und mit diesen Zeug im Körper, fällt er ja aus den Wanten.“

Jochen will zwar nicht direkt zeigen wie stolz er auf Fritz ist, darum fragt er nur:
„Wie lange kannst du denn bleiben?“
„Zwei Wochen, dann seht ihr mich aber ungefähr zwei Jahre nicht. Die *Gorch Fock* mach nämlich eine Weltreise.“


Am nächsten Morgen beim Frühstück, nachdem die Kinder das Zimmer verlassen haben kommt das Thema Daniel wieder zur Sprache. Als Fritz davon erfährt, präsentiert er seine Fäuste und sagt:
„Dieser Hanswurst soll nur kommen, dem sage ich so die Meinung, das er froh ist, Daniel nie wieder sehen zu müssen.“
„Du Fritz, ich glaube diese Sprache lass mal, ich fürchte die Polizei findet das nicht lustig“
, wirft Jochen ein.
„Ach ja, und was dieser Kerl macht … sollen wir uns das einfach gefallen lassen“
,
fragt Fritz erbost und springt auf.
Dick versucht wieder Ruhe in die Runde zu bekommen und sagt zu Fritz:
„So, jetzt setz dich mal wieder hin und lass uns überlegen, was wir am besten tun können? Außerdem wie ich Herrn Beeren in Erinnerung habe, brauchst du dich nur in der entsprechenden Haltung aufbauen und er zieht ab.“


Bauer Bartling, der durch seinen wirtschaftlichen Ruin, hart geworden ist; findet auf seinem morgendlichen Rundgang, ein frei laufendes Pferd mit wehenden Bügeln. Aber so Gefühlskalt ist er nun doch noch nicht, dass er nicht sofort weiß, was das heißt und er versucht mithilfe des Pferdes, den Reiter zu finden.
Das gelingt ihm natürlich auch, aber die Lage in der sich der Reiter befindet, sagt ihm, der braucht keine Hilfe mehr und ruft von zu Hause den Polizeiposten in Malente an.
„Übrigens Herr Wachtmeister, das Pferd habe ich erst mal bei mir im Stall untergebracht.“
„Ja gut, ich schicke gleich jemand zu ihnen raus, sie können ihn dann sicher zu dem Unglücksort bringen.“

Gleichgültig erwiderte er:
„Wenn ich dann noch hier bin, ansonsten müssen sie selbst suchen ich habe endlich einen Aushilfsjob gefunden und will den nicht verlieren.“


Gegen Mittag fährt Kommissar Hellmann dann zum Immenhof und nachdem Jochen und Ralph sich von ihrem Schreck erholt haben, meint er dann mit einem Hintergründigem Lächeln.
„Jetzt wissen wir es Definitiv, wegen Herrn Beeren brauchen wir uns keine Sorgen mehr zu machen.“
„Wieso denn das“
, fragt Fritz, der mit seiner staatlichen Figur gerade die Freitreppe herunterkommt.
„Heute Morgen haben wir einen toten Reiter gefunden und es sieht ganz nach einem Unfall aus. Der Name ist Beeren!“
„Aber wieso Unfall“
, fragt Jochen interessiert.
„Dr. Jacob, hat sich hinterher Beerens Pferd angesehen … Scharfe Sporen war wohl die harmloseste Sache die er diesen Pferd hat zukommen lassen. Da wir noch nicht wissen, von wo dieses Pferd stammt, möchte ich sie bitten, die junge Stute hier Unterzustellen.“

„Ralph, die Quarantänebox ist doch gerade frei?“
„Ja, Jochen!“
„Gut, wann bringen sie das Pferd?“


Kommissar Hellmann wird verlegen und fängt auf einmal an zu stottern:
„Könnten sie die Stute bei Bauer Bartling abholen?“ „Ja steht sie denn da alleine?“ „Sieht ganz so aus.“
„Ralph, dann ruf doch mal gleich Professor Hund an, ob er sich das Pferd noch dort ansehen kann? Dann wissen wir wenigstens ob sie sonst gesund ist.“

„Hm, Hm“
, macht sich Hellmann bemerkbar.
„Dann scheint ja alles bestens zu sein; ich fahre dann mal wieder, wegen des Protokolls rufe ich noch an.“


Als der Kommissar gefahren ist, meint Fritz, der die ganze Zeit nur zugehört hat.
„Eigentlich hätte ich dem Kerl ja ganz gerne die Meinung gesagt, Unverschämtheit einfach vom Pferd zu fallen.“
„Aber Fritz, so ist es besser! Jetzt können wir wenigstens sicher sein, das er wirklich nicht mehr auftaucht“
,
sagt Ralph und geht ins Haus zum Telefon.

Mittags sitzt Margot dann mit leuchtenden Augen am Tisch, bis Dick endlich fragt:
„Komm spuck schon aus, was du hast, ehe du platzt.“
„Ok, ich habe eine Überraschung für euch …“
,
will Margot die beiden noch etwas zappeln lassen.

„Als ich hörte, was der Kommissar gesagt hat, habe ich im Reisebüro angerufen … Euer Urlaub stand auf der *Last Minute-Liste* … Wenn ihr den Urlaub antretet, fällt sogar die Stornogebühr weg. Da ich dachte ihr freut euch, habe ich direkt zugesagt.“

Dick fällt Ralph um den Hals und jubelt:
„Das ist ja wunderbar, dann wird ich mal gleich die Koffer packen.“
„Dick ich verstehe ja deine Freude, aber du solltest dich lieber bei Margot bedanken.“
„Ja das mache ich auch“

und fiel als nächstes Margot um den Hals, die lachend erwiderte:
„Ist ja schon gut! Beeilt euch lieber so viel Zeit ist nicht mehr bis zum Abflug. Das wir uns um deine drei kümmern, ist ja wohl klar.“


Am nächsten Morgen bringt Jochen die beiden dann, ach einem hastigen Frühstück nach Hamburg zum Flughafen.
Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.
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Die neue Saison

Hein Daddel :arrow: ehemals Stallbursche bei Jochen, jetzt Herr vom Forsthaus Dodau
Frieder Knaddel :arrow: Stallknecht in Dodau
Iris Romach :arrow: Behindertes Mädchen aus Wismar
Bengt Romach :arrow: Jüngerer Bruder
Elli Romach :arrow: Leidgeprüfte Mutter von Iris
Barbara Schüller (Voss) :arrow: Dick :arrow: die Ältere der beiden Schwestern, Mitbesitzer des Ponyhotels und Lehrin
Raph Schüller :arrow: Graphiker aus Lübeck und Dicks Ehemann, Mitbesitzer des Ponyhotels
Jochen von Roth :arrow: angeheiratetes Familienmitglied, Reitlehrer, Mitbesitzer und Geschäftsführer des Ponyhotels Immenhof
Margot von Roth :arrow: Ehefrau von Jochen, Mitbesitzer des Ponyhotels

Max von Roth :arrow: Zwillingsbrüder geboren 1977
Mette Schüller :arrow: Drillinge von Dick geboren am 29.12.1979
Axel Schüller :arrow: Drillinge von Dick geboren am 29.12.1979
Moritz von Roth :arrow: Zwillingsbrüder geboren 1977
Daniel Beeren :arrow: Kind von Gästen, die Berufsreiter sind. Aus Eutin inzwischen Verden, 2. Adoptivkind


Die ersten Strahlen der Frühlingssonne bestrahlen das renovierte *Ponyhotel Immenhof*, das wieder mal auf die ersten Gäste des Jahres wartet.

Unterdessen werden in Dodau die ersten Fohlen des Jahres geboren; noch sind sie zwar zart, aber bis zum Absetzen werden es bestimmt kräftige Halbstarke sein und die Mütter werden froh sein, ihren Nachwuchs in die Selbstständigkeit zu entlassen.

Hein steht überlegend in der Frühlinksonne und sagt zu Frieder:
„Ich glaube diesmal bekommen wir einen prächtigen Jahrgang …“

und er muss sich schnell hinsetzen. Auf einmal spürt er einen stechenden Schmerz und ihm wird für einen Moment schwummerig, aber im nächsten Moment, hat er schon wieder eine Mistforke in der Hand und fährt Frieder an:
„Beeil dich Glampi muss ihren warmen Brei bekommen und frisches Stroh.“


Als erstes kommt die Familie Romach aus Wismar, Vater Mutter und zwei Kinder. Dort leben sie zwar direkt an der Ostsee und haben auch wunderschöne Bademöglichkeiten, aber das alles nützt nichts, Tochter Iris war schon fünf Jahre und konnte scheinbar immer noch nicht sprechen. Der dreijährige Bengt plapperte manchmal wie ein Wasserfall, demnächst ist er für den Kindergarten angemeldet.

Iris hat keine gleichaltrigen Freunde und kein Kindergarten wollte sie aufnehmen. Weil die Eltern soviel von der hilfreichen Wirkung von Tieren gelesen haben, wollen sie im Ponyhotel Immenhof einen letzten Versuch machen und haben einen dreiwöchigen Urlaub gebucht.
Kellner Eberhard, der zwischendurch auch als Hausdiener arbeitete, bringt Familie Romach mit ihrem umfangreichen Gepäck in den ersten Stock. Als er noch einmal zum Wagen will, bittet Jochen ihn.
„Herr Romach, ich weiß sie haben andere Probleme, aber können sie diese Formular ausfüllen.“

Aber eigentlich will Jochen noch einiges über Iris wissen und verwickelt den Vater in ein längeres Gespräch …
Schließlich sagt er:
„Ich glaube, da weiß ich auch schon, welches Pony wir Iris geben. Es sollte mich wundern wenn Iris es schafft Lindy zu widerstehen.“
„Das wäre schon ein kleines Wunder. Wir sind zu Hause schon von Arzt zu Arzt gerannt und keiner konnte uns richtig helfen und einige sagten sogar: Wir sollten das Kind in ein Heim stecken, aus ihr würde doch nie was. Aber damit haben sie nur erreicht, das meine Frau und ich erst recht nicht aufgeben werden.“


Dick die gerade aus der Schule kommt erinnerte sogar:
„Wir haben hier sogar denn Immenhof-Zirkus, wenn sie dabei nicht auftaut, sollte es mich wundern.“

Als Dick verschwunden war klärte Jochen den etwas verstört guckenden Vater auf.
„Der Immenhof war früher ein reines Ponygestüt und als sie selber noch Kinder waren, hat Dick mit ihrer Schwester Dalli, den Scheunenzirkus gegründet. Bis heute kommen immer wieder, Kinder aus Malente und setzen diese Tradition fort und unsere eigenen sind natürlich auch dabei.“


Nach dem Essen gehen die Eltern mit Bengt und Iris zu den Ponies, Jochen ist natürlich mitgegangen. Erst wehrte sich Iris dagegen in den Stall zu gehen … Die Eltern wunderten sich schon, denn sonst hat Iris eigentlich noch nie eine Reaktion gezeigt.
Als sie die Ponies sieht, will sie gleich reiß aus nehmen, aber Jochen bekommt sie noch zu fassen und sagt:
„Hier geblieben kleines Fräulein! Bist du nicht neugierig auf dein eigenes Pony? – Sieh mal Bengt hat sich auch schon eins ausgesucht“

und er geht mit Iris, die sich jetzt kaum noch widersetzt auf Lindy, ein fuchsfarbenes Shettlandpony mit lustigen Augen und einem buschigen Schopf, zu.
Ganz zögernd streckt sie eine Hand aus, nachdem auch ihre Mutter Lindy behutsam übers Fell fährt. Aber nach einer winzigen Berührung zuckt sie zurück und flieht aus dem Stall und Jochen hält sie auch gar nicht auf. Zu den Eltern gewand meint er:
„Ich bin zwar kein Therapeut, aber ich glaube, den Anfang hat sie gemacht.“

Der Vater kommt immer noch nicht aus dem Staunen heraus und sagt:
„Was war das denn eben? Träume ich … oder war das tatsächlich unsere scheue Iris?“
„Du träumst nicht, sie hat heute einen riesigen Schritt getan.“


Bengt, verstand erst mal gar nichts und mit seiner Piepsstimme fragt er ganz aufgeregt:
„Iris lobt ihr und ich hab auch ein Pony angefasst.“

Da nimmt der Vater Bengt auf den Arm und sagt ganz ernst:
„Natürlich haben wir das gesehen und sind auch ganz stolz auf dich“
,
bevor er allerdings weiterreden kann, fängt der kleine Mann an zu zappeln und verlangt ganz energisch abgesetzt zu werden und rennt dann sofort, mit seinen unbeholfenen Tippelschrittchen, zu seinem Pony.

Inzwischen hat auch auf dem Immenhof, das Zeitalter des Internets begonnen und Dalli hat ihrer Schwester geschrieben, das sie vor drei Tagen Mutter eines strammen Weintrinkers geworden ist. Aber die ausführliche Geburtsanzeige, kommt in den nächsten Tagen per Post.
Dick dreht sich zu ihrem Mann um und fragt:
„Ralph, wie findest du denn das, da macht meine kleine Schwester mich einfach zu Tante?“
„Du lass das nur nicht Dalli hören … Soweit ich aus Ethelberts Emails lese, hat Dalli sich in den letzten Monaten sehr entwickelt.“

Dick reicht Ralph die Hand und will ihn Hochziehen.
„Ersten ist Frühstückszeit und zweitens … wollen wir doch den anderen, die gute Nachricht erzählen.“
„Das ist ja wunderbar“
, schwärmt Margot mit verzücktem Blick.
„Wann kommt sie uns denn mit ihrem Nachwuchs besuchen?“
„Ich glaube nicht so bald, denn Hein und ich haben ihr die versprochenen Ponies geschickt und auch Heja mitgeschickt.“
„Dick habt ihr die Pferde etwa alleine reisen lassen?“
„Wieso Margot?“
„Hein und du, ihr seid doch hier.“
„Das schon aber, Frieder ist mitgefahren.“
„Also ich weiß nicht, unter Hein mag er zwar ganz gut arbeiten, aber Alleine mit soviel Ponies. Aber Hein hat ja einen Narren an ihm gefressen, alleine schon der Name *Knaddel*“ „Margot jetztmach mal halblang“
, erwidert Dick aufgebracht.
„Du bist ja nur beleidigt, das du ihn nicht ausgesucht hast.“


Jochen sieht schon, er muss mal wieder für Ruhe sorgen, darum poltert er los:
„Dick, Margot, jetzt haltet mal beide die Luft an! Ich dachte ihr freut euch für Dalli.“
„Stimmt ja auch“
, gibt Margot zerknirscht zu.
„Wann kommt denn Tante Dalli?“
, Mette vorwitzig.
„Das kann ich dir auch nicht sagen, meine Tochter, aber dein Cousin ist sowieso noch viel zu klein um mit dir zu spielen.“
„Übrigens heute nach der Schule hat Daniel eine Zirkusprobe angesetzt …“
,
sagt Max unvermittelt.
„Apropo Schule, müsstet ihr nicht schon längst unterwegs sein“
,
fragt sein Vater ernst.
„Nein wir haben heute erst eine Stunde später und da nimmt uns Tante Dick mit“
und wirft ihr einen hoffnungsvollen, beschwörenden Blick zu.

Am Mittagstisch sind Daniel, Max und Moritz ganz ungeduldig, bis Daniel endlich sagt:
„Die anderen Kinder kommen gleich, dürfen wir schon mal rüber gehen?“
„Au ja“
, sagt Axel mit seinen fast fünf Jahren,
„dürfen wir auch mit gehen?“
Dick ist zwar immer noch nicht wohl bei dem Gedanken, schließlich kennt sie ja ihren ponysüchtigen Verein, aber sie sagt:
„Na gut, aber seit bitte vorsichtig.“
„Ach Daniel“, ruft Jochen ihm noch hinterher. „Ich hatte dich ja schon mal angesprochen, geh doch bitte mal in den Speisesaal und frage Iris Romach, ob sie nicht mitmachen möchte? Ich glaube langsam ist sie so weit.“

Daniel verzieht zwar das Gesicht, aber er sagt:
„Ja gut, mache ich.“

Etwas später will Jochen dann in die Scheune gehen und stellt fest das die Romachs den gleichen Gedanken haben, aber er fragt erstaunt:
„Wo ist eigentlich ihr Sohn?“
„Ach der“
, sagt der Vater,
„reitet doch schon seit längerem mit. Kinder finden halt immer zusammen“

und jetzt lacht sogar die Mutter etwas.
„Na gut dann gehen wir doch zusammen, ich möchte mal sehen wie Iris sich macht. Ich nehme an sie als Eltern auch.“

Nachdem sie auf Zehenspitzen in die Scheune geschlichen sind, erleben sie ein kleines Wunder in der Mitte des Zirkusrund reitet eine lachende Iris. Der Vater flüstert zu Jochen: „Schade, das Wismar soweit weg ist.“
Jochen der eigentlich viel lieber beobachten will und nicht nur Iris, flüstert zurück: „Da sprechen wir nachher noch mal drüber, da wird es sicher eine Lösung geben.“
Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.
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Oma Janzen
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Beitrag von Oma Janzen »

Max, der Herr Direktor

Iris Romach :arrow: Behindertes Mädchen aus Wismar
Bengt Romach :arrow: Jüngerer Bruder
Elli Romach :arrow: Leidgeprüfte Mutter von Iris
Barbara Schüller (Voss) :arrow: Dick :arrow: die Ältere der beiden Schwestern, Mitbesitzer des Ponyhotels und Lehrin
Jochen von Roth :arrow: angeheiratetes Familienmitglied, Reitlehrer, Mitbesitzer und Geschäftsführer des Ponyhotels Immenhof
Raph Schüller :arrow:
Graphiker aus Lübeck und Dicks Ehemann, Mitbesitzer des Ponyhotels
Margot von Roth :arrow: Ehefrau von Jochen, Mitbesitzer des Ponyhotels

Max von Roth :arrow: Zwillingsbrüder geboren 1977
Moritz von Roth :arrow: Zwillingsbrüder geboren 1977
Daniel Beeren :arrow: Kind von Gästen, die Berufsreiter sind. Aus Eutin inzwischen Verden, 2. Adoptivkind (Hotelfachschule)
Olaf Hufnagel :arrow: Reitlehrer
Hannes :arrow: Hausknecht auf dem Immenhof, jetzt Stallbursche
Mans :arrow: Sohn vom Dorfschmied, Kunst und Hufschmied
Willi Klingelkorken :arrow: Schmiedegeselle, früher der Müde Willi


Iris und Bengt waren natürlich todtraurig als der Urlaub zu Ende ging, aber schließlich freut er sich auch auf den Kindergarten. Dabei wusste er gar nicht, dass die Eltern dafür gesorgt haben das sie im Sommer wieder hier sein können. Iris wurde wieder ganz ruhig und teilnahmslos, da sagt die Mutter bei der Verabschiedung zu Jochen:
„Ich glaube für Iris wäre es besser wir würden noch einige Wochen hier bleiben, aber der Alltag wird uns schon ablenken.“

Dick die noch nicht in der Schule war antwortet:
„Ach Frau Romach, sehen sie das ganze doch nicht so schwarz, Iris hat immerhin den Anfang gemacht und vielleicht finden sie ja bei sich auch eine Möglichkeit.“
„Elli, ich glaube ich habe da schon eine Idee“
,
sagt der Vater, als seine Frau ihn fragend anschaut.
„Soweit ich sehe, kann es ja auch ein anderes Tier sein.“

Dick erwidert:
„Auf jeden Fall ist es ein Versuch wert. Meinen sie ein Haustier?“
„Ja, ich habe schon vor Wochen, bei einem Züchter einen süßes Wollknäuel gesehen, was einmal ein Berharsenn werden soll.“


Als die Romachs sich dann noch länger mit Jochen unterhalten, sammelt Dick Daniel, Max und Moritz ein und fährt mit ihnen zur Schule, denn allmählich wird es doch Zeit.
Noch am Vormittag ruft ein Urlaubsinteressent an und erzählt:
„Ich bin auf der suche nach den Immenhoffilmen auf ihr Hotel gestoßen. Haben sie etwas mit diesem Immenhof zu tun?“
Ralph hat den Anruf angenommen und sagt jetzt mit geheimnisvollen Unterton, in der Stimme:
„Wie wäre es einen Urlaub hier zu buchen, dann können sie vielleicht am besten erfahren ob wir ihrer Vorstellung entsprechen.“
„Bei ihnen kann man wirklich seine eigenen Pferde mitbringen und mit ihnen gemeinsam Urlaub machen?“
„Ja das können sie, aber bitte beachten sie, die Sache mit dem Gesundheitszeugnis.“
„Aber natürlich, das ist doch Selbstverständlich!“
„Für welchen Zeitraum möchten sie gerne kommen und bringen sie noch eine weitere Person mit?“
„Eigentlich wollten meine Freundin und ich für drei Wochen kommen und wir würden zwei Ponies mitbringen.“


Ralph schaut das Buchungsprogramm mehrmals durch, aber dann muss er der Dame gestehen.
„Für einen solchen Zeitraum kann ich ihnen dieses Jahr gar nichts mehr anbieten, höchsten für eine knappe Woche.“ „So eilig haben wir es nicht, dann eben im nächsten Jahr.“
„Gut da ist auch noch fast alles frei, zu welcher Jahreszeit wollen sie denn kommen?“
„Wenn es geht, die ersten drei Augustwochen.“
„Dann müsste ich nur noch ihren Namen und ihre Adresse haben, dann schicke ich ihnen in den nächsten Tagen, die Bestätigung.“

Beim Mittagessen verkündet Daniel dann feierlich, das er allmählich zu alt sei um in einem Ponyzirkus mitzureiten und er habe sich auch schon Gedanken über einen Nachfolger gemacht. „Puh“ , sagt Jochen,
„das war eine lange Rede. Aber daran können wir sehen, das Daniel langsam aus den Kinderschuhen heraus wächst.“

Max fragt neugierig:
„ An wen hast du denn gedacht?“
„Na was meinst du … Ich würde sagen, immer der der fragt.“
„Juchhu“
, schreit Max.
„Ich bin der neue Zirkusdirektor“
und führt direkt einen Freudentanz auf.
„…und was wird aus mir“ , fragt Moritz, der sich zurückgesetzt fühlt.
„Na ist doch klar“ , meint Max.
„Du wirst mein Vertreter.“

Moritz der jetzt wieder den nötigen Mut hat, sagt:
„Au fein, wir machen dann noch viel mehr …“
„Nicht so schnell, Moritz wir müssen das ja erst mal den anderen sagen.“
„Ok“
, sagt Moritz.
„Mein erster Vorschlag wäre, das wir Mette, Axel und Femke fest als Mitglieder aufnehmen.“

Max dem der Ruhm jetzt schon zu Kopf steigt, erwidert gnädig: „Aber das habe ich doch schon längst beschlossen.“

Hier hat Jochen das Gefühl eingreifen zu müssen.
„ Mein lieber Sohn, der Zirkus war immer eine Sache, die allen Spaß machte und so soll es auch bleiben. Das geht aber nur wenn alles von dem Mitgliedern gemeinsam entschieden wird.“
„Papa ist ja gut“
, gibt Moritz kleinlaut zu. Ehe da noch ein Staatsakt draus wird, sagt Margot zu allen Kindern.
„Ihr werdet es schon richtig machen, also verschwindet schon, die Ponies warten sicher schon.“


Gerade als Margot diesen Satz beendet hat, ertönt draußen ein lauter Knall. Danach ist nur noch eine Stichflamme zu sehen und zwischen dem entstehendem Tumult hören sie unterdrücktes Fluchen.

Dick, Ralph, Margot und Jochen stürzten zur Tür und haben schon die schlimmsten Befürchtungen.
Als sie jedoch an der Haustür ankommen, müssen sie fast Lachen so erleichtert sind sie, dass den Kindern nichts passiert ist. Obwohl so ganz harmlos ist die Sache nun doch nicht und Mans hat bestimmt nichts zu lachen.

Was wirklich passiert ist, können sie im Moment auch gar nicht erkennen, nur soviel …
Aus dem Schmiedeofen lodert eine Stichflamme, Hannes rennt wie gehetzt einem Pferd nach, während der arme Willi nicht so richtig weiß was er jetzt zuerst tun soll und Mans sich unter Schmerzen auf dem Boden wälzt.

Dick hat auch schon ihr Handy in der Hand und tippt die eins – eins – zwo ein und bestellt einen Krankenwagen.

Zum Glück kommt er auch einige Minuten später, aber der Sanitäter sieht auf Mans und sagt:
„Da können wir nicht viel machen, rufen sie bitte noch mal an und bestellen sie einen Notarzt.“

Um doch etwas zu tun bis der Notarzt eintrifft legen sie schon mal zwei Zugänge und der Rettungsassistent spritzt ihm ein Kreislaufstärkendes Mittel.

Auf einmal hören sie ein Ohrenbetäubendes Knattern und der Sanitäter schreit zu Jochen sie möchten doch bitte die Wiese freihalten. Einen Augenblick später kommt ein Hubschrauber mit den Buchstaben SAR, dann war der Hubschrauber mit viel Wind auch schon auf der Wiese gelandet. Ein Notarzt und ein Assistent kamen auf Mans zu, der inzwischen das Bewusstsein verloren hat.

Der Notarzt war eine Notärztin und sie versorgte erstmal die Brandwunde und den offnen Bruch beider Beine und rief dem Piloten und seinem Helfer zu, sie möchten die Trage bringen, sie würden ihm in die Unfallklinik nach Lübeck fliegen.

Als der Hubschrauber gestartet war, fährt auch der Rettungswagen wieder ab.
Jetzt gehen die Gäste auch wieder ins Haus, denn die Hubschrauberlandung wollte sich keiner entgehen lassen, erst recht die Kids waren *Feuer und Flamme*. Vielleicht würde der eine oder andere später in der Rettung arbeiten.

Im Stall findet Jochen dann einen zusammengesunkenen Willi vor und einen schwer atmenden Hannes, Olaf macht gerade die Box des mächtigen Schwarzwälderhengst zu. Jochen fragt jetzt ganz ruhig, aber nicht gerade leise: „Kann mir einer mal sagen, was hier eigentlich los war?“

Willi richtet sich mühsam auf und fängt stockend an zu erzählen:
„Eigentlich fing es ganz normal an, denn heute ist ja der Tag am dem die Pferde hier Beschlagen und ausgeschnitten werden müssen. Erst lief auch alles gut, wir hatten die Schwarzwälderstuten auch schon alle beschlagen, nur der Wallach war etwas tollpatschig wie immerund er rannte den schweren Amboss einfach um. Mans konnte dem auch noch gerade Ausweichen, sonst wäre sein Fuß wohl Brei gewesen. Jetzt kam aber erst das schlimmste …“
„Ich glaube, jetzt erzähle ich weiter“
, meint Hannes.
„Schließlich war ich jetzt näher am Tatort. Also ich habe gerade den Hengst aus der Box geholt als draußen der Amboss umfiel und Adonis scheute so stark, das ich ihn nicht mehr halten konnte. Er rannte mit kräftig ausgreifenden Galoppsprüngen durch die Stallgasse und auf den Hof …“

Jetzt spricht Olaf weiter, denn das was jetzt kam hat er am besten gesehen.
„Adonis kam wie eine Dampfwalze aus dem Stall gestürmt und rannte auf den Schmiedewagen zu, Mans wollte ihn wohl aufhalten jedenfalls sprang er hinzu und das ausgerechnet als Adonis die Gasbetriebene Esse erreichte. So bekam Mans die Brandverletzung, aber dann muss Adonis ihm wohl die schwere Esse noch gegen die Schienenbeine geschleudert haben.
Hannes und ich haben ihn gerade erst wieder eingefangen. Hoffentlich überlebt Mans diesen *schwarzen Tag*“

Da entgegnete Willi, der sich inzwischen wieder erholt hat:
„Das glaube ich schon, Adonis ist nicht das erste Pferd, was ihn ins Krankenhaus befördert hat, nur was wird aus dem Geschäft, wenn er Monate ausfällt?“
„Willi, da mach dir mal keine Sorgen, wir haben schließlich für solche Fälle eine Versicherung. Nun gut bis jetzt ist noch nie etwas passiert, da kann die Versicherung auch ruhig mal etwas mehr zahlen.“
Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.
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